Mayflower Bocawina National Park

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Celso hat keine weitere Buchung als Guide erhalten. So kann er der Familie beim Hausbau helfen. Zum Frühstück überraschen die beiden JoMa noch mit ein paar selbstgemachten Flour-Tortillas und einem Wachmacher-Kafi zum frühen Morgen. Iris hat noch etwas Diheime zu erledigen; sie fährt etwas später nach. Schon sobald die Sonne hervorkommt, wird es drückend warm bis heiss. Jo ist es jedenfalls schon ab 9 Uhr zu heiss. Hoffentlich gibt es über den Tag etwas Abkühlung…

Es ist Sonntagmorgen und aus den umliegenden Kirchen ertönt Gottesdienstmusik und Gesang. Nicht immer werden alle Töne perfekt getroffen, doch tut dies der Inbrunst keinen Abbruch. Im Vergleich zu den Gottesdiensten in der Schweiz, wird hier sehr viel gesungen und von den Gottesdienstbesuchern vorgetragen. Es scheinen lebendige Gottesdienste zu sein.

  • Sonnenaufgang in Red Bank
    Sonnenaufgang in Red Bank

Ma geht es bedeutend besser, trotzdem hält sie sich mit dem Zmörgele vornehm zurück. Kurz nachdem wir starten, meint Ma zu Jo, dass sie sich gestern eine Planänderung ausgedacht hätte. Statt der angekündigten gut 3 Std. Fahrzeit soll es wesentlich weniger werden. Jo fragt nur, ob des dann auch für das ZoMo morgen ein gutes WLAN hat. «Oh, du stellt mich immer vor Probleme», war die Antwort. Als ob Jo nun etwas dafür kann… «Da müssen wir morgen halt schlimmstenfalls etwas hin und her fahren. Das hättest du mir auch etwas früher sagen können.» Jo sagt lieber nichts dazu…

Der arme Angestellte an der Tankstelle schwitzt in seiner langärmeligen Jacke. Ob das nicht zu heiss sei, fragt Jo. Seine Antwort stimmt nachdenklich: Er kann sich keine Sonnencreme leisten, daher muss er seine Jacke anziehen.

Der etwas grössere Grocery Store in der Nähe scheint – wie üblich in Belize – fest in chinesischer Hand zu sein. Ob sie alle eine grosse Familie sind, die Ladenbesitzer? In der «Obstabteilung» (2 Fächer im Kühlschrank) gibt es diesmal nur ein paar klitzekleine Äpfelchen für die SuperBowl. Auch am Obst- und Gemüsestand nebenan sind Bananen heute nicht im Angebot. Dafür eine Papaya, die für 6 BZD verkauft wird, obwohl kurz darauf alle feststellen, dass sie auf der Seite dick und gross mit 3,25 BZD ausgezeichnet ist… Komische Sache heute…

Wenig später kommen wir an unserem heutigen Ziel, dem Mayflower Bocawina National Park, an. Hier dürfen wir im Campground für kleines Geld übernachten. Es gibt sogar mehr, als das Herz begehrt: Saubere Toiletten mit Spülung und Duschen. Doch auch hier werden wir gleich zu unserem Leidwesen von einer Wolke von Buttle Ass Flies und Moskitos überfallen.

Zum Mayflower Bocawina National Park gehört auch ein Resort, das WLAN hat. Von der freundlichen Bedienung im Restaurant erhalten wir auch prompt gleich den Code – vermutlich geht er davon aus, dass wir Resort-Gäste sind, da es ja sonst eigentlich nichts im Umkreis von 10 km hat 😉 Doch auch als wir ihn aufklären bleibt er freundlich und hilfsbereit. Wir dürfen hier sogar am Abend essen kommen, obwohl es für die Gäste eine Art Buffet gibt.

Vorher machen sich JoMa noch auf eine Wanderung zum Antelope Falls Wasserfall/Swimmingpool. Der Weg führt durch den dichten Dschungel und Primär-Wald. Zu Anfangs sieht Jo noch, wie sich eine Schlange schnell ins Gebüsch davonschlängelt. Der breite Weg windet sich stetig, aber auch langsam immer weiter über Stock und Stein hinauf. Erst treffen JoMa auf Besucher, die Bergsteigerhelme tragen. Diese brauchten sie für den Teil, in dem es Seile hat, meinen sie. Dann kommen uns andere entgegen, die fast in Badezeug und Badelatschen daherkommen. Auch sie erzählen von dem kurzen steilen Stück, wo man sich an Seilen entlang hangeln muss. Nun, JoMa kommt dieses Stück schliesslich nicht kurz, sondern etwas länger vor. Nicht dass es überfordert, aber es ist kein kurzes Stück.

  • Mayflower Bocawina National Park Logo
    Mayflower Bocawina National Park Logo

Oben angekommen meinen JoMa, dass das Wasser nicht nasser sein kann, als sie es schon jetzt sind! Das Becken, in den sich der Antelope Falls ergiesst, ist klein, kühl und klar. Schon nach wenigen Minuten stürzen sich JoMa in die kalten Fluten. Eine herrliche und äusserst erfrischende Abkühlung!
Vor dem Retourweg werden die mitgenommenen Brotschnitten und das Früchtebrot vertilgt. Zurück geht es immer nur bergab und um einiges schneller als auf dem Hinweg. Am Stellplatz angekommen, wird trotz der Abkühlung von vorhin eine kalte Duschi genommen.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit machen sich JoMa auf den kurzen Weg ins Resort, um dort im Restaurant gemütlich Znacht zu speisen.
Schon von weiten sind die Brüllaffen in ihrem hohen Baum zu vernehmen. Laut und deutlich und ohne sich durch Menschen stören zu lassen, geben sie sich ganz ihrer „Brüllerei“ hin. Fasziniert starren JoMa hoch in den Baum und sehen, dass wohl nur ein ausgewachsener Affe hierfür verantwortlich ist. Alle anderen Artgenossen sind kleinere Exemplare, wahrscheinlich Weibchen und ihre Jungen, die sich mehr oder weniger durch die Äste hangeln. Irgendwann bekommt er wohl doch Halsschmerzen und schweigt nun für den Rest des Abends.

Obwohl JoMa keine eigentlichen Gäste sind, dürfen sie von der Gästespeisekarte wählen. Andere Gäste weisen JoMa schon auf die für Gäste gedeckten Tische hin. Sie sind dann ebenfalls überrascht, als sie hören, dass die beiden in Martha im Campground übernachten. Der Service und die Speisen sind wirklich eine Wohltat. Hier stimmt einfach alles. Nur bei der Rechnung gibt es eine Unstimmigkeit, die dann letztlich mit Bravour gelöst wird.

Der halbe Kilometer Rückweg ist ungewohnt dunkel. Ma hat das Gefühl, hinter den dichten Blättern könnten jederzeit die leuchtenden Augen eines Jaguars in der Taschenlampe aufscheinen… Dabei sind es aber nur die Glühwürmchen – oder Fire Bugs – die in den Büschen immer wieder Licht aufblitzen lassen.
Satt, müde und zufrieden schläft man bald in Martha ein.

Morgen ist Montag. Und wie jeder Montag, beginnt er für JoMa mit dem Wiedersehen der Freunde aus Zürich und dem Tessin. Danach versuchen sie noch einen Geburtstags Anruf zu machen…
Ob wir noch einen weiteren Tag hier verbringen, entscheidet sich morgen…

 

 

 

 

 

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