Jo schläft noch weniger als schlecht in dieser Nacht 🙁 Ab Mitternacht quält er sich bis um 4 Uhr herum: Lesen, Hörbuch hören und auch YouTube Videos über Camper-Eigenbau schauen, helfen nicht. Doch schliesslich fallen ihm gegen Morgen dann doch noch die Äuglein zu. Aber schon um 7.30 Uhr ist dann wieder die «gewohnte» Aufstehzeit. Ihm geht’s nicht so gut; Müdigkeit und Nackenweh plagen ihn, da helfen auch 2 Aspirin nicht (viel).
Wie versprochen, gehen JoMa zum Guten-Morgen-Kafi ins Café St. Gallen. Ausser Kafi gönnen sich die beiden auch noch ein Schweizer Frühstück. Die beiden Damen des Hauses sind leider nicht da, kommen aber sicherlich so gegen 11 Uhr wieder.
JoMa würden gerne den Fahrer buchen, der sonst auch schon mal für die Cabaña Suiza fährt. Er kenne sich aus und sei vertrauenswürdig. Auf Rat der Schwestern fragen wir die etwas mürrische Sekretärin, ob sie uns helfen kann. Wenn es geht, hätten wir das Taxi gerne so ab 9.30 Uhr. Sie delegiert die Suche zwar weiter, aber es klappt! Schon bald kommt ein Taxi bis zu Martha vorgefahren. Ma bespricht mit dem Fahrer, was alles anliegt: Erst zum Paketshop das Zahnbürsteli abholen, dann zum Tigo-Laden, unser WLAN wieder auf Vordermann bringen. Danach wieder retour hier hin. Alles OK. Der genannte Preis ist absolut in Ordnung. Er lässt sich kurz von Ma bei Google Maps zeigen, wohin die Reise hin soll und schon geht’s los. Ohne Navi oder sonstiges.
Kurz vor dem Paketservice wird an einem unscheinbaren und vergitterten Kiosk angehalten. Hier können JoMa ihr Tigo-Abo innerhalb von wenigen Minuten erneuern und Datenguthaben aufladen. Perfekt. Das ist schon mal erledigt.
Schon bald kommt allerdings im Paketshop eine böse Überraschung: Das Päckli liegt noch im Verteilzentrum und kommt nicht vor 16 Uhr. Obwohl 10 Uhr im Chat bestätigt wurde! Ma macht dem Mitarbeiter klar, dass wir auf der Durchreise sind und auf keinen Fall bis 16 Uhr warten können. Hektisch wird nach einer Lösung gesucht. Das Einfachste ist, dass JoMa dorthin fahren; eine weitere halbe Stunde ins Verkehrsgewühl der Innenstadt von Guatemala City – und wieder zurück. Service wäre gewesen, wenn SIE einen Töffkurier organisiert hätten… Doch so weit geht der Service dann doch nicht. JoMa fragen den Fahrer, ob er noch Zeit hat, die beiden auch noch dorthin zu fahren. Yep. Hat er! Was für ein Glück.
Zielsicher findet er auch diese Adresse. So kommen JoMa doch noch zu ihrer ganz persönlichen Sightseeing Tour durch Guatemala City. Wenn auch anders als gedacht. JoMa sind froh, werden sie gefahren. Das Geschiebe, Gedränge und der Abgasgestank sind wahrlich kein Vergnügen.
Die Stadtzonen oder -quartiere unterscheiden sich durch ihre Tätigkeitsbereiche. Es gibt Gegenden, in denen ausschliesslich Holzarbeiten jeglicher Art angeboten werden. Andere sind reine Automech-Zonen, dann gibt es noch Shopping-, Hotel- und Dienstleistungs-Zonen. Wir müssen in eine solche. Im Verteilzentrum klappt es schliesslich so wie es sollte. Das Päckli ist da und wartet nur auf Ma um abgeholt zu werden. Wie schon so oft gesehen, steht auch hier ein Uniformierter und mit einer «Pumpgun» bewaffnet als Security vor der Türe.
Der Retourweg geht stadtauswärts und ist daher auch etwas schneller. Alles in allem hat die ganze Fahrt gut 2 ½ Std. gedauert. Die umgerechnet 25 CHF sind gut investiertes Geld.
