Pasajcap (7), wenn Wünsche in Erfüllung gehen…

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Jo hat sich gedacht, dass es schön wäre, einfach mal ein paar Tage zu vertrödeln. Einfach mal nichts machen müssen… Wie schnell aus dem Wunsch eine ungewollte und kostspielige Tatsache wird, lernen JoMa ganz schnell.

Heute morgen ist ein kleiner Bus bei der Abfahrt aus dem Campground nicht vom Fleck gekommen. Erst beim dritten Anlauf gab es keine durchdrehenden Reifen mehr. Hmm… wie es dann wohl bei uns sein wird?

Jo schaut auf sein Telefon und sieht eine SMS-Nachricht. Seine Kreditkarte wird mit 125 USD von Facebook belastet.  Er schaut sich die Sache an und merkt, dass es hierbei um geschaltete Werbung gehen soll. Hat er aus Versehen etwas angeklickt, was er nicht wollte? Doch bei der Recherche merkt er, dass da was nicht stimmen kann. Nirgends taucht der Betrag von 125 USD auf. Etwas mehr als 10 min. später, kommt noch eine SMS-Nachricht. Diesmal werden von Facebook 175 USD abgebucht. Jo ist alarmiert und wendet sich an Ma. „Weisst du wie das zustande kommt?“ Jetzt beginnt auch Ma zu recherchieren. Auf einmal sieht sie, dass auch ihrer Kreditkarte ebenfalls 175 USD abgebucht werden, oder schon abgebucht sind.

Jetzt ist schnelles Handeln angesagt! Sofort bei der Hotline in der Schweiz anrufen. Nach einigen Runden in der Warteschleife kann der Sachverhalt kompetent geklärt werden. Beide Karten sind ab sofort gesperrt und die ominösen Gelder werden zurück gebucht. Wobei sie bisher nur «reserviert» waren. Zwei neue Karten sollen erstellt und per DHL verschickt werden. JoMa benötigen allerdings noch eine sichere Versandadresse, an die die Karten in Guatemala geliefert werden können. Hier gibt Pierre wertvolle Unterstützung. Eine hat Erfahrung mit einer DHL-Niederlassung in Panajachel, mit der er schon seit langem zusammenarbeitet. Von dort verschickt er schon mal Musterstücke einer Schmuckkollektion innerhalb von 4 Tagen nach Tokio, Japan.

Pierre in seinem „Freiluftbüro“ und einem seiner 3 Deutschen Schäferhunde:

Jetzt noch bei der Betrugs- und Verbrechensabteilung anrufen. Auch hier warten JoMa einige Warteschleifen ab. Es werden zwei neue Karten bestellt und per DHL Express und persönlichem Kurier innerhalb einer Woche nach Guatemala ausgeliefert. Mitten im Gespräch sieht Jo eine SMS-Nachricht von seinen Roaming-Einstellungen. Erst eine Warnung, 5 Sek. später wird das Gespräch unterbrochen. Das Limit von 100 CHF an Telefonkosten wurde erreicht und selbständig unterbrochen. Hektisch schaut er in den Einstellungen nach und korrigiert das Limit nach oben. Kaum will er nochmals anrufen klingelt es auch schon. Die kompetente Mitarbeiterin meint, dass sie Jo wohl verloren habe. Sie habe die Nummer in ihrem Display gesehen, ausserdem sei Jo’s Mobile Nummer hinterlegt. Alles wird nochmals durchgesprochen und festgelegt. Die zwei neuen Karten werden am Montag produziert, am Dienstag kommen sie ins Haus und werden bis Dienstagabend per DHL Express versandt. Die Mitarbeiterin persönlich meint, dass es ca. 5 Tage dauern kann, wobei ihr Programm hierfür 2 Tage vorgibt.

Also noch eine weitere Woche hier verweilen. Besser hier als an einem anderen Ort. So schnell kann aus Jo’s Wunsch, etwas zu verweilen und mal nichts tun, Wirklichkeit werden.

Mit etwas Bauchweh denken JoMa nun an ihre nächste Telefonrechnung. War diese bisher immer so um die 18-20 CHF pro Monat, wird diese wohl das nächste Mal WESENTLCIH höher ausfallen…. Doch nichts machen war keine Option!

Während all dem fahren mit Sebastian und Diana zwei Zürcher mit ihrem umgebauten MB Bus vor. Sie bleiben nur für eine Nacht und gestern waren sie noch auf dem Acatenango. Daher fallen sie sofort in umtriebige Aktivitäten, wie Wäsche waschen und alles saubermachen und entstauben.
JoMa zählen ihre Barschaft. Weit kommen sie damit nicht. Selbst sparsam ist noch nicht sparsam genug. «Versuchen wir, ob wir mit der verbliebenen MasterCard Geld am ATM abheben können. Bisher wurde immer nur unsere VISA akzeptiert.» Wir gehen zu Fuss, um die Kosten für die Bootsfahrt zu sparen. Auch wenn es mit 10 Quetzal ein winziger Betrag ist.
Während Sebastian weiter alles reinigt und aufräumt, begleitet uns Diana bis nach San Marcos. Sie wurde mit dem Versprechen auf eine feine Bäckerei mit ebenso feinem Brot geködert 😉
Sebastian und Diana sind seit Sommer 2021 unterwegs. Seitdem sind sie «nur in Süd- und Mittelamerika gereist. Im September nächsten Jahres sollte Diana wieder in der Schweiz sein, um ihre Aufenthaltsgenehmigung nicht zu verlieren. Bis dahin gilt es für die beiden noch Mexiko, die USA, Alaska und Kanada zu erkunden.

In San Marcos versuchen JoMa als erstes an einem ATM Geld zu ziehen. Die MasterCard Karte funktioniert einwandfrei!! JoMa sind gerettet.
Die Bäckerei erfüllt all unsere Wünsche, was Brot betrifft. Jetzt kann auch noch der Rest der Einkaufsliste abgearbeitet werden. Schwer beladen wackeln alle drei heim zu Pierres Campingplatz.

Der Abend zeigt sich von der schönsten Seite: Es ist klar, wolkenlos und der Sonnenuntergang färbt die Landschaft bunt.

  • kleines Sonnenuntergangs Pano vom Bootssteg aus über Lago Atitlán mit Vulcano San Pedro
    kleines Sonnenuntergangs Pano vom Bootssteg aus über Lago Atitlán mit Vulcano San Pedro

JoMa geniessen ein romantisches Candlelight-Dinner. Sie haben noch nicht ganz leergegessen, da gesellen sich Sebastian und Diana mit an den Tisch. «Bier haben wir nicht anzubieten, dafür können wir euch einen Pina Colada mixen», meint Diana. Dieses Angebot nehmen wir doch sehr gerne an! Es ist der erste Piña Colada für Jo überhaupt in seinem Leben und für Ma der erste seit Jahrzehnten. Da die Gläser sind zu klein sind, nehmen wir halt die Kaffeetassen.

Ma, Sebastian und Diana kommen alle aus dem Biologenbereich. Aber ein langweiliger Arbeitsabend wird es nicht deswegen. Dafür gibt es genügend Reiseerfahrungen auszutauschen.
So geht der hektische Tag fröhlich zu Ende.

 

 

 

 

 

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