Geschichte der Cabaña Suiza

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Es ist Dienstag und hier bei den Cabaña Suiza herrscht wieder Alltagsbetrieb, sprich beim Eingang stehen Security und die Gartenarbeiter fegen weiter das Laub zusammen.

Heute liegt nichts Besonderes an, so bleiben JoMa noch etwas länger im warmen Heihabettchen liegen. Schliesslich sind die Nächte hier auf über 1’800 m.ü.M. kühler als in der Rheinischen Tiefebene…

Sobald die Sonne wärmt, öffnen sich Marthas Türen, um die Sonne reinzulassen. Ma, die Spürnase, merkt, dass unser WLAN-Datenpaket von Tigo aufgebraucht ist. Verzweifelt versucht sie, dem wieder Leben einzuhauchen, mittels einer Online-Aufladung mit Kreditkartenzahlung. Doch irgendwann findet sie im spanischen Kleingedruckten, dass das nur mit einer lokalen Kreditkarte geht. Die haben wir leider nicht vorzuweisen. In der Anmeldung sagt man uns, dass der nächste Tigo Shop 3 km entfernt ist. JoMa wollen dafür nicht Martha bewegen. Ma meint, dass vielleicht ein kleiner Laden hier in der Nähe ist. Normalerweise kann eine Tigo SIM-Karte an jeder kleinen Tienda aufgeladen werden. So wackeln die beiden ein paar hundert Meter auf den Randstreifen der viel befahrenen PanAmerica entlang. JoMa sind froh, das nicht jeden Tag machen zu müssen; die Luft ist mit Abgasen geschwängert und es ist laut und nicht ungefährlich. Leider Fehlanzeige mit dem angepeilten Tankstellenshop. Wieder einmal lag Dr. Google komplett daneben. Kein Shop, kein Tigo…

Mit Monika, eine der beiden Töchter (und Mitinhaberin der Cabaña Suiza, wie JoMa später erfahren sollen), können JoMa sich auf Deutsch unterhalten. Später an Nami, als sich JoMa nochmals im Café Sankt Gallen verwöhnen lassen, stellt Monika auch noch ihre Schwester Elisabeth vor. Die Schwestern lebten beide ein paar Jahre in der Stadt St. Gallen und sprechen daher sogar besser Schwitzer Düütsch als Hochdeutsch.

Die Cabaña Suiza war früher eine grosse Hühnerfarm ihres Grossvaters. Als dieser krank wurde und die Farm nicht mehr weiterführen konnte, machte ihr Vater erst ein kleines Hotel mit ein paar Zimmern und ein Restaurant auf. Später wurde das ganze Areal Stück für Stück in der heutigen Form umgebaut. Vor ein paar Jahren wurde sogar eine eigene Kapelle gebaut. Obwohl dies eigentlich nach den Gesetzen hier verboten ist. Aber es ist schon alles eingetragen und unterschrieben.

Die beiden Schwestern führen JoMa stolz durch ihr Reich. Alles ist wirklich sehr schön und geschmackvoll eingerichtet. Sie haben nach der Pandemie gemerkt, dass es sinnvoller ist, im Restaurant morgens einen guten Service zu bieten, als abends bis 19 Uhr geöffnet zu haben. So haben sie beschlossen schon um 16 Uhr zu schliessen und daraus ein Café zu machen.

Ihr Bruder führt den Eventbereich hier im Areal. Neben der Hochzeitskapelle gibt noch ein grosses Zelt, in dem grössere Veranstaltungen durchgeführt werden können. So wie am nächsten Samstag geplant. Plötzlich kommt Elisabeth mit einer kleinen Einkaufstüte auf JoMa zu und beschenkt die beiden mit einem herrlich duftenden Bananenbrot mit Vollkornmehl aus der Hausbäckerei des Cafés.

JoMa sollen morgen im Büro mit der Sekretärin reden und einen verlässlichen und vertrauenswürdigen Taxifahrer aus der Nachbarschaft engagieren. Dies sei sicherer…

Im weiteren Gespräch mit den beiden Schwestern merken JoMa sehr schnell, dass diese sehr religiös sind, was gerade auch Monika immer wieder betont. Das Gespräch weitet sich immer mehr aus und JoMa wissen bald nicht mehr, wie sie da noch heile rauskommen. Zum Glück für die beiden möchte Elisabeth JoMa unbedingt noch die Kapelle zeigen. Auch diese wurde ganz nach ihren Vorstellungen gebaut und eingerichtet. Alles ging ganz leicht und einfach. So als hätte es so sein müssen.

Als sich JoMa von beiden verabschieden, versprechen sie, morgen früh noch auf einen Kaffee herein zu schauen.

Der kalte Wind frischt am Abend weiter auf, so dass der quietschende Windsack JoMa ständig in den Ohren liegt.

Morgen noch dem Kafi können JoMa hoffentlich mit dem Taxifahrer eine kleine Runde drehen. Erst zur Abholstation, um endlich Ma’s neues, elektrisches Zahnbürtschtli in Empfang nehmen zu können, im Anschluss zu einem Tigo Shop, um ein weiteres Datenpaket zu kaufen und schliesslich wieder zurück zur Cabaña Suiza. JoMa möchten, wenn es sich vermeiden lässt, sich nicht mit Martha ins Strassengewimmel mit engen Strassen und ohne ausreichend grosse Parkplätze stürzen…
Anschliessend soll es dann ohne Umwege direkt zu Rodrigo dem Automech gehen.

 

 

 

 

 

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