Heute haben wir alle lang geschlafen. Um sechs in der Frühe gab es den ersten kurzen Augenaufschlag, doch der dauerte nur ein paar Sekunden. Danach gab es noch bis 9 Uhr etwas Augenpflege.
Krista ist schon mit den Hunden auf einen Spaziergang nach draussen. Wir geniessen diese Zeit für uns, um unsere Büroarbeiten zu erledigen.
Später kommt Krista mit den beiden Vierbeinern und unserem Znacht: Sie hat von zwei Eltern-Paaren als Dankeschön für ihre Arbeit an ihrem Sozialprojekt Windhorse Equine Learning mächtige Grillspiesse geschenkt bekommen. Krista hat dieses Projekt ins Leben gerufen, in dem versucht wird, Kinder ihre Angst vor Unbekanntem zu nehmen und auch lernen zu können, anhaltende soziale Kontakte zu knüpfen. Die Arbeit mit den Pferden hat das Ziel, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Krista ist von klein auf eine Pferdenärrin und Hundeliebhaberin. Daher ist dieses Projekt ihr wie auf den Leib geschneidert. Gestern Freitag war der letzte Schultag vor den langen Sommerferien und so kann sie ihre freie Zeit geniessen und sich voll und ganz ihren Hobbies widmen.
JoMa beschliessen, das Museum of the Rockies zu besuchen. Den Weg dorthin gehen sie zu Fuss. So streifen sie etwas durch die Ortschaft. Schön, dass es hier separate Spazier- und Velowege gibt!
Im Museum wird ausser der eigenen örtlichen Geschichte auch eine Sonderausstellung über Leonardo da Vinci gezeigt. Wofür das Museum aber eigentlich bekannt ist, hört auf den Namen «BIG MIKE». Hierbei handelt es sich um ein lebensgrosses Skelett eines T-Rex. Doch neben dieser Attraktion gibt es noch einiges mehr zu bestaunen.
Auf dem Heimweg führen uns verschlungene Wege durch viele Neubaugebiete, aber auch entlang von Feuchtgebieten mit vielen Vögeln und Rehen.
Wieder bei Krista angekommen, dürfen wir auch schon kurz später ihren Freund Matthias begrüssen. Fachmännisch kümmert er sich am Grill um die Spiesse.
Sowie Krista kennt er sich mit den heimischen Tieren und Pflanzen sehr gut aus. So ergibt sich das eine und andere interessante Gespräch. Daher wissen wir jetzt auch, warum es auf diesen weiten grasbewachsenen Ebenen so wenig Vieh hat. Der Boden hier ist sehr steinig (daher auch die vielen Holzzäune nach traditioneller Art, die nicht im Boden verankert werden, sondern nur zusammengesteckt sind). Montana liegt hier auf über 1’500 m Höhe. Die Winter sind lang und kalt, die Böden nicht sehr ergiebig. Es gibt nur eine Heu-Ernte im Jahr und daher hat es auch nur so wenig Vieh auf den riesigen Grundstücken. Ausserdem hat es der Staat Ted Turner ermöglicht, immer wieder Land zu kaufen. In den USA besitzt niemand sonst so viel Land wie Turner – 0,73 Millionen Hektar (7’300 km2) sind es auf seinen Ranches in Montana und vier weiteren Bundesstaaten. Auf dieser riesigen Fläche verteilen sich seine mehr als 20’000 Bisons. Montana ist der viertgrösste Bundesstaat der USA und fast gleichgross wie Deutschland. Hier leben aber mit knapp einer Millionen Einwohnern nur ein Bruchteil Deutschlands. Dies entspricht 2,7 Einwohnern pro km2. In Deutschland leben durchschnittlich 85-mal mehr Menschen auf einem Quadratkilometer. Mit all diesem neuen Wissen und vollen Bäuchen betten sich JoMa später müde in die weichen Federn.
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