Lake Brownwood

Nach dem Zoom mit Luca um 11 Uhr wollen wir parat zur Abfahrt sein. Das klappt auch so gut wie. Kafi und Müesli gab es für die hungrigen Bäuche schon vorher. Auch heute sind mehr als 200 Meilen geplant.

Stank es gestern wegen der grossen Rinderfarmen noch zu Himmel, ändert dies sich heute zusehends. Heute sehen wir tausende Windräder, die sich im Wind drehen. Zwischen all diesen arbeiten Hammerpumpen, um Öl aus der Tiefe nach oben zu pumpen. Hier scheint wohl das Herz der Energieversorgung zu schlagen. Grosse Starkstromleitungen, die genauso grossen Umspannanlagen entspringen, verteilen sich über das Land. Lubbock, wo wir heute übernachtet haben, macht für uns den Eindruck einer nicht enden wollenden Stadt.

Anmerkung der Redaktion:
Lubbock hat ca. 260’000 Einwohner und eine Fläche von knapp 360 km2,
Zürich mit ca. 430’000 Einwohnern hat eine Fläche von knapp 90 km2,
Köln mit ca. 1’000’000 Einwohnern hat eine Fläche von knapp 405 km2.
Bei diesem Vergleich ist zu sehen, wie grosszügig und weit hier gebaut werden kann. Die Grundstückpreise für Eigentum betragen:
Für Lubbock ca. 1’640 EUR/m2,
für Zürich ca. 9’050 EUR/ m2,
für Köln ca. 4’420 EUR/ m2.
Auch dies zeigt, warum es hier eher grössere Grundstücke gibt.
Ausserdem ist das Leben in Lubbock um 10 % günstiger als im durchschnittlichen Texas.

Nach der Hälfte der Strecke und Fahrzeit wird eine kleine Pause eingelegt. Hier an dieser einfachen Raststation sind 4 Verpflegungsautomaten aufgestellt. Beim ersten flüchtigen Blick könnte man meinen, dass es sich um Gefängniszellen handelt. Erst auf dem zweiten Blick erkennt man die dahinter stehenden Automaten. Ein Wunder, wer hier etwas auswählen kann…

Bei Sonnenschein mit sehr angenehmen Temperaturen (wir haben den 2. November!!), finden wir unseren Platz am Lake Brownwood Campground – mit Blick in die untergehende Sonne am Seeufer. Dieser herrliche Campground ist für JoMa der letzte Campground in den USA für diese Reise. Die kommenden Übernachtungen sind privat bei Stephanie in Austin und bei Roland in Laredo. Wir finden, dass dies ein perfekter Campground-Abschluss ist!

Kent, unser Nachbar, ist allein mit dem Motorrad unterwegs. Gemeinsam geniessen wir bei einem kühlen Bier Ma’s Znacht. Kent war 5 Jahre in der Army, bevor er vor 3 Wochen entlassen wurde. Seine Vorstellung war ursprünglich, sich für 20 Jahre zu verpflichten. Doch 5 Jahre waren dann genug. Er ist auf dem Weg nach Utah, um einen Teil seiner Familie zu besuchen. Eigentlich möchte er sich hier in der Gegend niederlassen, einen Job finden und ein Haus kaufen.

Es ist Abend und kurz vor 22 Uhr. Die letzten Nächte hatte es um diese Uhrzeit frostige, teilweise eisige Temperaturen. Heute sind es 11 °C. Herrlich!

Morgen Nachmittag wollen wir bei Stephanie, ihrem Mann, ihren beiden Hunden, der Katze und den zwei Hühnern sein. Vorher werden wir noch Stephanie-gerecht für’s Müesli einkaufen (vegan für ihren Mann und glutenfrei für sie) und Martha einen Ölwechsel spendieren.