Beim ZoMo hören wir, dass Diheime in der Schweiz und in Griechenland das Wetter eher noch wechselhaft ist. Mal blühen schon die Kirschbäume, mal haben die Bauern Angst um ihre Erdbeerpflanzen. Wir leiden hier im südlichen Arizona unter den heissen Temperaturen, die zurzeit höher als gewöhnlich seien.
Unser letztes Byte an mexikanischem Datenvolumen verwenden wir für ein Videotelefonat. Wir gratulieren Susanne herzlich zum Geburtstag. Sie weilt gerade in den Ferien in Dänemark.
Nach den Geburtstagsgrüssen ins kühle Dänemark, packen wir zusammen und verlassen diesen ruhigen und erholsamen Ort der Stille und der beeindruckenden Natur. Unsere Reise führt uns heute an Arizonas Hauptstadt Phoenix vorbei. Unser Campground am Lake Pleasant liegt nicht weit davon entfernt.
Zum Abschied vom sehr beeindruckenden Organ Pipe Cactus National Monument ganz im Süden von Arizona machen JoMa mit mir noch eine Fotosession beim Visitor Center:
Bei Ajo beeindruckt uns eine grosse, ehemalige Kupfermine. Kurzerhand fahren wir zu einem Aussichtspunkt und bekommen eine kleine private Führung der älteren Dame im Visitor Center.
Eine nachgelagerte Border Control Stelle dürfen wir ohne weiteres einfach passieren. Irgendwo im Niemandsland, im Buckeye Hills Regional Park, wird bei grosser Hitze eine Mittagsrast eingelegt.
Je näher wir nach Phoenix kommen, desto dichter und schneller wird auch der Verkehr.
Als erstes wollen wir uns hier ums Aktivieren unseres AT&T Prepaid-Datenvolumens kümmern. Im Shop erwartet uns leider nichts Gutes. Wir wissen ja schon, dass Prepaid wie ein Abfallprodukt behandelt wird und entsprechend ein Service nicht vorhanden ist. Der Shop Manager müsste – aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen – das «Wiederaktivieren» unseres Prepaid-Accounts freigeben. Leider ist er nicht da. Und eine Stellvertretung gibt es nicht. Was bedeutet, dass wir eigentlich wieder gehen sollen. Es wird uns empfohlen, einen anderen Shop aufzusuchen, 4 min. Autofahrt entfernt. Die könnten dies ganz sicher freigeben. Der Shop sei irgendwo bei der 79. Strasse in einem neuen Gebäude. Die junge Angestellte ist hilflos, ahnungslos und servicelos.
Schon schlecht gelaunt, fahren wir zum angegebenen Shop. Nach etwas Suchen scheint es uns hier etwas besser zu gehen. Nach anfänglichem guten Gefühl bei dem uns bedienenden Angestellten, kommt sein Manager dazu und macht ihn darauf aufmerksam, dass wir Prepaid-Kunden seien. Wir werden wieder eines Besseren belehrt. Der Shop sei nicht der richtige, der von dem wir gerade herkommen sind, sei für uns der Richtige. Sie seien eigentlich gar kein AT&T Shop – obwohl das draussen ganz gross dran steht… Sie seien nur ein Dealer. Und als Dealer dürften sie sich nicht um Prepaid-Kunden kümmern.
Das Spieli kennen wir doch schon. Einen hin- und herschicken bis man aufgibt und sich selber eine Lösung sucht! Oder noch besser: direkt zu Walmart. Dort werden die AT&T Prepaid-Karten und -Servicepakete verkauft (so halb können sich JoMa daran erinnern). Direkt über die (6-spurige) Strasse gibt es eine Walmart-Filiale. Also, nichts wie hin und etwas lebensmüde und genervt die Schnellstrasse zu Fuss überqueren… Der Verkäufer Tony, der halb aus Frankfurt und halb aus Phoenix kommt, erklärt uns, dass uns bei Walmart nicht geholfen werden kann. Es scheint ihm auch wirklich leid zu tun. «Welcome back to the USA» meint er mit traurigem Blick. Jo hat einen Geistesblitz. Gibt es nicht noch einen dritten grossen Netzanbieter neben AT&T und Verizon? Jep, Tony meint, T-Mobile sei im Moment überhaupt DER Anbieter. Und wie es der Zufall so will, wieder zurück über die 6-spurige Strasse, direkt neben dem AT&T Shop gibt es einen T-Mobile Shop. Also, nichts wie hin.
Wieder dasselbe Sprüchli aufsagen: Wir kommen aus der Schweiz und suchen eine Lösung für Internet-Daten mit einer Prepaid SIM-Karte in einem Modem als Hub. Hier bei T-Mobile scheint Prepaid nicht so abfällig behandelt zu werden. Ruckzuck bekommen wir eine SIM-Karte und ein Datenpaket. Rein mit der Karte in unseren Hotspot. Doch da war dann auch schon Schluss mit Lustig. Der suchte sich zu Tode, um das Netz zu finden. Müsste ja eigentlich gehen, meint der Verkäufer. Sie würden dasselbe Netz wie die mexikanische Telcel verwenden und so eine SIM-Karte hätte ja auch funktioniert. Müsste… Doch auch nach einer Viertelstunde, der offiziellen Zeit bis wann so eine SIM-Karte rückvergütet werden könnte, funktioniert in unserem Modem noch nichts. Weil wir überhaupt keine Lust mehr auf Weitersuchen und weiteren Frust haben, erwerben wir nun unseren DRITTEN Hotspot. Mit dem Original von T-Mobile klappt’s dann auch endlich wie gewünscht. Für das 2 Dollar Teili dürfen wir 110 USD hinblättern. Halsabschneider ist noch gutmütig gedacht!
So, nun geht’s endlich noch zum beliebten Trader Joe’s einkaufen (der doch tatsächlich zur deutschen ALDI-Kette gehört!). Die Vorratsschränke und der Kühlschrank sind leer und sollen wieder etwas gefüllt werden.
Leider schwächelt der Kühlschrank etwas bei Lufttemperaturen um 42 °C. Er kühlt einfach nicht mehr ganz so tief herunter. Mit 19 °C ist er im Moment eher ein Wärme- als ein Kühlschrank. Aber irgendwie geht es immer und normalerweise erholt er sich auch wieder, sobald es etwas weniger heiss ist. Wir kaufen noch eine Tüte Eis, um ihm etwas Unterstützung zu geben…, und um die Bierdosen schön herunterzukühlen, was auch ganz gut klappt 😉
Jetzt noch zum Campground an den See. Hoffentlich weht dort ein kühles Lüftchen? Auf dem Weg dorthin sehen wir immer wieder ein paar Schilder, die vor freilaufenden Esel warnen (wirklich Esel und keine Pferde??). Tatsächlich sehen wir nach der Schranke zum Campground ein paar Esel friedlich dem See entlang ziehen.
Jo kommt sofort mit unseren Nachbarn Al und Kathy ins Gespräch. Ihr grösster Traum ist es, die Schweiz zu bereisen. Dort soll es ja so „amazing and beatiful“ sein…
Schon fast bei untergehender Sonne geniessen JoMa das kalte Bier und einen kleinen Apéro dazu.
In der Nacht kühlt es nicht richtig ab. Wir schlafen mit offener Heckklappe. Irgendwann in der Nacht hören wir zwei Esel um uns herum schleichen…
Schreibe einen Kommentar