Schon sehr früh am Morgen unterhalten sich über uns die Brüllaffen mit ihren Kollegen – lautstark, damit man es auch über Meilen hinweg über die Baumkronen hört. So hört die Nacht für uns schon jetzt auf 😉 Aber schön ist es trotzdem, mitten in den Dschungelgeräuschen aufzuwachen! Noch ist es kühl und mit ca. 17 Grad angenehm.
JoMa geniessen ihren Guten Morgen Kafi mit Jon, bis pünktlich um 8 Uhr sein Taxi erscheint.
JoMa nutzen das Starlink-Internet der Lodge, um ein paar Hausaufgaben zu machen. Ausserdem muss ein neues elektrisches Zahnbürschtli her: Jo’s segnete schon vor ein paar Wochen das Zeitliche, Ma’s scheint auch kurz vor dem Exitus zu stehen. Für uns als reisendes Volk ist es nicht so einfach, etwas online zu bestellen (solche Dinge findet man hier nicht in einem Shop). Nicht nur muss eine verlässliche (Wohn-/Post-)Adresse mit dem Reiseplan koordiniert werden, sondern oft braucht es auch eine nationale Telefonnummer. Ma lässt ihre neue Zahnbürste an die Adresse einer Unterkunft schicken, die wir in ein paar Tagen besuchen wollen. Nach dem Namen her zu urteilen sind es Schweizer, die diese betreiben: Cabañas Suiza. Café St. Gallen klingt doch ganz nach schweizerischer Heimat.
Am Mittag packen wir alles zusammen, um uns auf den Weg zu machen. Die 11 km retour kommen uns jetzt nicht mehr ganz so lange vor. Dauert trotzdem mit der Uhr gestoppt knapp 50 Minuten. Wir sind froh, diesen Teil der Strecke hinter uns gebracht und gut überstanden zu haben. Jetzt geht’s rechts ab bis nach Tikal. Unterwegs halten wir an, um unsere immer noch etwas leeren Vorräte aufzufüllen. In einem netten kleinen Lädeli gibt es, was wir brauchen. Sogar Sprudelwasser!
Die Strasse bis Tikal ist etwas mehr als 33 km. Diese Strecke müssen wir morgen auch wieder retour. Es gibt keinen anderen Weg als diesen. Vor dem Parkeingang müssen wir uns registrieren. Die letzten 17 km gehen durch den Nationalpark. Hier stehen wir über Nacht auf dem Campground. Für die Sonnenaufgang-Tour, die schon um 4 Uhr nachts beginnt, ist ein Guide vorgeschrieben. Dies ist JoMa eindeutig zu früh. Ab 6 Uhr darf man auch ohne Guide in den Park, um die Ruinen zu besichtigen. «Das passt», sagen sich JoMa.
Zum Tagesausklang gönnen sich die beiden ein Bierchen in der Bar des Hotels Jaguar Inn, gleich gegenüber des Campgrounds.
Nach Sonnenuntergang kommt noch Paolo aus Argentinien mit seinem kleinen Roller, einer Honda Econo Power C90 (90 cm³) aus dem Jahr 1992 (gleich alt wie Martha!) hier angefahren. Gerne laden ihn JoMa zu ihren Znacht mit SpaghBolo-Resten ein. Seine Reiseroute geht von Feuerland bis nach Alaska hoch. Von der Südspitze Feuerlands bis hierher brauchte er 4 ganze Jahre. Wobei er ein Jahr wegen der Pandemie nicht weiterreisen durfte. Auf die Frage, ob er seine Reise durch «Work and Travel» finanziert meint er etwas schüchtern: «Ja» und dass er schon seit etwas mehr als 12 Jahren einen YouTube Kanal hat, und auch sonst bei den grossen Social Media Plattformen vertreten ist. Erst im Gespräch erzählt er, dass er auf YouTube 1.1 Mio. Subscriber hat. Vom Betrag, den YouTube ihm bezahlt für die Einblendung von Werbung, könne er ganz gut leben und reisen.
Um kurz nach 21 Uhr ist Schicht im Schacht. Alle schlafen in ihren Betten, Schlafsäcken und Hängematten. Unser Camp-Host ist ebenfalls schon im Reich der Träume.
Morgen geht’s früh aus Marthas Federn, damit wir schon um 6 Uhr unsere Eintrittskarten nach Tikal einlösen können – schliesslich möchten wir diesen Dschungelspaziergang in der Morgenstimmung erleben.
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