Dank der Wundermedizin geht es Jo heute um Welten besser als gestern! Das haben sich JoMa nun wirklich nicht zu erträumen gewagt.
Es war die bisher kälteste Nacht, so dass es draussen Raureif auf allem hat. Es hat hier vermehrt Camper, die in ihren kleinen Hutzel-Zelten schlafen. Diese sind jetzt nicht mehr zu beneiden. Heute lacht, zum ersten Mal seit wir hier sind, die Sonne vom blauen Himmel herab.
So können wir relativ früh zur Wanderung aufbrechen. Diese Wanderung soll nicht nur an Wiesen vorbei gehen, sondern auch noch Aussicht auf beeindruckende Berge und Gletscher bieten. Wir biegen vom HW 93 auf den HW 93A ab. Dieser wurde JoMa schon vor einigen Tagen von Dan und seinem Freund empfohlen. Gespannt fahren wir die enge, kurvenreiche und steile Strasse zum Ausgangspunkt der Wanderung hinauf. Hier ist schon allerhand los.
Der erste Teil der Wanderung ist eher ein asphaltierter «Turnschuhweg», als ein richtiger Bergwanderweg. Nach der ersten Abzweigung ändert sich dies allerdings sehr schnell. In der Morgensonne können JoMa die Berge mit weit aufgerissenen Augen bestaunen. Vom Edit Clavell Aussichtspunkt aus liegt der Clavell Gletscher mit seinem grünen Gletschersee liegt fast majestätisch vor JoMa. Hier tummeln sich auch die meisten Touristen.
JoMa ziehen noch eine weitere Schlaufe, um die Wanderung auch voll auszuschöpfen. Je höher man kommt, um so schöner soll die Aussicht sein, hatte jemand in einer Bewertung der Wanderung geschrieben. Diesem können JoMa auch nur zustimmen. Der Trail wird immer schmaler und steiler. JoMa müssen sich schon anstrengen, um am Ende das Panorama geniessen zu können. Die Berge sind fast zum greifen nah. «Ist fast wie im Glarner Land bei uns diheime», denken sich die beiden.
Es knackt und grummelt immer wieder am Berg. Trotzdem hat es einige, die unten am Gletschersee an der steilen Felswand vorbei in Richtung Gletscher wandern. Für JoMa ist das unvorstellbar dies zu tun. Viel zu gefährlich!!
An einem nicht ganz so windigen Platz wird Zmittag gemacht. Heute gibts nur Riegel und Nüssli. Das muss reichen. Tut es auch. Ein so vorwitziges dickes Squirrel wagt sich so nah heran, dass es fast die Tüte mit den Nüsslis davon trägt. JoMa dürfen ihr Essen nicht aus den Augen lassen.
Ausgeruht beginnt der Abstieg. Der ist um einiges schneller als der Aufstieg. Martha wartet geduldig auf die Pilotencrew. Erstmal die kleine schlängelnde Edith Clavell Road bergab. An der Kreuzung zum HW93A stellt sich die Frage: «Links nach Jasper oder nach rechts den Icefields Parkway entlang nach Süden?» Wir könnten sicherlich noch eine Nacht im Campground verbringen, um morgen dann in der Morgensonne den Icefields Parkway entlangzufahren… Die Würfel sind irgendwie gefallen: Wir fahren nach rechts auf dem Icefields Parkway weiter.
Hier sind wir wieder fast allein unterwegs. Der Parkway heisst deshalb so, weil er durch die Nationalparks von Jasper und Banff führt. Plötzlich staut sich der Verkehr an einer Parkbucht und etwas dahinter. Auch wir müssen langsam fahren und sehen auf der anderen Strassenseite ein paar White Mountain Goats (weisse Bergziegen), wie sie genüsslich an den Grasbüscheln herumzupfen. Parkranger patrouillieren ständig, um den Verkehr an dieser Stelle zu regeln. Noch nie konnten JoMa diese Tier aus so kurzer Distanz betrachten. Als seinen sie den Menschenauflauf mit seinen Kameras gewohnt, machen sich die Bergziegen in einer Gemütsruhe über die grünen Grashalme her.
Die Icefields im Namen des Parkways kommen daher, dass sich auf der rechten Seite, von Jasper aus kommend, mächtige 3’000er Gipfel nur so aneinanderreihen. Im Winter wird es diese Icefields wohl haben. Der Parkway geht bis zum Wilcox Pass mit seinem Icefield Skywalk auf knapp 2’000 m und den mittlerweile recht stark von der Strasse zurückgezogenen Columbia Icefield Gletscher. Ab hier geht es erst steil, später dann sanft bergab. Unser heutiger Übernachtungsplatz, der Rampart Campground, ist noch gute 35 km entfernt. Im Gegensatz zum Luxus von Jasper, hat es hier nur Stellplätze und kaltes Wasser aus dem Hahn.
Wenn morgen nochmals so sonniges Wetter wie heute ist, fahren wir bis zum Wilcox Pass zurück, um die «Icefields» in der Morgensonne bestaunen zu können. Für Martha wird das schon so eine anstrengende Fahrt, wie es heute die Wanderung für JoMa gewesen ist…
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