Prince Rupert

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Prince Rupert bereitet uns einen nebeligen Empfang. Als Jo ein paar Schritte nach draussen macht, um herauszufinden, wo wir genau stehen, sieht er ein paar junge Hirsche friedlich durch einen kleinen Spielplatz stolzieren. Sie begnügen sich mit ein paar Grashalmen und Blütenknospen der gepflanzten Blumen.

  • Die jungen Hirsche ziehen gemächlich durch die Innenstadt von Prince Rupert
    Die jungen Hirsche ziehen gemächlich durch die Innenstadt von Prince Rupert

Gefrühstückt wird im nahegelegenen Cowpuccino’s Coffee House. Da das Museum of the Nothern BC direkt gegenüber unserem Übernachtungsplatz mit Martha ist, bietet sich ein Besuch an. Auf dem Weg zum Museum, im Hafen, sehen die beiden einen Bald Eagle, wie er genüsslich einen Fisch verschlingt.

 

Das Museum ist ein rustikaler Holzbau in Form eines typischen Langhauses der Indigenen Bevölkerung . Wieder lernen JoMa etwas über die Kultur, das Leben und die Zeit der industriellen Ausbeutung seit der Besiedelung durch die Europäer. So, wie an vielen anderen Orten der Welt, wurden die Ureinwohner durch die westliche Zivilisation an den Rand gedrängt, ihrer eigenen Kultur beraubt und mussten sich den Besatzern bedingungslos anpassen.

Prince Rupert verdankt seinen Namen Ruprecht von der Pfalz, dem Herzog von Cumberland. Prince Rupert liegt im traditionellen Gebiet der Tsimshian und ist die kanadische Stadt mit dem höchsten Anteil indigener Bevölkerung mit rund 32 %. Sie wird auch als die „Stadt der Regenbogen“ bezeichnet. Dies liegt an der hohen Niederschlagsmenge die durchschnittlich verzeichnet wird.

  • Totem im Museum von Prince Rupert
    Totem im Museum von Prince Rupert

Nach dem Museumsbesuch gehts auf zum Lakelse Lake Campground. Dieser liegt etwas mehr als 170 km weiter im Landesinneren. Die Fahrt ist gemütlich, so wie sich JoMa das von Anfang an ihrer Reise gewünscht haben.

An einem kleinen Rastplatz am Skeena River laden sie Sarah und Benjamin aus Grenoble zu einem Kafi und Guetsli ein. Die beiden sind mit ihren Velos von Anchorage, Alaska, bis nach Südamerika unterwegs. Hierfür haben sie sich ein einjähriges Sabbatical genommen. Der Kafi ist für sie eine willkommene Stärkung für die letzten Kilometer bis Prince Rupert. Hier herrscht gerade Ebbe. Aber während unserer Rast und dem Gespräch mit dem französischen Pärchen kommt das Wasser erstaunlich schnell zurück in die Bucht.

Ma trifft am Rastplatz noch eine Frau, die richtig erleichtert meint: Oh, what a nice breeze! Ma ist es eher etwas zu kühl und versteht nicht ganz. Kaum sind sie wieder unterwegs, weiter ins Landesinnere versteht sie die Frau: Es wird es immer wärmer. So um 26 Grad wird’s schon sein…

Kaum sind wir am Campground angekommen, werden wir auch schon Mäusen und Squirrels begrüsst. Diese haben ihre Scheu Neuem gegenüber gänzlich abgelegt und schnüffeln neugierig um uns herum. Am liebsten hätten sie auch eine Inneninspektion von Martha vorgenommen! Alles gut verschlossen, gehen JoMa auch zum lokalen Strand am See, um sich eine Abkühlung vom heissen Tag zu gönnen. Beim Znacht wird anhand einer Karte die grobe weitere Reise hier in Kanada abgesteckt. Es soll nordwärts gehen. Ma meint, am liebsten sogar bis nach Inuvik. Das liegt am 70. Breitengrad und liegt somit eindeutig nördlich im Polarkreis. Die Temperatur liegt im Jahresmittel bei -10 °C. Wobei es im Sommer bis 31 °C heiss, und im Winter bis -57 °C kalt werden kann. Im August liegt die Temperatur zwischen 6 und 16 °C. Was noch gehen würde. Schliesslich ist ja der Plan, dem heissen Sommer in den kühlen Norden zu entfliehen. Inuvik ist zwar über eine Strasse, den Dempster Highway, zu erreichen, doch leider ist dieser Highway ist eine knapp 600 km lange Schotterpiste. Das wollen wir Martha mit ihrer Blattfederung und auch uns nun doch nicht antun. Zumal wir den ganzen Weg auch wieder retour müssten. So schön kann die Stadt gar nicht sein, dass wir 1’200 km Schotterpiste auf uns nehmen wollen. Ab morgen soll es die restliche Woche regnen. Vorsichtshalber wird nach dem Znacht alles in Martha verladen.

 

 

 

 

 

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