Full-Service für Martha: Viel Zuwendung mit Herzblut

Veröffentlicht in: Guatemala | 0

Jo kann die ganze Nacht durchschlafen und erwacht fast wie neu geboren! Um den Verjüngungsprozess noch ein wenig weiter zu treiben, gönnt er sich eine erfrischende Dusche am frühen Morgen. Während er hier nur in Pyjamahose steht, laufen alle anderen noch mit Mützen und in dicke Jacken gehüllt umher…

Als JoMa ihre E-mails checken, sehen sie  eine Nachricht aus der Schweiz, die sie schon recht schmunzeln lässt: Der Brief, den die beiden ganz zu Anfangs in Mexiko in der komischen Poststelle aufgegeben haben, sei nun doch nach über 3 Monaten in Rapperswil angekommen. JoMa waren eindeutig zu ungeduldig! Vielleicht sollten sie hier noch ein paar Monate verbringen, um sich die «slow and easy going» Mentalität noch etwas mehr anzueignen.

Als die Sonne steigt, wird es merklich wärmer, so dass wieder T-Shirt und kurze Hose angesagt sind. Als Axel so gegen 10 Uhr kommt, zeigt er JoMa von einer Dachterrasse aus dem Vulkan de Agua. Hier ist in der Nacht Waldbrand ausgebrochen. Der Wind hat das Feuer weiter angefacht und es sich ausbreiten lassen. Der Vulkan zieht durch den Wind eine lange Rauchfahne hinter sich her. Leider habe man nicht wie in den USA oder Kanada die Möglichkeit das Feuer mittels Löschflugzeuge oder Helikopter zu bekämpfen. In den Nachrichten wird berichtet, dass Hilfe angefordert sei.

  • Blick vom Haus auf den Agua auf dem gerade ein paar Feuer toben und eine weite Qualmwolke hinter sich herziehen
    Blick vom Haus auf den Agua auf dem gerade ein paar Feuer toben und eine weite Qualmwolke hinter sich herziehen

Axel zieht sich seinen Overall an und los geht’s. Später kommt auch Rodrigo und sie teilen sich die Arbeiten auf.  Leider konnte er nicht ganz alle Ersatzteile beschaffen, obwohl er in Guatemala City 8 (!) Shops abgeklappert hätte. Die richtigen Ersatzteile zu finden für die ausländischen Fahrzeuge ist in Guatemala die grösste Herausforderung für alle Mechaniker.

  • Martha, der fliegende Teppich. Schön wäre es auf jeden Fall
    Martha, der fliegende Teppich. Schön wäre es auf jeden Fall

Beim gemeinsamen Zmittag erzählt Axel, wie es dazu gekommen ist, dass er sich mit Rodrigo hier seinen Traum erfüllen konnte. Er hat zwar einen Masterabschluss in Finance, aber seine grosse Liebe gilt dem Schrauben an Autos. Irgendwann hatte sein Vater ein Einsehen und hat ihm dieses Grundstück zur Verfügung gestellt und ihm erlaubt, weiterhin seine Hände in Autos und Motoren zu stecken, unter der Bedingung, dass er mit zwei Stellvertretern das Familiengeschäft (Pneuhandel) mit über 350 Mitarbeitern am Laufen hält.
Jetzt ist Axels grosse Liebe auch seine eigene Familie mit 2 kleinen Töchtern. Rodrigo kennt er schon seit dem Kindergarten. Die beiden sind zusammen schon durch dick und dünn gegangen. Sie sind praktisch wie Brüder.

Später zeigt Axel Jo, dass die Kardanwelle am hinteren Kreuzgelenk schon mal einen ordentlichen Schlag abbekommen hat, es aber gut gerichtet wurde.

Bevor die Sonne untergeht, macht sich Ma auf ins Städtchen zum Einkaufen und Bargeld abheben.

Das Tor geht auf und Axels Frau mit einer Freundin und den beiden Kindern kommen zur Avocado-Ernte vorbei. Auf dem Grundstück wachsen 3 verschiedene Sorten. Die beiden kleinen Mädchen halten alles auf Trab. Die ältere mit ihren 2 ½ Jahren ist etwas unwirsch. Jo bringt sie mit Mo und Sam auf etwas andere Gedanken. Es kommt so wie befürchtet. Sie hat Sam, mit den grossen, blauen Augen, tief und fest in ihr kleines Herz geschlossen und möchte sie nicht mehr hergeben. So verlässt uns Sam und findet eine neue Familie…

Als es schon dunkel ist, laden JoMa Axel und Rodrigo auf einen Kaffee ein. Jetzt erzählt Axel von seinen Plänen hier mit „Axel’s Place“. Er möchte hier ein kleines Paradies für Overlander schaffen. JoMa finden diesen Platz genial dafür. Er ist sicher und ruhig gelegen. Und was für moderne Reisende mit dem PKW immer wichtig ist, er ist eine sehr gute Adresse für Service und Reparaturarbeiten. Ausserdem sprechen Axel und Rodrigo perfekt Englisch, sind überaus gastfreundlich und hilfsbereit und freuen sich über den Austausch mit ausländischen Reisenden. Diese einmalige Kombination ist immer sehr gesucht. Doch bis es soweit ist, dauert es noch ein wenig. Mit ein paar Freunden möchten sie ausserdem gerne ein kleines Netzwerk für privat angebotene Touren durch Gegenden aufbauen, die noch nicht so auf dem Radar der grossen Touri-Gesellschaften sind; insbesondere auch für Off-Road-Touren mit ihren Toyota Landcruiser Er und Rodrigo sind dahin gehend ein gutes Team: Er ist der Planer, Visionär der auch noch auf die Zahlen schauen kann und Rodrigo ist der stille(re) Arbeiter und Social Media Macher. Eine perfekte Ergänzung. Ein Anfang ist schon mal gemacht mit einem Insta-Account: https://www.instagram.com/specgaragegt/?hl=en und einem Eintrag in iOverlander: https://www.ioverlander.com/places/260457-spec-garage-gt

Der Abend ist nicht so windig und kalt wie der gestrige. Trotzdem sind JoMa froh, können sie sich in Marthas Bauch verziehen, der immer noch schön warm ist.

Morgen wird noch der letzte Feinschliff gemacht und dann ist Martha wieder voll reisetauglich. Die Trittbleche sind aus Alu und können daher auch nicht so gut geschweisst werden. Der Riss im Trittblech auf der Beifahrerseite wird durch einen dahinter verschraubten Winkel stabilisiert.

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert