Morro Bay

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Diesen Morgen mussten wir leider erst einmal feststellen, bzw. Ma stellte es fest, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes kein Gas mehr in der Leitung haben. Unser gasbetriebener Kühlschrank zeigte es an und er kühlte ja auch nicht mehr. Zum Glück hatten die beiden einen Plan B für den heissgeliebten Kafi am morgen: Aus good old CH hatten sie einen kleine Gaskocher mit Kartusche mitgebracht – so für den Notfall 😉
Für den Propangas-Vorrat von Martha hiess es also in der iOverlander App nach einer Gasstation auf dem Weg zur Morro Bay Ausschau zu halten.

Für alle die jemals in den USA Ferien machen möchten und dort auf eigenen Pfaden wandeln wollen: Diese App ist WIRKLICH sehr hilfreich.

Nach dem Kafi haben wir uns noch von unserer Camping-Nachbarin April verabschiedet. Da wir ihr so sympathisch waren und ihr Martha in ihrem old fashion style sehr gefällt, hat sie Jo kurzerhand ihre Visitenkarte in die Hand gedrückt mit der Bemerkung, sie würde sich wirklich sehr freuen, wenn wir sie im Herbst in ihrem Haus in Tucson für ein paar Tage besuchen würden. Was wir gerne tun werden, wenn es denn in unsere Reiseroute passt. April hat uns Tucson schmackhaft gemacht; es sei sehr liberal, hätte viele ansässige Künstler, tolle Musiker etc.

Wegen Jo’s vergessenen Shirts mussten wir noch zurück fahren nach Kernville, bei Justin im CoWork vorbei. Wobei die beiden allerdings auch den kurz bei disem morgendlichen Stopp das CoWork WiFi nochmals anzapften und es für einen Reiseblog-Update nutzten.

Jetzt nach 3 Wochen musste dann zum ersten Mal neues Gas getankt werden. Bzw. tanken lassen. Nicht so einfach wie beim Benzin für Martha…

Justice, der wirklich sehr freundliche Gastankwart in Bakersfield, war hilfsbereit und freundlich. Erst war er ganz vorsichtig, da er annahm, das alte Guezli Martha hätte schon lange den Gastank nicht mehr befüllt und könnte ev. lecken. Erst als JoMa dann nochmals beteuert haben, dass der Kühlschrank bis gestern mit Gas gekühlt hat, wurde er etwas gelassener und hat uns 6 Gallonen Propangas aufgefüllt.
Da er mit seiner Ehefrau am Samstag im Death Valley ihren Geburtstag feiern möchte, war er ganz interessiert an den Eindrücken, die JoMa hatten, wie warm es war und freute sich zu hören, dass zur Zeit alles grün ist!

Auf dem Weg nach Morro Bay kamen wir an den nach ein Stunden an den Lost Hills mit ihrem riesigen Ölfeld vorbei. Die meisten der Hammerpumpen waren nicht (mehr?) in Betrieb, aber einige bewegten sich in der typisch monotonen Art und weise auf und ab….

Hier in etwas „futuristischer“ Bewegung:

 

JoMa hielten dann für ihr Zmittag am Jack Ranch Cafe. Zufällig und unvermutet standen wir an einem tragisch wichtigen Ort der Filmgeschichte: «Tribut to a Young Man, his name was James Byron Dean»….. steht auf einer der beiden grossen bronzenen Gedenktafeln. Genau an diesem Ort ist am 30. September 1955 um 17.59 im untergehenden Sonnenlicht James Dean tragischerweise mit seinem Porsche tödlich verunglückt.

Heute an diesem Tag ist diese Gedenkstätte ein einsamer Ort an einem geschlossenen Cafe mit ein paar einsamen Postfächern an einer Schnellstrasse, die durch Kalifornien führt. Manch einer, der hier an dieser Stelle vorbeikommt und anhält, hinterlegt hier seinen Tribut in Form einer Geldmünze auf der beschriebenen Gedenktafel. Etwas verlegen fahren wir nach der Pause weiter in Richtung Morro Bay.

Hier wurden wir zwar sonnig, aber sehr, sehr stürmisch bzw. windig empfangen… Nach einer kurzen Inspektion des Platzes und der Örtlichkeiten, stellten die beiden fest, dass es doch keine Duschen gab. Im ausgehändigten Infoblatt steht, dass es aber im State Park Campground, ein paar Meilen entfernt, welche gibt, die man nutzen darf. Also als erstmal dorthin.

Ein sehr schöner Campground mit vielen alten Bäumen und Grün dazwischen, aber leider schon seit vielen Tagen restlos ausgebucht. Daher sind wir auch am Morro Strand State Beach Campground gelandet.

