Bruno und Marlies kommen von dort, wo wir so ungefähr auch noch hinwollen. Zum Abschied wird die Karte zum Erklären auf dem Tisch ausgebreitet. Dabei kommen einige interessante Details zu Sprache, wie Strassenbelag (Gravel Road), wo gibt es was zu sehen, oder wie geht das mit dem USA Visum für Alaska und wieder retour nach Kanada…
Kurz vor Abfahrt gibt es noch ein paar Fotos vom Boya Lake (in der First Nation Sprache: Tā Ch’ilā):
Das Tages-Zwischenziel ist heute Watson Lake. Bis dahin sind es etwas zwei Stunden Fahrzeit. Dazu müssen wir auf dem Cassiar Highway auch noch ein Gebiet durchfahren, wo noch ein Feuer schwelt. Das Feuer, das die Bäume hier an der Strasse abgebrannt hat, scheint zwar schon Jahre her, doch hängt immer noch ab und zu Rauch in der Luft. Irgendwo, wahrscheinlich weit ab von der Strasse, scheint noch etwas Glut zu schwelen.
Es gibt hier eine hilfreiche App, die vor Waldbränden warnt und allfällige Strassensperrungen ankündigt. Das durchfahrene Gebiet wird angezeigt; die Strasse kann aber ohne Begleitfahrzeug befahren werden.
Watson Lake ist wider Erwarten nur eine Durchgangsstadt, ohne Charme. Dafür gibt’s ein funktionierendes Mobilephone- und Internet-Netzwerk. JoMa müssen da unbedingt etwas mit der Bank machen. Es hapert seit einigen Tagen mit einer Kreditkarte. Das kommt uns schon spanisch vor.
Das einzig sehenswerte in Watson Lake ist der seit 1942 bestehende Sign Post Forest. Hier in diesem Schilderwald hängen nun eben seit 1942 Reisende ihre mitgebrachten Schilder auf. Es gibt Nummernschilder, Ortschilder, Familienschilder, Piktogramme etc. Originale, Nachgemachte oder von Hand gemalte. Mittlerweile hat es über 80’000 unterschiedliche Schilder, die hier zur Schau gestellt werden.
Kaum verlassen wir die Stadt in Richtung Whitehorse, befahren wir auch schon den legendären Alaska Highway. Die Schneise, die in die schier endlosen Wälder für den Highway geschlagen wurde, ist teilweise bis zu 100 m breit.
Nach etwas mehr als der Hälfte bis nach Whitehorse, der Hauptstadt von Yukon, schlagen wir unser Nachtlager in der Morley River Recreation Area auf. Wie sonst wo auch, wimmelt es hier von Myriaden Mücken, die ein spendables Opfer suchen.
Um das Znacht bei dem herrlichen Wetter nicht in Martha essen zu müssen, kommt das Anti-Mückenspray zum vollen Einsatz. Mittlerweise ist es fast halb 10 Uhr Abends und es ist immer noch Taghell. Die Sonne versinkt nur ganz langsam hinter den hohen Baumspitzen. Auf der einen Seite ist es schön, so lange Tage geniessen zu können, zum anderen kommt der Schlafrhythmus schon etwas durcheinander. Schliesslich wird es nie ganz dunkel und morgens um halb 5 ist es schon wieder hell. Es hat nur noch einen Nachbarn hier am Platz. So gibts wenigstens auch kein Gerangel um den schönsten Stellplatz….
Bevor wir unsere Augen zur Nachtruhe schliessen können, müssen wir in Martha noch auf mörderische Mückenjagd gehen…
Hartl Stephan
Hallöchen, ist die Reiseroute-Karte noch aktuell?
Liebe Grüsse, Stephan
Jost
Yep, die Reiseroute ist noch aktuell, wobei die Aktualisierungen nur bei Netzempfang gemacht werden können. Und dies ist hier im einsamen und weitläufigen Yukon nur sehr selten.
Gerade sind wir hier in Carrcrossing wobei wir heute nach Atlin aufbrechen werden.
Liebe Grüsse
Jost & Madeleine