Der Tag begann so wie verabredet. Drüben bei Gabi & Benno gab es den Frühstückskafi und Toast mit Nutella. Da wurden bei Ma Feriengefühle wach, gäll Susanne 😉
Wir lernten etwas über die Wildpferde in Dülmen und die Arbeit als Viehhändler bzw. -transporteur kennen. JoMa hatten bisher von beiden noch keine Ahnung gehabt. Was sich jetzt allerdings damit geändert hatte. Es hätte noch länger gehen können, doch für JoMa stand noch eine Arbeitsprogramm auf dem Plan, und Gabi & Benno hatten noch eine Fahrt vor sich.Zum Schluss tauschte man noch Kontaktadressen aus. Vielleicht sieht man sich ja mal zum Wintersport in der Schweiz, oder an einer Radtour im Münsterland. Wer weiss das schon…
Danach ging es so weiter: Ma konzentrierte sich auf ihre Arbeit und Jo musste sich überlegen wie er das am Abend zuvor abgefallene Arbeitsbrett neben der Küchenzeile wieder befestigen kann. Nach Ansicht der Lage ein kleines Wunder, dass es überhaupt so lange gehalten hatte. Schliesslich ist die Seitenwand eher dünn als dick. Mehr als 3 mm hat sie nicht. Und da halten auf Dauer auch noch so viele Schrauben nicht wirklich… Doch mit seinem Swisstool ist Jo schon ein halber McGyver. Fehlt nur der Kaugummi und die Vokuhila Friese…
Jetzt noch ein paar Überlegungen wie die rechte Seitentüre am besten von innen zugezogen werden kann. Diese hat ja keinen Griff oder sonst was. Doch mit einem Stück Band von einem Spannset wurde eine Schlaufe gemacht und diese an der Befestigung der Klinke zur Türöffnung angebracht. Es ist zwar keine Augenweide aber eine sichere Sache, die schon halten sollte. Schliesslich ist es ja sonst nur dünnes Blech.
Zwischen diesen beiden Hirnschmalzarbeiten wurden auch Waschmaschine und Trockner mit einer Handvoll Quaters (25 Cent, ein Viertel Dollar) zum Leben erweckt.
Zwischendurch das Schauspiel der Truthahn-Geier mit einem toten Fisch. Irgendwie ist der halb angefressene Kadaver auf der Strasse im Campground gelandet. Darüber und daneben zwei der Geier, die nur auf einen ruhigen Moment warten, ihr Frühstück weiter zu führen…
Am Nami gabs eine kleine Runde durch den RV Park und noch 100 m drum herum durch die Ansiedlung. Der Grocery Store direkt vor der Türe hat wirklich alles, was man zum täglichen Leben hier braucht. Er ist grösser, als man es ihm ansieht und hat ein Flair wie aus einer vergangenen Zeit. Ich fühle mich direkt in meine Kindheit zurück versetzt.
Daneben hat es einen Thrift Shop (2nd hand) mit allerlei Krimskrams. Doch mangelte es hier an Licht, um etwas auch wirklich sehen zu können. Und weiter ging es mit den Arbeiten am Reisetagebuch…
Zum Ausklang des Tages gab es die Spagh Bolo Reste. Ein Loblied auf den Erfinder der Pasta und eines auf die Meisterköchin, die es immer wieder versteht etwas Feines hier zaubern zu können.
Dann stellte sich noch die Frage wohin es denn morgen gehen wird.
Die findige Ma wollte immer noch unbedingt ans Meer, aber dieser Wunsch blieb ihr leider verwehrt. Da das Wetter etwas schlechter werden soll, doch zum Harbin Hot Springs Retreat Center? Gegen eine 1 Monatsgebühr von 10 Dollar sollte man den ganzen Tag dort verbringen dürfen und wir uns sogar noch mit Martha dort für die Nacht hinstellen dürfen. Doch aus den 10 Dollar wurden dann 58 Dollar, und dann 98 Dollar. Das passt uns jetzt nicht so ganz.
Nun, dann erst mal in Richtung Norden. Kurze Zeit später dann Heimatgefühle am Clear Lake: Lucerne, Switzerland of Amerika!
Nach etwas Suche hatte Ma dann noch etwas ganz Spezielles gefunden. Einen kostenlosen Stellplatz bei einer Hanfplantage. Wenn wir mögen, gibts auch eine Führung dabei, inklusive «selber Pflücken» 😉 Das müssen wir uns doch unbedingt anschauen! Doch während der Fahrt dorthin bekam Ma leider die Mitteilung, dass die Gastgeber dieses «Harvest Host» heute Abend nicht vor Ort sind, und daher auch keine Übernachtung anbieten können. «Sorry…»
So mussten wir neu beratschlagen. Das taten JoMa am besten im poor girls coffee. Hier gab es ausser einem tollen Kafi und einem feinen Stückli auch noch eine Zeitschrift über den Redwood Highway. Die freundliche Bedienung hatte auch direkt eine Empfehlung für einen Campground. So kam es, dass wir alle hier an der Standish-Hickey State Recreation Area zwischen den grossen Redwoods einen Stellplatz gefunden haben. Auch hier ist wegen der schlimmen Unwetter mit all den Zerstörungen durch umgestürzte Bäume fast alles geschlossen. Die Day Use Area und die Stellplätze dies und jenseits des Flusses sind abgesperrt und für diese Saison geschlossen.
JoMa wollten sich noch die steifen Beinchen etwas vertreten und machten einen Spaziergang durch das gesamte Areal. Unten am Fluss sprangen urplötzlich zwei junge Rehkitze aus dem nahen, gut kniehohen Gras, ohne dass JoMa sie vorher wahrgenommen hatten. Das erinnert die beiden doch an die ehrenvolle Arbeit bei der Rehkitzrettung diheime in Amden.
Durch das viele Grün erspähten die beiden dann auf der anderen Strassenseite ein Restaurant. Das «Peg House». Es ist nicht nur ein typisches Campground Einkaufs- und Strassenkreuzung-auf-dem Land-Lädeli, mit allem was man so zum Zelten und Campen gebrauchen kann, sondern auch ein Grillrestaurant, wo man ganz fantastische Bigfoot Burger serviert bekommt. Hier herrscht an sommerlich warmen Tagen Hochbetrieb. Zusätzlich gibt es an den Samstagen auch noch Live Musik. Doch heute ist es leider kalt und nass so dass JoMa ihre Burger unter der bedachten Bühne nicht so richtig geniessen konnten – oder doch?!
Laut der Zeitschrift Sunset gehören die Burger die hier zubereitet und serviert werden zu den Besten im ganzen County. Gäste reisen von weit her an, um sich in die langen Warteschlangen einzureihen.
Bevor es ganz dunkel wurde verkrochen JoMa sich in Martha, um noch ein wenig am Reisetagebuch zu schreiben.
Morgen fährt uns Martha dann den Highway 101 weiter nordwärts hoch. Hier wollen wir noch weitere der beeindruckend grossen Redwood Bäume bestaunen.
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