@Charly’s, in der Schweizer Enklave

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Unserer Mitcampierer und Kletterer mit ihren Familien und Hunden geniessen das Zusammensein. Es wird geplaudert, gegessen, getrunken und Musik gehört. Doch noch vor Mitternacht ist Ruhe und Frieden und alle verziehen sich in ihre Zelte oder Vans.

Das FaceTime mit Stephan und dem FamilienClan klappt leider nicht. So können wir diese Zeit gut für anderes nutzen. Von Tina & André gibt es zum Abschied noch selbstgebackenen Osterzopf. Vielleicht sehen wir uns ja im Mai/Juni nochmals irgendwo in Arizona oder Utah?

Auch heute wird es eine lange Fahrt werden. Bis zu Charly’s Restaurant sind es mehr als 420 km, also um die 5-6 Stunden Fahrzeit. Nur gut, sind wir schon auf über 1’500 m.ü.M. So wird es nicht ganz so anstrengend. Wir sind zwar schon auf der Hochebene, aber trotzdem geht es immer wieder viele Höhenmeter auf und ab. Heute ist Ostersonntag. Viele mexikanische Familien, die über die Ostertage ins Grüne oder ans Meer gefahren sind, machen sich heute wieder auf den Heimweg. Morgen Ostermontag ist für sie ein normaler Arbeitstag.

Je weiter wir nach Nordwesten fahren, umso kleiner und weniger werden die Städte entlang der Route. Es hat auch keine anheimelnde Raststädte mehr, die zum Verweilen einladen würde. Auf ungefähr halber Strecke kommen wir fast an Morelia vorbei. Hier liegt auf der einen Seite die Stadt, auf der anderen eine riesige flache Lagune, die jetzt am Ende der Regenzeit fast ausgetrocknet ist. im flachen Wasser spiegelt sich die umliegende Landschaft wider.

Auf flirrend heissem Asphalt rollen wir weiter unserem heutigen Ziel entgegen. Auch heute geben wir bestimmt an die 1’000 Peso an Autobahngebühren aus. Wir sind froh, wird Martha als normales Auto eingestuft. Selbst kleinere Camper Vans mit Doppelbereifung hinten müssen fast das doppelte bezahlen.

  • Am Strassenrand werden frische Erdbeeren verkauft
    Am Strassenrand werden frische Erdbeeren verkauft

Erst an der letzten Mautstelle stehen wir in einem Stau, in dem wir eine gute Stdunde nur im langsamen Schritttempo vorankommen. Es wird knapp mit dem Benzin. Wir fahren hier in einer Schlaufe ab und auch wieder auf. Eine knappe Stunde später kommen wir so gegen kurz nach 5 Uhr an bei Charly’s Restaurant & Campground: «Willkommen in der Schweizer Enklave» 🙂

Alex und Denise, das Österreich/Liechtensteiner Ehepaar, das den Platz managt, begrüsst uns aufs herzlichste. Als wir uns platzieren sehen, wir NUR CH-Nummernschilder um uns herum. Charly selber ist vor vielen Jahren aus der Schweiz hierhin ausgewandert.

JoMa beeilen sich etwas, um im hochgelobten Restaurant von Charly etwas zu essen zu bekommen. Morgen und übermorgen ist es geschlossen.

Die beiden werden direkt auf Schweizerdeutsch an den bereits gut besetzten Stammtisch eingeladen. Alle scheinen sich schon lange zu kennen. Heinz, ein ehemaliger Chefkoch und Hotelier, schaut noch ab und zu in die Küche rein und gibt dem Junior wertvolle Tipps. Ein Schweizer Paar etwa in unserem Alter möchte sich hier in Guadalajara die Augen lasern lassen. Die Abklärungen sind schon alle gemacht, nun ist der Operateur in Ferien in Europa. Klaus und Marianne, unsere direkten Camp-Nachbarn, kommen aus Buchs, SG. Schon fast Nachbarschaft. Sie warten hier auf benötigte Ersatzteile, die entweder per DHL kommen, oder einer der Söhne bringt sie direkt aus der Schweiz vorbei. Sie sind beide schon Mitte/Ende siebzig und für sie ist es die letzte lange Reise ausserhalb Europas. Ende Juni soll Schluss sein.

Jo hat beim Bergabfahren gemerkt, dass es Martha doch etwas durchruckelt. Jetzt ist es an der Zeit, vorne die Bremsscheiben zu wechseln. Auf iOverlander wird hier ein Mechservice angeboten. Darum sind wir hier. Nicht wegen der Schweizer Enklave oder weil es hier so «umwerfend» schön ist. Es gibt hier vieles, nur keine Landschaft und Ausblick auf diese. Wobei, angenehm ist der Campingplatz schon; er hat alles, was das Overlander-Herz begehrt, inklusive Pool, heisse Dusche, Waschmaschine und ein schnelles Internet! Man kann sogar sein Fahrzeug hier für wenig Geld einstellen – trocken und gut geschützt unter Dach – um nach Hause zurückzukehren und später die Reise wieder fortzusetzen (vorausgesetzt, das Temporäre Import Permit für das Fahrzeug ist solange gültig).

Nach dem WIRKLICH vorzüglichem Schweizer Znacht legen sich JoMa mit vollen Bäuchen schlafen. Morgen soll die Bremsenreparatur aufgegleist werden.

 

 

 

 

 

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