Whitehorse, Hauptstadt von Yukon

Schon gestern haben wir beschlossen, heute einen JoMa/Martha Service Day einzulegen. Service Day für JoMa heisst, sich mit heissen Wasser von oben berieseln zu lassen und der Wäsche in der Campground eigenen Wäscherei eine Auffrischung zu gönnen. Daher wird der Tag auch entspannt begonnen.

Nach allen Services müssen wir noch mal nach Whitehorse in die Stadt. Unter anderem möchte Ma eine neue Shorts. Da wir gerade im Walmart sind, schaut sie mal dort das Angebot an – der halbe Laden besteht aus Bekleidung. Aber eine Umkleidekabine ist nicht in Sicht. Wir können es ja vor einem Spiegel vorhalten, oder mit nach Hause nehmen und diheime anprobieren und morgen gerne zum Umtausch wiederkommen, meint die Angestellte im Laden… Ist schon eine eigenartige Verkaufsphilosphie, die hier herrscht… Für uns, und Ma im Besonderen, passt das nicht. Also keine Shorts!

Wir machen uns schlau, was wir alles in der Zeit bis zu Marthas Bremsenservice unternehmen könnten. Es gibt ein paar interessant gelegene Hot Pools, die es zu entdecken gilt. Zumal diese auch zum Verweilen einladen. Da gibt es das volle JoMa Verwöhnprogramm. Zeitlich passen wir das dem Martha Termin an.

Hier in Whitehorse hat es keine Mücken. Trotzdem – oder gerade deshalb, da er so ungestört/ungepieckt arbeiten kann, bringt Jo das schon seit Wochen mitgeschleppte Mückennetz hinten an der Hecktüre an. So können die beiden demnächst das Fenster für frische Luft öffnen, ohne von einem Mückenschwarm überfallen zu werden.

Anmerkung der Redaktion:
Whitehorse ist die Hauptstadt des Yukon-Territoriums (YT) in Kanada. Der Ort hat rund 25’000 Einwohner und seit 1950 Stadtrecht.
Whitehorse befindet sie wie St. Petersburg und Oslo auf dem 60.Breitengrad. Das erklärt auch die langen Tage im Sommer und die kurzen im Winter. Ausserdem ist sie die einzige Gemeinde im Territorium mit dem Status einer Stadt. Der kanadische Bundesstaat Yukon hat eine Grösse von 482’000 km² und zählt knapp 43’000 Einwohner, wobei die Hauptstadt Whitehorse mit ca. 25’000 schon mehr als die Hälfte der Einwohner in sich versammelt. So kommt der Yukon auf 0,08 Einwohner/km².
Während der sehr kurzen Zeit des Gold Rushs von 1896-1898 hatte es über 100’000 Zuwanderer, meist aus Kalifornien. Ende der 1920er sank die Gesamteinwohnerzahl des Yukon auf 4’000. Wobei die Indigenen die Überzahl stellten. Auch hier im Yukon hatten die Indigenen bis weit in die 1950er keinerlei Rechte. Erst als sich die indigene Bevölkerung gegen die Abholzung ihrer Wälder erfolgreich vor dem obersten Bundesgericht durchsetzen konnte, gab es die ersten Versuche, hier eine Gleichberechtigung zu erzielen.

Uns scheint es hier deutlich entspannter in der Diversität, als in den USA. First Nations und ihre Kultur sind hier allgegenwärtig.