Heute beginnt der Tag mit Ruhe und Gelassenheit. Jo lädt unseren Campging-Nachbarn Dave, der allein unterwegs ist, zu einem Bier am Abend ein. Dave macht mit einem Freund eine Höhlenbesichtigung hier in der Gegend. Danach sehr gerne!
Nach dem Kafi machen JoMa etwas Reisetagebuch-Aktualisierungen ein paar Hausaufgaben. Das dauert bis am Nami. Um nicht den ganzen Tag vor den Klappmonitoren zu sitzen, spazieren JoMa eine kleine Runde um den Campground. Runter zum Kettle Fluss, dort die Uferböschung hoch und auf der Schotterstrasse etwas dem Fluss entlang. Nicht weit entfernt sehen sie ein Haus das «etwas schief» steht. Hier scheint wohl der Fluss bei Hochwasser das Fundament unterspült zu haben. Auch das Flussbett hat einiges an Geschiebe angespült. Die Gegend rund um den Campground sieht etwas «vernachlässigt» aus.
Jo kann es nicht lassen und will das Haus von nah fotografieren, auch wenn er dazu ein Privatgrundstück betreten muss und im nahegelegenen, am Ende der Stichstrasse stehenden Farmhaus dumpfes Gebell ertönt… Es kommt, wie es kommen muss: Plötzlich rennt ein grosser Hund vom Farmhaus direkt auf Jo zu. Ma, der Hasenfuss, ist schon gar nicht so weit die Strasse lang gekommen und beobachtet das Ganze «von einer sicheren Warte aus». Zum Glück wedelt der Hund mit dem Schwanz! So bewegt sich Jo gaaanz sachte zurück, redet beschwichtigend auf den Hund ein und versucht ihm nicht direkt in die Augen zu schauen. Glück gehabt, der Hund ist freundlich, lässt Jo vorbei und lässt sich dann sogar streicheln.
Morgen nach dem ZoMo (Zoom Monday) wollen JoMa hier in Grand Forks im örtlichen Telus-Store den kanadischen Internet-Vertrag kündigen. Damit das alles reibungslos klappt, fahren JoMa schon heute Abend den Store ausfindig machen. Doch statt wie in Google angepriesen, gibt es den Store nicht (mehr). Das hebt leider nicht unbedingt die Stimmung.
Im Campground angekommen, macht Jo mit Dave zum Spaghbolo-Znacht ab. Dave arbeitet bei der BC Forstbehörde. Er ist Teamleiter eines 16-köpfigen Teams bei den Firefighters. Er ist nicht nur einfacher Firefighter. Als Zusatzausbildung hat er die eines Smoke Jumpers absolviert. Er springt mit seinem Spezialfallschirm und seiner grossen, schweren Ausrüstung direkt in einen Waldbrand, um das Feuer von «innen» her zu bekämpfen. Dave erzählt von unzähligen Einsätzen in der ganzen Welt. Bei vielen Geschichten erzählt er auch, dass immer wieder Kollegen bei Einsätzen zu Tode kommen. In Arizona steht ein riesiges Denkmal in Gedenken an 16 Firefighters, die bei einem gemeinsamen Einsatz gestorben sind. Er ist ständig auf Abruf. Innerhalb weniger Stunden muss er einsatzbereit sein. JoMa denken, dass er manchmal ein wenig zynisch wirkt. Es scheint daher zu kommen, dass er schon 2x dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Das erste Mal hat er bei einer Wanderung mit Freunden eine Grizzly-Attacke überlebt. Eine Grizzlybärin mit ihren beiden Jungen fühlte sich bedroht. Er wurde durch die Pranke am Oberschenkel und durch einen Biss am Knie schwer verletzt. Beim zweiten Vorfall ist er beim Eisklettern 30 m abgestürzt. Anschliessend lag er 2 Wochen im Koma. Er meint, dass er schon mindestens 2 Leben hatte. Wie auch immer, es ist ein spannender Abend und morgen gibt es sicher noch weitere Geschichten, da wir uns auch zum Zmorge-Kafi verabredet haben…
Morgen in ZoMo Tag. Statt direkt den Versuch zu starten, in die USA einzureisen und den etwas ungeklärten Umstand mit dem Visum zu klären, wird vorher noch der nächste Telus-Shop ausgemacht.
Schreibe einen Kommentar