In der ersten möglichen Dusche sah es eher so aus, als solle dort nicht geduscht werden. Ma, meinte dies jedenfalls, und es solle einen Quarter Kosten (Viertel Dollar Münze). Also weitersuchen. In der Mitte des Campgrounds gab es so richtige Badehäuschen. JoMa installieren sich in einer grossen Unisex-Dusche und werfen eine Münze ein. Kein Wasser. Werfen noch drei Münzen ein, so dass jetzt ein Dollar investiert wurde. Ergebnis: Kein Wasser. Ma erkundigt sich draussen bei einer wartenden Frau, wie das funktioniere mit den Duschen. «You need Token…». Hhhm, also geht’s auf die Suche nach einem Tokenautomaten. Gesucht, gefunden. Für 3 Dollar Token gewechselt und zurück zur Duschi. Installiert, Token eingeworfen… Und wieder kein Wasser. Abrechen, neue Duschi suchen und alles wieder von vorne. JETZT kommt Wasser. Ein wenig, und auch nur ein sehr wenig wärmlich… Jo der Mutige stellte sich drunter und dreht wie ein Wilder an den Hebeln herum – mit gar keinem Erfolg. Eigentlich sollte 1 Token für 3 Minuten heisse Dusche ermöglichen. So langsam kam dann doch warmes Wasser aus dem Brausekopf. Jetzt rasch, bevor wieder von vorne angefangen werden muss. Doch schliesslich hatte es wesentlich länger Warmwasser als gedacht und angenommen. Fazit: Am Schluss hatten die beiden noch 4 Token übrig, die sie an eine Familie mit kleinem Kind verschenkten. Ausgleichende Gerechtigkeit – letzte Nacht hatten wir am Campground Sandy umsonst übernachten dürfen; da der Platzwart weder bei der Ankunft, noch bei der Abreise anwesend war, nahmen wir dankbar dieses Geschenk der kostenlosen Übernachtung an.

Jetzt ging es noch etwas an den Hafen von Morro Bay und zum Fotoshooting mit dem Morro Rock. Am Pier hörten wir schon von weitem die Robben schreien – echt laut und aufdringlich – und in der Bucht sahen wir spielende Seeotter, einen vor sich hinstarrenden Fischreiher und ein paar spielende Jung-Robben. Was für eine freudige Überraschung!

  • Jo und ich posieren vor dem Morro Rock im Sonnenuntergang
    Jo und ich posieren vor dem Morro Rock im Sonnenuntergang

 

Zurück am Strand State Beach Campground wurde noch der Sonnenuntergang bei einer kleinen Runde am Strand bewundert und dann gab es wie immer ein feines Znacht und alle waren glücklich und zufrieden….

  • Morro Rock, Morro Bay
    Morro Rock, Morro Bay

 

Insbesondere ich hatte Glück, bzw. eine tolle Party mit den KollegInnen im Nachbars-Van! Es wurde eine lange Nacht…

 

Heute Morgen war es wesentlich ruhiger vom Wind her, so dass JoMa am Campingtisch Zmörgele konnten.

Jetzt bemerkten JoMa auch dass ihre (neue!) Frenchpress Kaffeemaschine einen grossen Sprung unten im Boden hat und es zusehends weniger Kaffee in der Kanne hat… Auf dem Weg nach Monterey muss eine neue her!

Natürlich sprangen die immer neugierigen und frechen Squirrels um uns herum. Am liebsten hätte sich eines dieser Nimmersatten über unser Müesli hergemacht!

Unser Nachbar bemerkte dazu, dass sie wohl keine Frühstückseier mehr hätten. Wer nicht einpackt, den bestrafen die hungrigen Squirrels (oder Waschbären oder was auch immer für Tierchen…) in der Nacht… oder aber die Krähen am morgen…

So, jetzt gibts gleich noch einen letzten Spaziergang am Strand, bevor es dann wieder losgeht…

Zwei weitere dieser frechen Tierchen, die gelernt haben, dass dort wo Menschen draussen essen, immer etwas für sie abfallen könnte…

 

 

 

 

5 Antworten

  1. Heidi

    🦦😍
    Schön das es euch gut geht. Aber so langsam würde ich mal recherchieren ob es einen Schutzheiligen gibt der vor kaputten Dingen schützt😅🤞🍀🐞.

  2. Jost Bielitzer

    Der Schutzheilige für Martha, die uns wie in einer Sänfte getragen mutig und erfolgreich über alle Hügel und durch alle Täler fährt heisst TRIPLE A ( AAA ) und ist eine Zusatzversicherung.
    Für Kaffeemaschinen haben wir in dieser Art noch keine hier in den USA gesehen.Wäre vielleicht eine Marktlücke.
    Ich glaube wir arbeiten mal eine Strategie dafür aus. Schliesslich kann man sich in den USA gegen ALLES versichern…:-)

  3. Ilse

    Hallo Ihr beiden,
    so tolle Fotos und immer eine stimmungsvolle Wiedergabe Eurer Erlebnisse.
    Ich genieße es, das aus der Entfernung zu verfolgen! Martha fasziniert mich – als Frau, die nicht gerne Auto fährt. Auf den Bilden beim Reparieren des Panels und beim Tanken wurde mir erst mal klar, wie groß die Gute ist!
    Als Liebhaberin von kargen Landschaften war ich hin und weg vom Death Valley. Herbert hat schon einige Male gesagt, an verschiedenen Punkten wäre er auch gewesen (Anfang der 80 er Jahre – schon etwas her). Wir wünschen weiterhin gute Fahrt und das nötige Quentchen Glück! Liebe Grüße Ilse und Herbert.

  4. Michaela Bielitzer

    Hallo Ihr zwei , tolle Eindrücke und schöne Bilder . Schön zu lesen das es Euch gut geht . Es ist wie zuhause dort geht ein Teil defekt und andere kommen hinterher. Noch eine gute Reise . Auf bald Lars und Michaela👋

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