Nicht so früh wie gestern beginnt das Leben in Martha sich zu regen. Zum Erstaunen aller ist es weder stürmisch regnerisch, noch weiss und wintermässig kalt. Es ist eher wärmlich, sonnig und windstill. JoMa überlegen beim Znüni, was heute alles unternommen werden kann, welche Entscheide getroffen werden sollen und welche Arbeiten anstehen. Da das Wetter noch so schön ist, möchten sich die beiden aber zuerst etwas draussen bewegen, bevor die Hausaufgaben angegangen werden.
Nicht weit von hier sind die Devil’s Back Bones. Diese Gesteinsformation sieht aus wie der Rücken eines Stegosauriers – oder eben das Rückgrat des Teufels. Daher auch dieser Name. Leider ist es jetzt aber vorbei mit dem Sonnenschein. Eine dunkle graue Wolkendecke kommt auf JoMa zu. «Es wird schon nicht regnen», meint der Optimist Jo. Und wenn doch, werden wir eben etwas nass. Als die ersten zaghaften Regentropfen fallen, beschliessen die beiden auf jeden Fall noch bis zum «Key Hole», Schlüsselloch zu gehen. Nur gut, dass die Landschaft ringsumher eher flach ist. So haben Wingsuit-Flieger nicht die Möglichkeit, sich in ihren Fledermausanzügen durch dieses Schlüsselloch zu stürzen.
Gerade jetzt kommen die ersten stärkeren Regenfälle. Während des Wartens auf Wetterbesserung kommt ein Gespräch mit einer Dame aus Belgien auf. Wegen der Arbeit ihres Ehemannes sind sie von Antwerpen nach Bremen und vor einiger Zeit nach St. Louis gezogen. Dort sei es weder schön noch abwechslungsreich. Alles sei flach, ohne Berge und Natur drum herum. Kurze Zeit später geht es weiter. Nicht auf dem direkten Weg, das wäre ja langweilig. JoMa nehmen den «horse und bike trail», der in mehreren Schlaufen (er ist bestimmt doppelt so lang!) zurück zum Trailhead führt. Es kommt etwas Wind auf. Doch nicht diese Sturmböen und Schneefälle, welche erst vorausgesagt wurden. «Seien wir froh, dass es so ist», sagen sich JoMa.
Im Visitor Center wird sich mit Infomaterial eingedeckt. Ausserdem gibt es von einer Mitarbeiterin ein Wetter-Update: Kein Schnee, keine richtigen Sturmböen mehr und auch keine eisigen Temperaturen. Ma deckt sich trotzdem noch mit einer zweiten langen Hose ein, die etwas wärmer gibt, als die andere Wanderhose.
Schon bald geniessen JoMa erst den Apéro, später das Znacht in Martha. Während Jo sich mit dem Reisetagebuch beschäftigt, versucht Ma die schlaueste Weiterreise-Route zu finden. Schliesslich gibt es noch einiges zu entdecken, doch auch der nahende Winter will berücksichtigt werden. Kurz vor dem zu Bett gehen kommen kräftige Winde auf.
Für morgen ist noch alles ungewiss. Doch irgendetwas wird sich schon ergeben….
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