Die Fahrt zu den Ruinen in Oxkintok könnte entspannter nicht sein. Ob es daran liegt, dass viele Mexikaner schon in den Weihnachtsferien sind, wissen wir nicht. Auf jeden Fall sind ab der Bundesstaatengrenze nach Yukatan die Strassen merklich besser. Und auch sonst sieht die Infrastruktur gepflegter aus als bisher.
Die Ruinen der Maya-Stätte von Oxkintok, etwa 60 km südlich von Merida, sind ein Geheimtipp – etwas „off the beaten track“. Wahrscheinlich liegt es an der Zufahrt. Ohne grosse Hinweisschilder auf der Autobahn müssen wir plötzlich und unerwartet im rechten Winkel in einen kleinen, ungepflasterten Feldweg, mit grossen Dellen am Anfang, einbiegen. Das ist nichts für grosse Busse.
Als wir ankommen, sind wir die einzigen Besucher. So können sich JoMa nach Herzenslust umschauen, wo sie wollen, ohne gestört zu werden. Die ganze Ruinenanlage ist doch grösser, als es auf den ersten Eindruck erscheint. Oxkintoc gehört zu den am längsten kontinuierlich besiedelten Stätten des Raumes. Hier finden sich auch früheste Inschriften. Aus archäologischer und architektonischer Sicht sei Oxkintoc wichtiger als Uxmal, meint ein Guide am Eingang. JoMa erkunden und bestaunen diese Ruinen.
Ma wünscht sich eine neue Brille – die jetzige ist mittlerweile sehr stark zerkratzt. Nachdem es in Laredo nicht hatte sein sollen, ergreifen JoMa hier in Merida die Gelegenheit beim Schopfe. Statt uns quer durch die Stadt zu quälen, fahren wir schön aussen herum. In einem Einkaufszentrum, der Gran Plaza, hat Ma einen gut bewerteten Optiker gefunden. Hier gibt eine kompetente Beratung in ruhiger Atmosphäre. Obwohl Weihnachten vor der Türe steht und auch noch Silvester und Neujahr folgt, soll die Brille schon am 2. Januar fertig sein. Ein richtiges Weihnachts-, Geburtstags- und Neujahrsgeschenk für sich selber.
Von hier ist es nicht mehr weit bis Chelem, wo wir uns über Weihnachten hinaus eine Unterkunft gegönnt haben. Es ist ein kleines, würfelförmiges Haus für uns alleine. Ganz in Ruhe und in Strandnähe. Unser kleines Strandhotel ist wirklich so pinkfarben, wie es auf den Fotos im Internet aussieht. Sogar Martha findet hinter dem Tor ihren Platz. Wobei dass noch etwas fraglich war, aber das Tor ist doch höher als gedacht und passt.
Tobias, unser Landlord, erwartet uns schon. Er erklärt uns, was es mit der Kordel an der Haustüre auf sich hat. Diese Kordel mit Schlaufe ist der Türöffner. Die Kordel ist innen an der Schliesse befestigt und über eine Art einfacher Flaschenzug braucht man nur aussen an der Schlaufe ziehen um die Türe zu öffnen. So muss man nicht umständlich nach dem Hausschlüssel suchen – und kann sich nicht aussperren. Das ganze funktioniert natürlich nur dann wenn nicht abgeschlossen ist. Statt einer Türklinke sozusagen. Eine findige Sache, die allerdings nur bei diesem einfachen Türen hier klappt. Nachdem Tobias JoMa den Rest gezeigt und erklärt hat, dürfen wir uns hier einrichten.
Morgen versuchen wir trotz Heiligabend eine Wäscherei zu finden und evtl. treffen wir uns am Abend mit Patrick auf ein Bier.
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