In der Nacht hat es einen heftigen Regenschauer gegeben. Patricks Wäsche ist jetzt zwar sauberer, aber auf keinen Fall trockener, als er sie auf die Leine gespannt hat.
So langsam kommt aber die Sonne immer mehr durch die Feuchtigkeitsschwaden.
Patricks Bauch hat in der Nacht rebelliert. Daher verzichtet er auf die JoMa’s Superbowl. Er bleibt noch einen weiteren Tag hier in Tamasopo. Wenn es ihm morgen wieder besser geht, möchte er auch gerne nach Xilitla. Vielleicht sieht man sich ja nochmals.
Die Strecke ist mit knapp 130 km eher kurz und es soll auch nur etwas mehr als 2 Stunden dauern, sie zu fahren. Das erste kürzere Stück klappt wie am Schnürchen. An etwas futuristisch aussehenden Zahlstellen werden wir wieder ein paar Pesos los. Nach La Pitahaya biegen wir auf die Nationalstrasse 85 ab. Kaum haben wir die Zahlstelle hinter uns, geht es mit den Baustellen los. Die Strasse wird immer wieder einspurig geführt, mit Schotterpiste und dazugehörigen Schlaglöchern, so dass wir uns wie auf dem Top of the World Highway in Alaska vorkommen. Nur nicht so eng, staubig und wegen des entgegenkommenden Verkehrs, so nervenaufreibend. So dauert dieses Teilstück über eine Stunde länger als angedacht.
Endlich geht es ab nach Xilitla. Diese kleine enge und kurvenreiche Strasse geht die nächsten 14 km nur bergauf. Doch auch hier wagen es die Einheimischen, langsamere Autos zu überholen. In Xilitla angekommen, ist der erste von Ma ausgesuchte Campground leider für Martha ungeeignet bzw. die Anfahrt zu eng und zu steil. Sie würden keine Stellplätze mehr anbieten, nur noch Cabins (Apartments). Also weiter suchen. Ein Campground soll es weiter oben noch geben. Nur ja nicht auf die Wiese stellen. Diese ist zwar grün, aber auch sehr nass. Also kein Untergrund für uns und Martha. Wenn wir nicht unbedingt im Matsch versinken möchten.
In der Finca Santa Monica angekommen, stellen wir uns seitlich in die betonierte Einfahrt. Nach einer kurzen Stärkung, wandern JoMa noch eine halbe Stunde nach Xilitla zum Einkaufen rein. Es geht immer noch ein wenig bergauf. Im Zentrum der kleinen Stadt in den Bergen angekommen, sehen sie den Wagen der «kanadischen» Nachbarn aus Quebec vom AventurArte Campground. Es herrscht ein reges Treiben auf der Strasse und in den Geschäften. Jedes Schaufenster versucht mit Musik und *blingbling* Kundschaft anzulocken. JoMa müssen eine Strasse hinauf gehen, die sogar der steilsten Strasse der Welt, der Baldwin Strasse in Dunedin in Neuseeland, Konkurrenz machen kann. Auf dem Kirchplatz (Zocalo) wird alles für Weihnachten dekoriert. In nicht ganz 4 Wochen ist Weihnachten schon wieder vorbei. Die Zeit läuft…
Tatsächlich treffen JoMa auf die Nachbarn vom AventurArte Campground. JoMa bekommen eine Übersichtskarte mit allen möglichen Aktivitäten in der Stadt und Umgebung geschenkt. Die beiden Quebecois bleiben hier voraussichtlich einen ganzen Monat. Sie arbeiten als Aushilfen in einer Kletterschule bzw. in einem Fun-Park.
In einem kleinen, aber feinen Café geniessen JoMa auf der Terrasse den Sonnenuntergang und die Aussicht auf das Tal und Umgebung. Genauso hat Ma sich das vorgestellt!
Auf dem Rückweg wird der Rucksack voll gemacht. In der Finca gehen auf dem Tennisplatz die Flutlichter an. Vier ältere und wohl beleibte Herren dreschen fast 2 Stunden den Ball übers Netz. Hinter JoMa’s Stellplatz liegt noch ein verstecktes Wohnhaus. Die junge Familie kommt etwas später und beschallt bis zur Schlafenszeit alles Umliegende mit gängigem Pop aus den Charts.
Morgen besuchen JoMa hier in Xilitla den Jardin Escultórico des Künstlers Edward James.
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