Die Nacht war nicht so kalt wie befürchtet. Jo war es in seinem langen und warmen Pyjama fast zu warm. Die Sonne lacht schon am Morgen in Martha rein und macht Freude auf Kafi und Müesli. Gesagt, getan.
David & Susan, unsere Nachbarn aus Alabama, werden heute so wie wir auch eine Wanderung machen. JoMa entschliessen sich für eine Wanderung, in der sie die drei natürlichen drei Bogenbrücken, Sipapu, Kachina und Owachomo, besichtigen, die der Canyon hier über die Jahrmillionen in seinem Flusslauf herausgewaschen hat. Davor werden am am Visitor Center noch schnell ein paar Updates gemacht – im Campground und Umgebung gibt es keinen Netzempfang.
Erst starten wir die «scenic» Rundfahrt mit Martha durch das Natural Bridges National Monument. Der Rundkurs ist insgesamt 14 km lang. Beim Aussichtspunkt zur Sipapu Natural Bridge machen JoMa sich direkt auf einen kleinen Spaziergang, um diese mächtige Brücke in Gänze zu erfassen und auch von unten anzuschauen. Nur etwas weiter können JoMa noch die Ruinen alter Häuser und Gemäuer der Hopi Indigene sehen.
Beim Aussichtspunkt auf Kachina Bridge geht die ausgewählte 9 km Wanderung los. JoMa gehen eigentlich verkehrt herum. So haben sie den etwas langweiligeren Teil schon mal hinter sich, müssen zum Abschluss allerdings etwas mehr als 100 Höhenmeter hinauf. Statt zur mächtigen Kachina Bridge wandern JoMa zur im Gegensatz zu den beiden anderen Brücken schon fast filigranen Owachomo Bridge.
Erst geht es oben auf der Höhe entlang, die immer wieder den Blick auf den hier ausgetrockneten Armstrong Canyon frei gibt. JoMa steigen dann die 152 m bis auf den Grund des Canyons hinab. Nicht ganz unten angekommen bekommen sie den eindrücklichsten Blick auf Owachomo Bridge.
Mittlerweile ziehen graue schwere Regenwolken, aus denen auch ganz vereinzelt ein paar dicke Tropfen fallen, über das Land. Doch JoMa haben Glück, dass es nur bei diesen wenigen Tropfen bleibt. Der Weg geht mal unten am Grund des Canyons im ausgetrockneten Fluss, mal rechts oder links daran vorbei. Zwischendurch muss eine kurze Rast eingelegt werden. JoMa sind solche Wanderungen einfach nicht mehr gewohnt. Immer wieder wird diese einmalige Canyon Landschaft bewundert. Was JoMa erstaunt, ist, dass keine anderen Wanderer anzutreffen sind.
Entlang einer dieser mächtigen Felswände entdeckt Ma urplötzlich einen kleinen brütenden Kolibri in seinem dünnen und winzigen Nest hocken. Der ist so klein und niedlich und einfach zu übersehen…
Etwas später wird noch eine zweite Rast gemacht. Die Sonne strahlt weiterhin so, dass JoMa etwas später beim Aufstieg zum Ausgangspunkt der Wanderung gut ins Schwitzen geraten. Fast oben angekommen ist auch endlich die mächtige Kachima Bridge zu sehen. Nur wenn man genau hinsieht, ist sie auch zu erkennen.
JoMa entspannen mit Bier und Nüsslis in der warmen Sonne. Als David & Susan fertig mit ihrem Znacht sind, laden sie uns auf einen Schwatz zu ihnen ein. Sie sind schon seit 20 Jahren in Pension und haben es keinen einzigen Tag bereut. Beide waren Lehrer an einer High School. David meint, dass es drei gute Gründe gibt, in den USA Lehrer zu werden: Juni, Juli und August 😉 In diesen 3 Monaten sind die langen Sommerferien. Im Gegensatz zu JoMa haben sie schon 4 Grosskinder, die sie auch häufig sehen. Alabama ist zwar ein republikanischer Trump Staat, aber beide werden ihr Bestes im November geben, dass es anders kommt.
Als es windig und kälter wird, merkt Jo die Kälte in sich ausbreiten. Er ist ja immer noch in T-Shirt und kurzer Hose unterwegs. Alle anderen wussten es besser und sind bejackt und lang behost.
Nach dem Znacht fallen beide auch schon fast ins Heihabettchen. Mittlerweile rüttelt auch so mancher eisiger Windstoss an Martha.
Morgen müssen wir etwas Netzwerk suchen, um Geburtstagsgrüsse an Wolfgang und Ulla ausrichten zu können. Dies geht nur vom Visitor Center aus.
Unsere weitere Reise führt nochmals durch Blanding hindurch. Hier gilt es eine Rast, um ein paar Hausaufgaben zu machen und Jo muss sich um Marthas Motoröl kümmern….
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