Uxmal und Silvester in Izamal – beides unerwartet anders

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  • Martha in der frühen Morgensonne auf dem grossen Parkplatz bei den Pyramiden von Uxmal
    Martha in der frühen Morgensonne auf dem grossen Parkplatz bei den Pyramiden von Uxmal

Wie geplant sind wir um 8 Uhr parat. Statt der in vielen Foren heiss diskutierte hohe Eintrittspreis von 1’150 Pesos für beide zusammen, muss Jo nur 180 Pesos bezahlen. «Das liegt bestimmt daran, dass heute Silvester ist!», denken sich JoMa. Oder weil es Sonntag ist?
Beim Einlass Drehkreuz kommt die kalte Dusche in Form einer Belehrung durch einen – zugegeben wirklich freundlichen – Mitarbeiter. Die 180 Pesos sind nur die staatlichen Steuern. Für den eigentlichen Eintritt müssen wir noch die knapp 1’000 Pesos (rund 50 CHF) bezahlen – an einer anderen Kasse. Somit war es leider eine kurze Freude, die nur ca. 50 Schritte hielt.

Wie in vielen anderen Ruinenstätten auch, ist nur ein sehr kleiner Teil der Öffentlichkeit zugänglich. Der grosse Teil der Ruinen ist im Urwald verborgen und wird nicht freigelegt. Obwohl es noch früh am Morgen ist, ist es schon recht warm. Wir sind froh dass wir eine Flasche Wasser dabei haben dürfen.

  • Man sieht sie schon am Eingang: Die grosse Pyramide es Zauberers mit ihren runden Ecken
    Man sieht sie schon am Eingang: Die grosse Pyramide es Zauberers mit ihren runden Ecken

Immer wieder sind diese Bauten mehr als nur beeindruckend! In welch kurzer Zeit und mit welchem immensen Aufwand diese Stätten errichtet wurden; ohne Kenntnis des Rades oder von Metall. Es brauchte zigtausende von Arbeitern, die mit recht einfachen Werkzeugen die Steine aufs Genaueste behauen konnten. Verblüffend ist auch, unter welchen exakten Berechnungen alles ausgerichtet und gebaut wurde. Des Weiteren ist es einfach diese schiere Grösse der Bauten und Stätten beeindruckend.

  • Pelota Ballspielplatz mit Ballspielring auf der rechten Seite
    Pelota Ballspielplatz mit Ballspielring auf der rechten Seite

Wieder einmal haben JoMa das perfekte Wetterglück auf ihrer Seite. Bis zum Vormittag werden die Ruinen bestaunt. Dann gibt es ein verspätetes Zmorge vor der Abfahrt. Der Weg nach Izamal, wo wir für die Silvester-Nacht im Stadtzentrum ein Hotelzimmer reserviert haben, ist angenehm und einfach zu fahren. Nur in Izamal selber muss, wie so oft schon, um „den Pudding“ rumgefahren werden. Es ist ein Gewimmel aus kleinen Einbahnstrassen, die nicht immer so ganz Martha tauglich sind. Zumal die kleinen 3-rädrigen Taxis/Lasträder/Ersatz-Transporter nicht immer am Rand fahren. Zusätzlich kommt hinzu, dass wir rechts und links von schnelleren, kleineren und wendigen Töfflis überholt werden.

Endlich stehen wir vor der Türe unserer Unterkunft für die nächsten beiden Tage, Macan Che Gardenhotel. JoMa’s Zimmer ist eher eine kleine Präsidentensuite, als nur ein einfaches Zimmerchen. Bevor JoMa beschliessen, am Nami die Stadt noch im Hellen zu besichtigen, wird am lauschigen den Pool noch ein (Sonnen-)Bad genommen.

Es sind noch gut 7 Stunden, bis das neue Jahr eingeläutet wird. Der Zocalo als zentraler Platz jeder Ortschaft ist bunt geschmückt aber nicht überbordend mit Menschen gefüllt. Eher das Gegenteil. Im Sekundentakt kommen auf den Handys die „Happy New Year“ Glückwunsch-Botschaften von Freunden und Familienmitgliedern aus der Heimat rein. Der Tag verabschiedet sich und der letzte Abend des Jahres bricht an.

Beim Aufgang zum Konvent in Izamal hört man schon von weitem ein grosses Geschnatter; es sind Vögel, die sich die Bäume auf dem Platz neben dem Konvent als Schlafplatz ausgesucht haben. VIELE Vögel!

 

Im empfohlenen Restaurant Los Arcros sind wir fast die einzigen Gäste. Unsere junge Bedienung ist eher „unmotiviert“ als zuvorkommend. Ausserdem nuschelt er so, dass wir ihn beim besten Willen nicht verstehen können. Zum Schluss bietet er noch einige Desserts an, von denen dann doch keine mehr da sind…. Etwas schade, wir haben uns hier nicht wirklich willkommen gefühlt. Das liegt sicher daran, dass sie direkt nach uns um halb neun den Laden duster machen und nach Hause fahren zu ihren Familien.

  • Schutzheiliger von Izamal
    Schutzheiliger von Izamal

In der Nähe gibt es eine kleine Brasserie, in der noch süsse Desserts angeboten werden. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer Rooftop-Bar vorbei. Laute Discomusik aus den 80ern laden zum Verweilen ein. «Ok, dann lass uns doch mal da hochgehen», denken sich JoMa. Doch als sie auf der Terrasse ankommen, realisieren sie, dass sie auch hier, neben 4 Jungs aus der Nachbarschaft, die einzigen Gäste sind… Doch immerhin willkommene 😉 Es gibt ein „kleines Bierchen“ und einen Tequila. Das kleine Bierchen ist dann eine 1.2 Liter-Flasche Bier, an dem wir schon etwas zu arbeiten haben. Dazu gibt es ein paar Leckere Häppchen inklusive der obligaten Limonen mit Salz. Jo fragt nach dem angebotenen Tequila. Doch oha, heute gibt es leider nur Bier.
Auch hier gehen schon bald die Lichter aus. Die Jungs an der Bar, die schon einige von den kleinen Bierchen intus haben, bedauern es sehr und verabschieden uns mit innigen Umarmungen… Schade geht es hier nicht weiter.

Nun gut, die kleine Brasserie wird uns einen köstlichen Schluss bescheren, sind wir sicher. Doch hier ist schon alles zu. „WTF“ ist denn hier nur los? Alles zu, nirgendwo sind andere Menschen zu sehen. Sind wir zu früh oder am falschen Ort???

Der Hoffnung, die lustige Silvesternacht unter fröhlichen anderen Menschen zu verbringen hat sich in Luft aufgelöst. Schon eigenartig. Sonst ist doch mindestens um die Zocalos abends immer was los. JoMa sind etwas traurig und frustriert… So verbringen wir schliesslich dieses für uns „einmalige“ Silvester zu zweit in aller Ruhe.

Morgen ist Neujahr. Schauen wir, was das neue Jahr alles an Überraschungen für uns bereit hält…

 

 

 

 

 

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