Fix ist Martha reisefertig gemacht. Jetzt heisst es, sich von Monika und Elisabeth zu verabschieden. JoMa schenken ihnen je einen kleinen Schweizer Sticker, wie ihn sich letztens schon Francisco angesteckt hat. Monika ist leider beschäftigt. Elisabeth gibt den Sticker gerne weiter.
Nicht viel später als gedacht, geht’s los in Richtung Axel’s Place in Santa Lucía! Jo textet Rodrigo, dass wir unterwegs sind. Die Strasse führt weiter bergauf. Schon bald sind wir da, auf über 2’000 m. Ein unscheinbares Tor eröffnet uns die Welt zu Axel’s Place, in der Martha etwas auf Vorderfrau gebracht wird. Kaum sind wir angekommen und haben Martha im Schatten geparkt, wird auch schon ein Wagenheber zum Aufbocken unter sie geschoben. Flugs steht sie schon auf 4 stabilen Stützen und die Räder werden unter Martha gelegt.
Um zu schauen, wie es mit den hinteren Trommelbremsen aussieht, werden diesmal auch die hinteren Räder abgenommen. Wie schon damals bei Paddy in Whitehorse, ist auch diesmal alles noch bestens. Vorne sind die Bremsscheiben und die Beläge noch tip-top. Kein Grund zu Klage. Nur etwas Reinigen und wieder zusammenbauen. Von Flavius und Astrid, unseren Martha Vorbesitzern, haben wir noch neue Bremsbeläge. Vielleicht können diese ja verwendet werden. Die hinteren Trommelbremsen sind noch fast wie neu. Axel macht Jo ein grosses Kompliment: Das würde er nicht oft sehen, Jo sei ein sehr guter und vorausschauender Fahrer. Jo, nimmt dieses Kompliment mit Freude auf.
Axel legt sich unter Martha und wackelt etwas an der Kardanwelle. Hinten ist das Gelenk noch OK, vorne hat es etwas Spiel. Zusammen wird entschieden, hier das entsprechende Ersatzteil zu besorgen. Axel hat einen Freund, der sich auf Chrysler spezialisiert hat.
Jetzt nimmt sich Axel Marthas Herzstück an, dem Motor. Schnell wird die Verkleidung im Fahrerraum abgenommen. Luftfilter und Zündkerzen werden unter die Lupe genommen und auch ersetzt, wird entschieden. So gründlich ist Martha während der ganzen Reise nicht begutachtet und inspiziert worden! JoMa sind froh, dass Kevin ihnen den Tipp gegeben hatte. Axel und Rodrigo, sein Geschäftspartner und Freund seit Kindergartenzeiten, machen das nur als Hobby. Das Hauptgeschäft von Axels Familie ist ein grosses Reifengeschäft.
JoMa laden die beiden zu einem Apéro-Bier am Nami ein. Coke sei lieber, meinen sie. Auch nicht schlecht. JoMa schlendern etwas ins Städtchen, um alles zu besorgen.
Plötzlich steht Rodrigo hinter ihnen in der Kassenschlange. So kommt es, dass JoMa ihre erste Fahrt in einem offenen Jeep machen. So ein Auto ist eher etwas für Kleinwüchsige als für uns grosse Europäer, merken die beiden.
Später am Abend kommt Rodrigo schon mit einer Einkaufstüte zurück, in der schon fast alle Ersatzteile drin sind. Morgen so gegen 10 Uhr wollen sie weiterarbeiten. Es sei keine grosse Sache mehr. JoMa haben sofort gemerkt, dass Axel sein Hobby mit Liebe und Leidenschaft macht.
Jo geht es den ganzen Tag über nicht viel besser. Nach ein paar Zeilen für das Reisetagebuch entscheidet er, schon früh ins Heihabettchen zu gehen. Morgen geht’s mit Martha in die entscheidende Phase der Inspektion.
Die Nacht hier auf 2’000 m Höhe ist klar und kalt, so dass wieder langer Pyjama angesagt ist.
Schreibe einen Kommentar