Lazy Sunday?!

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Am 23.4.23 verbrachten die beiden einen Homeworkday mit schnellem Internet auf dem entspannten Zeltplatz. Vielleicht ergibt sich eine Aktivität dann am Nachmittag oder so…

Es ist Sonntag Vormittag und es herrscht rege Betriebsamkeit um uns herum. Schliesslich geht das Wochenende zu ende und morgen steht für die meisten wieder Schule und Arbeit auf dem Programm. Bis zum Mittag haben fast alle Wochenendausflügler und alle Pfadfinder ihre Zelte abgebrochen, alles verstaut und sind auf dem Heimweg. Wir können den sonnigen Tag geniessen. Wobei alle Hände voll zu tun ist. Dies ist sprichwörtlich zu nehmen. Die Tastaturen von JoMas Arbeitsgeräten laufen zur Höchstform auf.

Michael, unser Nachbar, der ursprünglich aus Australien ist, erzählte uns, dass er vor 7 Jahren mit 55 hier in den USA den obligatorischen Gesundheits-Check gemacht habe. Er war selbständig und hatte mit seiner Frau ein Ingenieurbüro für Gebäudebau geführt. Sein Arzt sagte ihm, wenn er weiter nur die Maus mit der rechten Hand bedienen werde, würde er schon bald tot am Rechner zusammenbrechen. Er habe 25 kg Übergewicht, Bluthochdruck und äussert schlechte Blutwerte. Er esse nur Junkfood, trinke zu viel Kaffee und bewege sich viel zu wenig. Das sei der Wendepunkt bei ihm und seiner Frau im Leben gewesen! Die Firma konnten sie an einen Partner übergeben und verkaufen. Von dem Erlös war es ihnen unter anderem möglich ein 49 Fuss langes Segelboot zu erstehen. Damit segelten sie 5 Jahre lang von der Westküste der USA einmal um den Globus herum. Über den Stillen Ozean, den Indischen Ozean, an der Südspitze Südafrikas am Cap der guten Hoffnung vorbei, quer durch den Südatlantik, um schlussendlich wieder an der Ostküste der USA anzulanden. Ihr Blog, der diese Reise beschreibt, ist hier zu finden: http://sv-hylite.blogspot.com.
Vor 2 Jahren kauften sie sich diesen Camper, der nun seit 10 Monaten Ihr Zuhause ist. Sie möchten noch 2 Jahre auf Reise gehen. Vielleicht wieder sesshaft werden oder auch quer durch Europa reisen. Wer weiss schon was die Zukunft bringt…

Andere Nachbarn von gegenüber kommen aus Kanada. Wobei er in jungen Jahren in Sion, Lausanne, Genf und Zürich Eishockey gespielt habe. Sagt mal, wie klein ist eigentlich diese Welt ??

Mittlerweile ist wieder Ruhe eingekehrt. Um uns herum ergeben sich alle bei herrlichem Sonnenschein der süssen sonntäglichen Trägheit.

In Marthas versteckten Fächern unter dem Bett kramt Jo ein wenig herum, bis er endlich mal den Stromanschluss findet. Es ist nämlich nicht der weisse Schlauch, der hate eine Brause dran 😉 Es ist der schwarze Schlauch bzw. das dicke schwarze Kabel… Irgendwie ist dieses Kabel komisch verstaut. Es kann doch nicht sein dass zum Anschliessen die Hecktüre immer offen bleiben muss? Lassen wir es jetzt mal so, bis all die kleinen Dinge wie Zahnbürschtli und Rasierer incl. Ma’s Arbeitsgerät wieder aufgeladen sind. Nach 2 h wird das Anschlusskabel dann mal so halbwegs aufgerollt und der Stecker ordentlich durch die vorgesehene Klappe geführt. So sollte es sein!

JoMa beschliessen, sich doch noch etwas zu bewegen und eine Runde zum Lake Ranch Reservoir zu gehen. Es geht durch den Park an einer „etwas grösseren„ Grillstelle vorbei. @Jörg: DAS nennen wir mal einen richtigen Grill!

Und weiter der Strasse entlang, um dann einen relativ steilen Anstieg zum Reservoir zu haben. Des Wasserreservoirs bzw. Stauseen sind hier wegen möglicher Erdbeben nur zur Hälfte gefüllt. Dies soll das Risiko herabsetzen, dass es während eines Erdbebens zu Überschwemmungen kommt. Es hat ein paar einsame Fischer am Ufer. Jo findet auf dem Weg einen relativ grossen Angelhaken mit Blinkern dran. Diesen gibt er den Fischern, die etwas verwirrt drein schauen.

Eigentlich wollte Michael unser Nachbar um 18 Uhr seine Frau nach San Francisco zum Flughafen bringen. Ihr Bruder ist vor 3 Tagen in Australien verstorben. Da sie gebürtig aus Malaysia ist, fliegt sie nach der Trauerfeier später zu ihrer weiteren Familie nach Malaysia weiter. Michael schätzt, dass Priscilla ca. 4-5 Wochen mit all dem verbringen wird. Doch zu unserer Überraschung ist er abends noch da. Alex, der Homeschooling-Nachbar fährt Priscilla mit seinem PKW zum Flughafen. So muss Michael nicht erst den Camper abfahrbereit machen und sich durch die engen und kurvigen Strassen hier im County Park winden.
Gerne würden wir ihn zum Znacht einladen, doch er hatte bereits mit Priscilla ein «Abschiedsessen». Jo tauschte mit ihm noch die Telefonnummern und Emailadressen aus. Schliesslich wollen wir alle im Spätsommer oder Herbst in Richtung Kanada unterwegs sein. Es wäre schön, wenn sich unsere Wege nochmals kreuzen würden!

Die Stille der Nacht wird nur durch die Balzrufe der männlichen Truthähne unterbrochen. Wir hatten dieses schon am Lake Coyote beobachten können: Wie die männlichen Truthähne ähnlichen einem Pfau das Rad schlagen um damit ihre Herzensdamen beeindrucken zu wollen.

Mit der Hoffnung in den Herzen morgen bei Bruce’s Tires eine Lösung für Marthas Lenkung zu finden, geht es ins Heihabettchen…

 

 

 

 

3 Antworten

  1. Valentin

    Endlich habe ich deb Blog gefunden. Von nun an tägliche Lektüre. Sehen uns heute Abend. Bald auf zu Marie France und Crepes.

    • Mo

      Wow, das freut uns – ein weiterer Follower!
      Bis bald im Zoom-Meeting…
      Liebe Grüsse nach Griechenland

  2. Heidi

    Ja das wäre mal ein Grill😅. Ihr lernt ja echt Gott und die Welt kennen und dann kommt es doch wieder irgendwie zurück zur Schweiz…lustig. Hier machen die Temperaturen nochmal die Kurve nach unten. Aber eure Bilder machen echt Lust auf mehr. 😍

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