Hiobsbotschaft und Telecom-Hürden

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In Ruhe erwacht das Leben in Martha. Es ist warm, die Sonne scheint, der Kafi und das Zmorge sind eine Wohltat.

Leider kommt von Diheime eine Nachricht, dass es dem Silberpfeil (JoMa’s BMW) nicht gut geht, dass er praktisch vor dem Herzinfarkt steht. Der Motor stottert und ruckelt. Der Befund in der Garage zeigt, dass er Metall-Abrieb im Ölfilter hat. Die Prognosen sind deshalb leider nicht die besten. JoMa beratschlagen per Telefon mit Diheime, wie es wohl noch weiter gehen könnte.

Max, unser kanadisch/mexikanischer Nachbar und Platzwart hier im Okanogan Country Fairgrounds Campground, hat noch ein paar gute Infos, wie und was man in Mexiko alles beachten sollte. Ausser den guten Tipps gibts obendrein auch noch 2 Strassenkarten geschenkt. Er braucht sie nicht mehr, er kennt die Strecken schon alle auswendig. Er selber bricht morgen in sein Geburtsland Kanada auf. Dort möchte er sein fahrendes Diheime und alles andere auch verkaufen, um sich später ein 44 Fuss grosses Motorboot zu kaufen. Mit diesem möchte er dann zu seiner Schwester nach Manzanillo in Mexiko fahren. Er ist jetzt 72 Jahre alt, seine Frau hatte Demenz und ist letztes Jahr gestorben. So hält ihn nichts mehr davon ab, diesen Traum zu realisieren.

  • Okanogan Country Fairgrounds Campground mit Max, dem Platzwart und Martha
    Okanogan Country Fairgrounds Campground mit Max, dem Platzwart und Martha

Im AT&T Shop von gestern ist heute ein anderer Angestellter tätig. Sobald das Zauberwort «Prepaid» ausgesprochen ist, werden sämtliche Aktivitäten schlagartig eingestellt. An Prepaid wird nichts verdient, daher gibts auch keine wie auch immer geartete Unterstützung seitens des Personals. Derek erbarmt sich dann doch ein wenig und hilft JoMa bei den wichtigsten Dingen. Mehr kann er nicht machen. Nach 2 Std. harter Arbeit für Ma – sie ist hier die Managerin was das alles betrifft – ist es endlich geschafft. Statt eines Routers tut es jetzt Ma’s altes Telefon. So einigermassen jedenfalls. Wir werden sehen… Im Vergleich zu Telus in Kanada ist das hier alles ein rechtes Armutszeugnis. Dort waren JoMa nach 20 min. mit fachkundiger Unterstützung glücklich und zufrieden. Zwar mit einem Monatsvertrag, der aber jederzeit mit wenig Aufwand telefonisch wieder gekündigt werden konnte. «Warum gibt es so etwas nicht auch in den USA?» fragen sich die beiden. Dieses ganze Hick Hack zerrt sehr an Ma’s Nervenkostüm…

Wir machen uns auf weiter nach Süden durch das Okanogan Valley. «Irgendwie hat uns Kanada besser gefallen», geht den beiden durch den Kopf. Ausserdem sind sie hungrig und etwas müde, aber die heute ins Auge gefasste Tagesetappe ist noch lang. Die Picknick-Pause ist deshalb diesmal nicht ganz so entspannt wie sonst. Schnell die Brote geschnitten und belegt. Schon bald sind wir wieder auf dem Highway.

Vorbei geht es an unzähligen Feldern, auf denen jetzt die Apfelernte in vollem Gange ist. JoMa sehen voll vermummte Erntehelfer, die in den Bäumen die reifen Äpfel pflücken und diese dann in grosse Holzbehältern sammeln. Das Apfelaroma liegt förmlich in der Luft. Grosse, schwerbeladene Trucks überholen uns mehrfach.

  • Okanogan Valley
    Okanogan Valley

Beim Lincoln Rock State Park entscheiden wir, dass wir heute nicht mehr weiter fahren und hier übernachten. Hier gibt es einen grossen Campground, der direkt am schon bekannten Columbia River liegt. JoMa finden einen freien Platz direkt mit Blick aufs Wasser. Auch hier hat es genügend freie Plätze. Der benötigte Washington State «Discovery Pass» ist vor einiger Zeit per Post bei Ted angekommen und wartet dort auf uns. Zur Not muss es auch ein Foto tun. Das schickt uns Ted online zu.

Das Znacht wird mit Aussicht auf den Fluss verzehrt. Während es eindunkelt, bauen unsere Nachbarn ihre Zelte auf. Jo kann es nicht mit ansehen und leiht gerne seine Stirnlampe aus, mit der es wesentlich einfacher und schneller geht. Während es draussen in den Nachbarzelten ausgelassen und lustig zu und her geht, verziehen sich JoMa müde in die Horizontale in Martha.

Morgen treffen wir bei Ted ein. Wir freuen uns alle sehr auf das Wiedersehen! Hier werden wir ein paar Tage verbringen. Jo will Ma in Martha einen Klapptisch zur Ablage bauen, und vorne an Marthas Stossstange eine zusätzliche LED-Beleuchtung anbringen.

 

 

 

 

 

 

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