Jo macht sich an die Arbeit, das Trittblech zu reparieren. Es ist schwieriger als gedacht. Nicht nur einfach ein bisschen Blech ausbeulen und wieder dran schrauben. Da hilft kein Fluchen und kein Hadern. Jo schraubt das Blech mehrmals an und ab. Es fehlt leider eine Schraube. Trotz langem Suchen im Sand bleibt diese verschollen. Er bastelt sich einen Ersatz für die verlorene Schraube. Doch plötzlich ist noch eine weitere im Sand verschwunden. Obwohl Jo doch höllisch aufgepasst hat und immer alles schön zusammengelegt hat. Was einmal im Sand verschwunden ist, gibt er nicht mehr so leicht her. Statt der Schraube findet er einen Meissel, den Tobias, unser Landlord, hier vor 1 ½ Jahren verloren hat. Entnervt gibt Jo auf und packt alles zusammen.
Um 12 Uhr ist die Schlüsselübergabe vereinbart. Dann muss alles gepackt und abfahrbereit sein.
Tobias erzählt, dass er noch einiges am Haus verändert hat, bevor es zur Unterkunft tauglich war. Ausserdem gibt er noch ein paar nützliche Hinweise zur Gegend. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir ab und denken «Adieu liebes kleines, rosa Märchenschloss».
In einer neuen, auf GoogleMaps noch in Bau befindlicher Shopping Mall finden wir einen TELCEL Shop. Hier wird uns erklärt, was aller Wahrscheinlichkeit der Fehler bei der letzten Aufladung bei OXXO war. Statt eines 30-tägigen Prepaids für Daten im Wert von 500 Pesos wurde fälschlicherweise eine Aufladung des normalen Telefonie-Abos für 500 Pesos getätigt. Bei diesem Abo wird die Internetverwendung im Minutentakt abgerechnet. Da ist das Geld natürlich schnell futsch…
Jetzt noch zu einem DHL-Shop, damit wir den wichtigen Brief in die Schweiz versenden können. Die Wartezeit bis nach der Mittagspause vertreiben wir uns im nahegelegenen Resti bei einer Tasse Kafi und einem kleinen Happen. Im DHL-Shop ist ein Deutscher nach einer Sendung auf der Spur, die er aus seiner Heimat erhalten haben soll. Frustriert rät er uns davon ab, jemals ein Paket aus Deutschland oder der Schweiz nach Mexiko schicken zu lassen. Wenn es von DHL der mexikanischen Post für die «letzte Meile» übergeben wird, löst sich das Paket plötzlich in Luft auf… Wir jedoch haben Vertrauen zu DHL dass es in die andere Richtung gut kommt. Wir bekommen einen Tracking Code zu Nachverfolgung. Statt der 28 Peso Porto, die uns die mexikanische Post beim ersten Versuch abgeknöpft hat, kostet uns die Dienstleistung der DHL etwas mehr als 950 Pesos, was umgerechnet mehr als 50 EUR entspricht. Bei dem Preis muss es ja gut auskommen!
Die letzten Kilometer bis zu den Cenotes y Gruta de Mani-Chan fahren wir durch einige kleinere Ortschaften. In einem winzigen Lädeli kaufen wir das Nötigste für Jo’s Superbowl zum Zmörgele.
Die Zufahrt zu den Cenotes von Mani-Chan ist ein Feldweg durch Wald und Buschwerk. Wir sind froh, kommt uns niemand entgegen und ist Martha wegen der tiefhängenden Äste nicht höher.
Wir sind noch nicht angekommen, hören wir schon Musik und Gelächter der ausgelassenen Stimmung. Unser Stellplatz ist etwas am Rand des Trubels. Doch in einer Stunde, um 18 Uhr, soll Schluss damit sein. Dann ist es schon fast finstere Nacht und geschlossen.
Als die letzten Besucher der kleinen Cenote hier am Platz steigen JoMa in die Grotte hinunter und hüpfen in das klare, türkisfarbene Wasser. Mexikaner sind keine in der Regel keine grossen Schwimmer und gehen meist nur so tief ins Wasser, wie sie stehen können. Aus diesem Grund tragen alle hier Schwimmwesten. Es ist jedoch keine Pflicht. JoMa brauchen keine. In der kleinen Höhle ist es feucht warm. Wobei die Wassertemperatur angenehm kühl ist. Für JoMa verblüffend tummeln sich im klaren Wasser auch einige Fische. Wovon die hier wohl leben? Und beim Hochklettern aus der Grotte fliegen JoMa ein paar Fledermäuse um die Ohren.
Mit «Papa», dem Familienoberhaupt des ganzen Unternehmens hier, vereinbaren wir, dass er uns morgen um 10 Uhr zur zweiten, grösseren Cenote fährt. In diese soll von oben Tageslicht hineinfallen. Ein ganz spezieller Ort.
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