Wegen der Zeitverschiebung nach Diheime brechen wir früher im Grand Canyon auf, als eigentlich geplant. Ma muss dringend noch etwas über das Internet hochladen und die nächste brauchbare Verbindung ist in Jacob Lake. Es ist schön, so früh unterwegs zu sein. Die Sonne steht noch tief, die Luft ist noch angenehm kühl und es ist wenig Verkehr auf den Strassen. Trotz der morgendlichen Stunde ist der Parkplatz, wo die Wanderung durch den Canyon beginnt, schon überfüllt.
Erst sehen wir nur das Hinweisschild, dass auf Bisons zu achten ist, die die Strasse kreuzen könnten. Dann sehen wir sie auch wirklich: 4 Junge Wilde der – wenn sie ausgewachsen sind – doch so mächtigen Tiere. Wie junge Kälber springen und rennen sie umher. Wie es wohl sein mag, wenn sie in ein paar Jahren ausgewachsen sind…?
Den Ma-Arbeitsstop legen wir am Jacob Lake Campground ein. Das klappt auch wunderbar. Schon bald sind wir wieder in Richtung Kanab unterwegs.
Jo meint, dass vielleicht der Tire Service als Fachgeschäft die bessere Wahl sei als die Garage, bei der wir den letzten Flicken auf den Pneu haben machen lassen. Das ist aber nur ein frommer Wunsch. Hier werden wir direkt maulfaul abgewiesen. So fahren wir wieder zur NAPA Garage, die wir schon kennen.
Heute kommen wir an eine WIRKLICH kompetente Fachfrau. Als Jo ihr den flat Tire zeigt, meint sie, dass er wahrscheinlich ruiniert sei, dass sie dies allerdings erst sehen können, wenn sie ihn runter von der Felge haben. Nach einem kurzen Hin- und Her-Überlegen entscheiden sich JoMa für kurzerhand zwei neue Hinterreifen. Die Neuen sollen dann auch DIE RICHTIGEN sein, die auch für Marthas Gewicht auf der Hinterachse ausgelegt sind (da wurden wir wohl im Yellostone Park letztes Jahr schlecht beraten, oder gar über’s Ohr gehauen?!). Diese haben ein anderes Profil, eher so off-road, wie das Ersatzrad. So haben JoMa auch ein gutes Gefühl, wenn sie in einer Woche Martha in Elaj’s & Mathias’ liebevolle Hände übergeben. Jo informiert die beiden darüber und kommt mit ihnen überein, dass wir halbe/halbe mit der Rechnung machen. Super, vielen Dank euch beiden, für euer Entgegenkommen!
Während des Services laben sich JoMa an einem genussvollen Zmittag in dem «Wilden Thymian», direkt gegenüber der Autogarage. Früher als gedacht dürfen wir Martha wieder in Empfang nehmen.
Vor 3 Tagen, als wir mit Curt & Cindy zusammen Jo’s SuperBowl verdrückt haben, hatte Cindy sehr vom Best Friends Animal Sanctuary (www.bestfriends.org) geschwärmt. Dem wollen wir heute einen Besuch abstatten. Das Sanctuary ist nicht nur ein Ort, wo Menschen ihre liebgewonnenen Tiere bestatten dürfen, sondern auch ein Ort, wo verletzte und kranke Tiere wieder gesund gepflegt werden, um später wieder neue Besitzer zu finden. Hunde, Katzen, Vögel jeglicher Art, Pferde, Hausschweine und eine Vielzahl Kleintiere kommen hier unter. Gesamthaft sind es mehr als 1’700 Tiere, die hier betreut und gepflegt wurden und werden. Und das erstklassig! Das Ganze wir nur durch Spenden oder Patenschaften finanziert. Wir tragen unser Scherflein dazu bei.
Im dem riesigen Areal von 15 km2 gibt es nicht nur die Tierklinik, die Freigehe, und Pflegehäuser, sondern auch mehrere liebevoll angelegte Begräbnisstätten. Wenn der Wind durch die Bäume streicht, erklingen hunderte von Windspielen, die sich sanft in jedem kleinsten Lüftchen wiegen. Wahrhaftig beruhigende Orte, die einen zur Besinnung kommen lassen.
Ausser dieser friedvollen Anlage gibt es hier einige Naturdenkmäler, wie Petroglyphen, und einige Wanderungen zu machen. Von denen werden wir uns morgen etwas aussuchen.
Weil das nicht alles für den Tag gewesen ist, möchten wir noch durch die Pink Coral Sand Dunes stapfen. Alles ist in unmittelbarer Nähe rund um Kanab.
Ok, die Pink Coral Sanddünen sind jetzt weder pink noch korallenfarbig, sondern eher Sonnenuntergangs-Rot. Doch das tut dem keinen Abbruch.
Wir erfreuen uns an dieser Landschaft. Nach einem kleinen Spaziergang durch den feinen Sand, der die Schuhe bis hoch zum Rand füllt, zieht es uns nach Kanab zum Einkaufen. Der Liquor Store hier im Ort hat leider schon ab 19 Uhr geschlossen. Aber direkt nach der Grenze zu Arizona gibt es einen weiteren; der ist noch geöffnet, so dass Ma noch einen Rotwein erstehen kann. Dieser Liquor Store liegt auf dem Weg zu unserem Campground, dem Simple Life Campground, der in Arizona liegt. Das passt prima! Tatsächlich, keine 50 m hinter der Staatsgrenze zu Arizona ist er zu finden. Etwas abgewirtschaftet und nicht mit dem reichhaltigsten Angebot, aber die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Im Campground wird zum Znacht nur noch ein leichter Salat aus Ma’s Küche gereicht. Gut gegessen hatten wir schon zum Zmittag im Wilden Thymian.
Der Campground ist doch nicht so simple life, wie er erst den Anschein gemacht hat. Es hat alles was es braucht. Unser Platz ist zwar einfach, ohne Tisch und Bank. Aber das haben wir auch selber dabei. JoMa sitzen draussen neben Martha in der lauen Sommernacht, in der auch schon bald die ersten Sterne zu sehen sind. Wir merken, dass das Camp-Internet hervorragend ist.
Morgen werden noch ein paar Stunden Hausaufgaben gemacht, bevor wir zu einer Wanderung bei den «Best Friends» aufbrechen.
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