Ölwechsel und Checkup für Martha

Montag, der 17. und Marthas grosser Tag bei Dave ist angebrochen. Erst noch schnell eine Duschi und es Kafi bei Brigitte bevor sie uns zu Dave Garage bringt.

Das wäre jetzt in good old Switzerland nicht passiert: Trotz eines bestätigten Termins standen wir vor gänzlichen geschlossenen Türen 😉 Auch wenn Dave selbst nur stundenweise in seiner Garage ist, sollten doch seine Angestellten da sein. Sollten…
Brigitte war etwas auf heissen Kohlen, da sie zum einen die Handwerker zu Hause hatte, zum anderen, weil sie als Selbständige noch ein paar Termine hatte.

Etwas später kam dann Daves Vater, um wenigstens schon mal das Büro aufzuschliessen. Wir liessen die Autoschlüssel und Martha dort. Brigitte fuhr uns noch kurz zur örtlichen Triple A (AAA) Niederlassung. Triple A ist das amerikanische Gegenstück zum schweizerischen TCS oder deutschen ADAC. Hier werden wir noch mit richtigen Landkarten ausgestattet. Ausserdem haben wir für unsere old Lady Martha eine Zusatzversicherung abgeschlossen – just in Case sie sollte mal abgeschleppt werden müssen…

Jetzt, nachdem wir den ersten grossen und wichtige Termin unserer Grande Tour erreicht haben, nämlich den Besuch bei Brigitte und Wolfgang, die uns grosszügigerweise ihre Adresse und Briefkasten als «Homebase» zur Verfügung gestellt haben, stellt sich nun die Frage: WIE GEHT ES WEITER? Plötzlich sind wir etwas plan-, und ziellos, wie es weitergehen soll. In Mountain View Downtown, bei Sandwich und Kafi beratschlagen wir, was machen. Jo schreibt etwas am Blog, Ma vergräbt sich in den Landkarten… Es wird, in der Hoffnung auf ein schnelleres Internet, zur Kaffeekette gewechselt. Doch trotz des schnellen Internets treten die beiden etwas auf der Stelle. Von jetzt an nordwärts, immer an der Küste entlang, oder doch schon mal einen Besuch im Yosemite National Park? Hat der den überhaupt schon auf? Jo schaut sich was auf der Homepage um und kommt mit Nick, dem Chatboot ins „Gespräch“. Yep, der Park ist schon offen, aber der HW 120 ist noch nicht durchgängig befahrbar bzw. der Taioga Pass ist noch gesperrt. Also müssten wir dann wieder retour – oder weit drum herum.
Es hat noch Termine für eine 2-Tages-Tour diese Woche! Mittwoch und Donnerstag ginge und kann uns zum Preis von 2’750 USD angeboten werden. „Do you book?“ fragte der Chatbot. Da hat Jo doch kurz Schnappatmung bekommen! „No.“ „Ok, have a nice day.“ Damit war das Gespräch dann beendet.

Hier sitzen die beiden, bis Brigitte sie wieder hier abholen kommt. Am Nami gehts dann erwartungsvoll zu Dave.

Er hat sich beim Checkup erst auf die Sicherheit konzentriert, bevor er mit der Kosmetik anfängt. Die Reifen gehen noch, sind mit 5 Jahren in ihrer halben Lebenserwartung, und das Profil geht noch es bitz. Öl, Kühler und all dergleichen ist noch OK. Doch das grosse Spiel mit dem „Steering Wheel„ ist schon etwas bedenklich. Es braucht viel Bewegung, bevor die Lenkung nachkommt. Und so ist es einfach ein etwas unsicheres Gefühl.

Morgen will Dave Martha mal auf die Hebebühne nehmen und dann weiss er mehr, ob und wie es weitergehen kann. Also geht’s, wie von Jo gedacht, morgen nochmals zu Daves Garage.

Brigitte und Wolfgang sind abends am Packen – sie fliegen morgen, zusammen mit ihrer Tochter aus New York, nach Italien in die Ferien. Am Abend werden wir noch für ein Icecream und ein Glas Wein eingeladen und wir verbringen nochmals einen kurzweiligen Abend zusammen.

In der Nacht auf Dienstag hörten wir zum ersten mal, seit Martha unser Diheime ist, wie der Regen aufs Dach trommelt… So als würden wir in den Schlaf gewiegt.

Jetzt ist es Dienstag und der zweite Martha Checkup Tag beginnt.

Doch erst einmal es very short Zoom mit den Jungs. Cesare ist auf dem Weg nach Griechenland und glänzt deswegen durch Abwesenheit. Nach 15 min. sagen wir „Chiao Zäme bis nächste Zischtig“ – der Termin bei Dave ruft…

Wir verabschieden uns von unseren Gastgebern Brigitte und Wolfgang. Yeah, jetzt haben wir noch zwei Follower mehr!

Dave will sich heute Martha von unten anschauen. So ca. nach dem Lunch-Zmittag können wir uns mal bei ihm melden, wie es denn so aussieht. In San José gibt es eine Firma „Happy Vans“; die würden uns für einen fünfstelligen Betrag Martha schon wieder auf Hochtouren und Hochglanz bringen können, meint Dave. Doch wir vertrauen da lieber auf Dave, der uns eine ehrliche Haut erscheint. JoMa freunden sich so langsam mit dem Gedanken an hier nochmals einen Tag und eine Nacht zu verbringen.

Nach einem längeren Spaziergang durch den Camino Real und Palo Alto und nach einem japanischen Zmittag ging’s dann abschliessend zu Dave…

So wie schon erahnt, konnte er uns den Fehler mit der Lenkung zwar lokalisieren, aber nicht beheben. So ein altes Schätzchen wie Martha ist, kommt noch aus einer anderen Zeit und fährt in ihrer eigenen Welt. Ersatzteile sind aber nach 30 Jahren nicht ganz so einfach zu bekommen.
Immerhin, ein Ölwechsel ist gemacht. Das ist doch schon mal was. Und alles zusammen mit dem Checkup war richtig günstig und seeehr nett und hilfsbereit von Dave! Wie schon gesagt gibt’s in San Jose die Happy Vans und die könnten uns bestimmt weiterhelfen 😉

Bevor wir uns zum letzten Mal bei Brigitte vor die Türe stellen, drehen wir noch eine Tour durch die Bucht vom Baylands Nature Preserve bei Palo Alto.