Die Nacht ist angenehm kühl und die erste seit mehreren Nächten ohne Moskitos.
Als wir um 10 Uhr parat stehen für den Besuch in der grossen Cenote Clotilde, liegt noch Ruhe über der ganzen Anlage. Keine weiteren Gäste, keine Musik und nur wenig (Putz-)Geschäftigkeit.
Da «Papa», das Familienoberhaupt, nicht da ist, fährt uns einer der Jungs. Im dem kleinen Motordreirad ist es eine holprige Schaukelfahrt.
Der Zugang in die Unterwelt ist eher unspektakulär. Überhaupt ist das ganze Areal eher unauffällig. Eine schlichte selbstgezimmerte Holztreppe führt in die Cenote hinab. Von den Bäumen ringsum hängen Wurzeln und Ranken in das Loch hinab.
JoMa sind die ersten Besucher hier an diesem Tag. Es ist wundervoll, diese Ruhe hier erleben zu dürfen. Hier unten ist es nicht so drückend schwül, wie es gestern in der ganz geschlossen Cenote war. Von einem kleinen Plateau oben an der Holztreppe haben JoMa einen einmaligen Blick in die Landschaft der Cenote unter sich. Lianen gleich hängen die Wurzeln der Bäume in die Tiefe hinab. Das Wasser ist glasklar und schimmert türkisblau an den tieferen Stellen. Für JoMa ist es ein bisher einmaliges Erlebnis, hier in diese Welt einzudringen. Die kalten Bergseen in Kanada waren dagegen eher trüb.
«Wie kann es sein, dass das Wasser hier so klar ist?», fragen sie sich. Es kann keine abgeschlossene Höhle sein. Am Rand ist erkennbar, dass es steigende und fallende Wasserstände gibt. Ausserdem schwimmen auch hier vereinzelt Fische umher. Diese müssen ja in diese Höhle von aussen irgendwann und irgendwie hereingekommen sein. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Fische hier von Menschen eingesetzt wurden.
Nach einer guten Stunde wird es JoMa zu kühl im Wasser. Oben an der Sonne wärmen sie sich auf. Um nicht ganz träge zu werden, gehen JoMa den Weg zu Fuss zurück. Er ist doch tatsächlich kürzer als gedacht. Zur Mittagszeit sind sie wieder zurück. Statt viele Besucher wie gestern, hat es heute nur vereinzelte Gruppen hierhergetrieben. Es ist angenehm, nicht den ganzen Tag mit mexikanischer Partymusik beschallt zu werden. Der Nami geht mit weiterer Planung und Hausaufgaben ins Land. Ab 17 Uhr sind JoMa die einzigen Gäste und Menschen hier. Nur eine Stunde später ist die Nacht hereingebrochen. In der Dunkelheit zirpen ein paar Grillen. Sonst ist nichts zu hören.
Morgen fahren wir weiter nach Uxmal. Dort warten weitere Pyramiden darauf, von uns entdeckt zu werden.
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