Die Sonne lacht schon am frühen Morgen. Langsam wird es auch in Martha wärmer, so dass JoMa das Vormittags-Zmorge mit Rico draussen geniessen.
Heute liegt bei allen nichts Besonderes an. Süsses Nichtstun, sich in den Tag treiben lassen, keine Einkaufsaktivitäten, Reparaturen, Besichtigungen…. JoMa merken, dass diese Tage selten sind. Ohne schlechtes Gewissen trödeln sie durch den Tag.
Mit Hannah gibt es einen Video-Call, bei dem auch die Silberpfeil-Reparatur geklärt wird. Während es bei uns Mittag ist, ist es in Koblenz Zeit, zu Bett zu gehen.
Rico entschliesst sich für die Weiterfahrt. Er ist hier in Kanada für ein Jahr mit einem Work & Travel Visum unterwegs. Gerade geniesst er seine freie Zeit, bevor er Ende Sept. wieder in Whistler als Aushilfe in einem Skiresort arbeiten wird.
Um nicht ganz untätig zu sein, beschliessen JoMa, einen Spaziergang zum Charlie Lake zu machen. Auch diese Ortschaft ist recht jung. So sind die Strassen der Einfachheit halber schachbrettartig angelegt. Die meisten Städte sind im Zuge der Industrialisierung, dem Schürfen nach Gold und anderen Bodenschätzen entstanden. Keine die auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurückblicken kann.
Alle First Nations sind Nomaden gewesen, die mit den Jahreszeiten oder den Wanderungen der Bisons, Karibus und Elche durch das Land gezogen sind. Ihre Spuren sind längst verwischt und existieren nur noch in den Überlieferungen. Garry zeigte uns gestern auf dem Weg zur Höhle einen Unterstand, der innerhalb weniger Minuten als Camp-Lager aufgebaut werden kann.
«Wir» geniessen das sonnige Wetter und doch möchte ich euch etwas zu den bedrückenden und schlimmen Waldbränden in Alaska schreiben. Eigentlich nicht selber sondern auf den Link in Wikipedia verweisen. Hier steht alles besser beschrieben, als ich es kann.
JoMa beschliessen, dass sie morgen in Grande Prairie einen Anlass einiger Tribes der Doig River First Nation besuchen wollen. Hierzu hat Garry sie schon gestern eingeladen. Diese Zusammenkünfte, auch Tea Dance genannt, sind überaus wichtige Ereignisse, um zu «heilen», Unrecht, das sie in der Vergangenheit erleiden mussten, zu verzeihen und als kulturelle Gemeinschaft zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Diese Zusammenkünfte gibt es über das Jahr öfters, in Grande Prairie ist es allerdings es das erste Mal wieder seit über 100 Jahren. Erwartet werden mehr als 100 Mitglieder der verschiedenen Tribes.
«Dahwawetsats is our Beaver word for Dreamers‘ Dance and it simply means “they dance”. We also call it a “Tea Dance”, because we always drink tea when we gather together like this. Traditionally, our people came together to dance and to hear the Dreamer’s words and songs near the winter and summer solstices.»
Übersetzt:
„Dahwawetsats“ ist unser Biberwort für „Träumertanz“ und bedeutet einfach „sie tanzen“. Wir nennen es auch „Teetanz“, weil wir bei solchen Zusammenkünften immer Tee trinken. Traditionell kam unser Volk zur Winter- und Sommersonnenwende zusammen, um zu tanzen und den Worten und Liedern des Träumers zu lauschen.“
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