Valley of the Gods

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Wir sind glücklich, dass die Nacht weder stürmisch noch allzu kalt war. Der erste Kafi weckt die Lebensgeister so gegen halbi nüni… Die Einladung von Jacques und Geraldine, sie vielleicht in einem Jahr in ihrer neuen Heimat Polynesien zu besuchen wird nochmals diskutiert. Besser von Australien, Neuseeland oder besser irgendwo von Asien? Wir lassen es auf uns zu kommen. Auf jeden Fall ist ein Besuch dick und fett im Kalender eingetragen.

Jacques und Familie sind wie immer etwas getrieben. Jetzt geht’s auch schon wieder los . So als hätten sie Angst, etwas zu verpassen. Ein schneller Kafi und schon geht es weiter. Gabriele schafft es gerade noch, aus einem Klappfenster uns zum Abschied zuzuwinken.

 

Wir setzen uns in den noch windstillen Morgen und lassen die Sonne etwas auf uns hernieder scheinen. Das Zmorge können wir später draussen vor Martha im immer wieder böigen Wind wenigstens etwas geniessen.

  • Zwei einsame Stühle warten vor dem Goosenecks auf ihre Besetzung
    Zwei einsame Stühle warten vor dem Goosenecks auf ihre Besetzung

Heute wagen wir es, durch das Tal der Götter (Valley of the Gods) zu fahren. Als wir letztes Jahr im Oktober hier waren, machten wir hier herum noch einen Bogen. (Wikipedia meint dazu: Durch das Tal führt eine 27 km lange unbefestigte Strasse, die nur mit einem geländegängigen Auto befahren werden sollte. Sie führt über starke Steigungen und Gefälle und mehrere zumeist trockene Flussläufe.)
Wie schon Claude, meinte auch Jacques, dass dies gut für uns zu machen sei: Knappe 30 km auf Schotterpiste durch das Göttertal. Manche beschreiben es auch als das kleine Monument Valley.

 

Auch hier bläst der Wind über uns hinweg, gerade so, als hätten die Götter etwas gegen einen Besuch der Menschen. Kaum sind wir in das Tal eingebogen, sehen wir auch schon die ersten Reisenden von weiten auf einem Rastplatz stehen. Hier darf umsonst übernachtet werden, allerdings ohne gar nichts (nicht mal ein Plumpsklo). Es ist BLM-Land (Bureau of Land Management, eine Art Allmeind bzw. öffentliches Land in den USA).
Das Farbenspiel des Gesteins macht den Reiz des Tales aus. Warum es Valley of the Goods genannt wird, erschliesst sich uns nicht direkt. Wikipedia hilft hier weiter: Der Mythologie der Navajo zufolge sind die Felsformationen Plätze der Stärke, an denen die Geister der Vorfahren wohnen, speziell im Valley of the Gods. Die markanten Sandsteintürme sind versteinerte Krieger des Stammes, die um persönlichen Schutz angerufen werden können. Sie stellen Leibwächter dar, deren Macht und Stärke die jungen Männer auf dem Weg in den Krieg begleitet.
Eine markante Zinne tragt den Namen: «Lady in the Bathtub», was gerade nicht von einem göttlichen Namen zeugt… An manchen Stellen, auch wenn es nicht tief hinab geht, sind Ma’s Gefühlswallungen nur schwer beherrschbar. Auf dem Schotter ist es ein Knirschen, Schieben und Rutschen, was Ma gar nicht gefällt.
Wir lassen uns Zeit, um alles zu bewundern. Manch andere rauschen in einer Staubwolke nur so an uns vorbei.

  • Auch der FC Schalke 04 war schon hier in Utah auf dieser Gravel Road unterwegs...

Nach knapp 3 Std. stellt sich die Frage, nochmals zum Goosenecks Campground zurück oder zu dem von Erika empfohlenen Campground Sand Island in der Nähe von Bluff zu fahren. Da der Wind wieder aufgefrischt hat, entscheiden wir uns für Letzteres. Goosenecks ist einfach etwas zu ausgesetzt und somit zu windig.

Sand Island ist mehr von Bäumen geschützt. Der Campground liegt auf einer Sandbank etwas windgeschützt, unterhalb der Hochebene, direkt am San Juan River. Wir erwischen noch einen schönen Stellplatz. Dank des etwas milderen Klimas spriessen die Bäume in frühlingshaftem Grün.

Bei einem Spaziergang auf der Sand Island statten wir auch dem Park-Ranger einen Besuch ab. Er hat sein Visitor Center zwar schon geschlossen, öffnet aber für JoMa nochmals. Ein anregendes Gespräch zum Feierabend nimmt seinen Lauf. Er kennt die Schweiz aus Jugendtagen und fährt auch einen alten Van, ein 1977 VW-Bus. Schliesslich stattet er JoMa noch mit Kartenmaterial zur Gegend aus und empfiehlt die beiden nahegelegenen «Petroglyphen Panels» mit ihren Zeichnungen zu besichtigen. Zum ersten Panel beim Campground ist es nur ein kurzer, aber ein sehr imposanter Spaziergang, der auch andere Interessierte dorthin führt…

  • Unser Stellplatz in der Sand Island Wir geniessen die warme Abendsonne

Der Apéro wird gemütlich in der Sonne sitzend einverleibt. Ma’s «Experiment» zum Znacht (Blumenkohl-/Kartoffel-/Süsskartoffel-Curry) ist wie immer ein voller kulinarischer Erfolg.

Nach Sonnenuntergang und verspeistem Znacht frischt der Wind wieder auf, so dass es doch in Marthas Bauch gemütlicher ist, als noch weiter draussen zu sitzen. Es hat zwar etwas Netzempfang, aber nur gerade ausreichend für E-mails und WhatsApp; Websites können nicht geladen werden und unser Blog kann leider auch nicht weiter «gefüttert» werden.
Um uns kommen die letzten Genis zu Stromerzeugung gerade zum Stillstand, so dass der Abend und die Nacht versprechen leise zu werden.

Was wir morgen machen? Vielleicht die anderen Petroglyphen am anderen Ende des Campgrounds besuchen…

 

 

 

 

 

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