Buttle Lake

Morgen brauchen wir für die Glückwünsche zu Hannahs Geburtstag wenigstens etwas Internet. Die nächste Ortschaft ist auf alle Seiten mindestens 75 km entfernt… Auf der Suche nach einem WiFi sind wir in der Myra Falls Mine, ganz am Ende im Tal, an einem kleinen Mehrzweckhaus fündig geworden. Bzw. unsere Reise-App iOverlander hat uns dies heute morgen angezeigt. Die Strasse hierhin ist geteert und normal befahrbar, was in der App anders beschrieben wurde. Sind wir froh dass es so ist, eine Radkappe weniger reicht uns schon vollkommen aus…

Wir finden den kleinen Punkt, wo es mit dem Internet funktioniert und probieren das auch gleich erfolgreich aus. Ma schickt gerade Geburri-Glückwünsche an Rucki ab. Er ist ein langjähriger Wegbegleiter von Ma und mit Champa, seiner Frau, sind sie gute und innige Freunde von JoMa.

Die Strasse führt uns durch das Minengelände hindurch. Früher musste man sich als Privatperson am Eingang anmelden und registrieren, aber da mittlerweile oder saisonal einige Private durch die Mine zum Ausgangspunkt verschiedener Wanderungen kommen, steht auf dem Schild am Checkpoint, dass dies für Wanderer nicht mehr nötig sei. In der Mine wird nach Zink, Kupfer, Silber und Gold geschürft. Ständig fahren eigene Betriebsfahrzeuge auf dem Gelände umher. Die Mitarbeiter scheinen fremde Menschen hier gewöhnt zu sein und grüssen uns freundlich.

Einer der Mitarbeiter empfiehlt und beschreibt den beiden drei schöne Hiking Trails, die sie machen können. Einer geht steil einen Berg hinauf mit vielem Schotter. Dort oben habe es einen schönen Ausblick auf die umliegende Gegend. Der etwas längere, andere Weg, geht im Zickel-Zackel auf einen Berg hinauf. Wegen der vielen Kehren ist er nicht ganz so steil und macht einen kleinen Loop am Arnica See. Wer mutig sei und wem das eiskalte Wasser des kleinen Sees nichts ausmachen würde, könne darin eine erfrischende Abkühlung finden. Hin und zurück sind es um die 5 Std. Gehzeit. Für heute ist es zu spät dafür. Verbringen wir doch lieber den Rest des sonnigen Tages mit einem Schwumm im Buttle Lake und anschliessendem Relaxen an der Beach.

Am Karst Beach Access gibt es eine Bootsrampe ins Wasser. Die ist wie für uns gemacht. Gemütlich gehts ins Wasser, nach dem erfrischenden Bad genauso gemütlich wieder raus. Langeweile kommt nicht auf. Ma bereitet ihre Büroarbeit vor, Jo werkelt etwas in Martha rum. Wischt den Staub der letzten Tage ab.

Bevor die Sonne hinter den Bergspitzen verschwindet geht’s ab zum Campground, im tiefen, dunklen Wald 😉 Für die restlichen 2 Nächte wurde uns ein neuer Stellplatz zugewiesen. Dieser ist leider auch nicht heller und luftiger als der vorherige. So müssen wir morgen schauen, dass wir mit den Solarpannels und Sonnenlicht die Zusatzbatterie aufladen können. Schon in zweiter Nacht in Folge treibt wieder ein kleines Nagetier hier in Martha sein Unwesen. Sobald wir uns müde zu Bette legen und langsam der Schlaf über uns fällt, geht es los: Es knistert, es raschelt, kleine schnelle Schritte hin und her, vor und zurück. Plötzlich ist der Spuk vorbei, um etwas später wieder von neuem zu beginnen. Sobald es hell wird, kehrt wieder Ruhe ein. Nach dem Aufstehen finden wir dann die angeknabberte Kaffeeverpackung, eine zerschredderte Müsliriegelhülle… Für die nächste Nacht wird vorgesorgt.