Zum Zoom Meeting brechen wir relativ früh vom Starland Campground nach Drumheller auf. Die 30minütige Fahrt geht an fast endlosen Weizenfeldern vorbei. Inmitten dieser Felder stehen entweder eine ganze Batterie kleinerer Getreidesilos, oder es ist ein riesiges, über grosse Entfernung sichtbares, Silo zu sehen. Die klein wirkenden Farmen sind dicht mit Bäumen, Büschen und Hecken bepflanzt, die im Sommer Schatten spenden und den oft heftigen Wind brechen.
Drumheller liegt in einem breiten Canyon. Die Strasse geht kurz vorher kurvenreich mit einem starken Gefälle in die Stadt hinein. Hier sind wir in DER Dino-Weltstadt. Dinosaurier sind das Wahrzeichen von Drumheller (und Marketing-Thema!). Der Landkreis ist für die grösste Anzahl aller Knochenfunde aus dieser Zeit weltbekannt. Wind geschüttelt werden wir in Drumheller von dem schon weit sichtbaren T Rex begrüsst. Den ZoMo Tag beginnen wir hier vor dem Visitor Center.
Der eigentlich heute angedachte Besuch des Royal Tyrell Museums muss auf Morgen verschoben werden. Ausgerechnet montags ist es geschlossen. Mit ein paar Infos aus dem Visitor Center eingedeckt, wissen JoMa diesen Tag zu nutzen. Begonnen wird mir der Fahrt zum hochgelegenen Orkney Aussichtspunkt. Von hier aus sieht man den sich unten dahin schlängelnden Red Deer River und weite Teile des Umlandes. An den Canyon Wänden sind die Gesteinsschichten weithin ersichtlich. Sie erstrahlen in unterschiedlichen Farben und Gesteinsformationen. Der steife Wind treibt den Dunstschleier vor sich her und ermöglicht kurze Zeit später eine bessere Fernsicht. Das Zmittag wird dem Wind trotzend hier oben auf einer Bank eingenommen.
Mit gesättigten Bäuchen (Jo hat die Tage leider feststellen müssen, dass er etwas «aus dem Leim» gegangen ist; das kann nur an Ma’s gutem Essen liegen 😉 gehts zu den Hoodoos in den Badlands. Das sind turmartige Gebilde aus Sedimentgestein, die durch die Erosion geformt wurden. Die weicheren Gesteinsschichten werden durch Wind und Regen immer dünner im Durchmesser. Die härteren Schichten haben Bestand, schützen damit die darunter liegenden Sandsteinschichten wie Hüte und verleihen den Hoodoos so ihre eigentümliche Form. Leider fallen diese Naturdenkmäler, wie viele andere auf der ganzen Welt auch, der menschlichen Neugier und Unvernunft zum Opfer. Daher sind diese nicht mehr ganz zugänglich – wie noch 1970, als «Bob Hoy and the Badlanders» ihr Plattencover aufgenommen haben 😉
JoMa bestaunen diese steinernen Säulen, die oftmals wie Pilze einen Deckel oben draufhaben.
Anmerkung der Redaktion: Die Badlands sind dramatische Landschaften, die durch ein Netz von tiefen, engen und gewundenen Rinnen und gelegentlich durch Hoodoo-Felsen gekennzeichnet sind. Ihre steilen, kargen Hänge sind ein eindrucksvoller Beweis für die Kraft der Erosion durch Wind und Wasser – eine Quelle ständiger Veränderung des Geländes. Badlands gibt es an mehreren Orten in Kanada, vor allem aber im Süden Albertas.
Das Wort Badlands stammt von früheren Pelzhändlern, die solche Gegenden als „schlechtes Land zum Durchqueren“ nannten.
Zum Schluss der Besichtigungstour steht der Besuch des «Last Chance Saloons» am Ende eines Seiten-Canyons in Wayne auf dem Programm. Der kurze Weg von gerade mal 6 km führt uns über 11 Brücken, die über den Rosebud River führen. Im Last Chance Saloon gibts zur Abkühlung für ein kühles Bier.
Anmerkung der Redaktion: Der Saloon hat seinen Namen aus der Zeit der Prohibition. Er war die letzte Möglichkeit zum Alkoholkonsum, bevor die Prohibition dies landesweit verboten hatte.
Der Drumheller Hoodoo Campground ist einer der grossen Campgrounds. Hier hat es einen Teil fest installierte Wohnwagen und Trailer, die hier ganzjährig stehen, ein anderer Teil dient als Trailer- oder Boots-Stellplatz über den Winter. Auch hier geht die Saison zu ende, so dass JoMa ohne Schwierigkeiten einen gemütlichen Stellplatz abseits der grossen Trailer finden.
Morgen wird der Museumsbesuch nachgeholt. Was alles noch auf uns zukommt, sehen wir dann…
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