Zurück nach Europa

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Jo ist noch müde, als er mit seinem kleinen quirligen Göttibueb in Köln telefoniert. „Herzlichen Glückwunsch!“ Die Telefonate mit dem kleinen Tausendsassa sind immer anstrengend und erfrischend zugleich. Das Telefon wird umhergewirbelt und der kleine Mann hat nichts als Blödsinn im Kopf. Doch lieber so, als anders herum.

Unser Zimmer ist mit einer (absolut leeren) Küchenzeile ausgestattet. Nur die einsame Kaffeemaschine wartet auf uns, um ihren Dienst zu tun. Wer glaubt, hier ein Hotel mit Frühstücksservice zu finden, wird herbe enttäuscht. Hier in ganz Las Vegas wird rund um die Uhr gezockt und sich am und im überfüllten Pool mit Longdrinks und Bier gelangweilt. Gegessen wird hier nicht, oder nur, um sich möglichst günstig und schnell zu «ernähren». Dafür fährt man auch nicht nach Las Vegas.

  • Allerlei Kundschaft findet sich in Las Vegas...
    Allerlei Kundschaft findet sich in Las Vegas...

JoMa haben das Café hier im Komplex ausfindig gemacht, in dem der erste Hunger des Tages gestillt wird. Auf Jo’s Frage, ob es noch Frühstück gibt, antwortet die freundliche Angestellte beim Eingang, dass das Frühstück 24 Std. am Tag serviert wird…. Wer seinen Hunger und Durst gestillt hat, braucht nur wenige Schritte, um seine Hoffnungen auf den Jackpot im Casino wieder ausleben zu lassen.

 

Wir verlängern das Auschecken bis auf 14 Uhr. So können wir noch etwas in unserem grossen, ruhigen Zimmer chillen. Pünktlich um 14 Uhr stehen wir zum Auschecken bereit. Die Wartezeit, bis uns das Taxi zum Flughafen abholen kommt, vertreiben wir uns noch mit ein paar kleineren Arbeiten an unserem Reisetagebuch in der Hotellobby. Gut, dass wir relativ früh am Flughafen ankommen. Der HARRY REID Flughafen ist nicht gerade klein und die Gänge lang.

Die Pass- und Gepäckkontrolle geht relativ geschmeidig voran. Da gibt’s nichts zu meckern. Im Wartebereich ist es ruhig und wenig los. Nach und nach tröpfeln weitere Flugpassagiere ein. Der erwarte Kampf um den Stauraum für das Handgepäck bleibt aus. Es gibt anscheinend niemand, der hier mit Handgepäck und zusätzlichen Einkaufstaschen aus dem Dutyfree Bereich kommt. Ob das Geld dafür in den Spielcasinos geblieben ist? Oder gar noch an die Spielmaschinen beim Gate «verfüttert» wurde?

Unser Flug dauert etwas mehr als 10 Stunden. Als Zeitverschiebung werden es insgesamt 19 Stunden. Gut, dass wir reservierte Plätze mit mehr Fussraum haben. Wie ein Klappmesser möchte Jo nicht die ganze Zeit so sitzen müssen.

  • JoMa sind abreisebereit in Las Vegas
    JoMa sind abreisebereit in Las Vegas

Wir sehen von oben, wie auch diese Stadt einem Schachbrett gleich angelegt ist. Las Vegas ist die schnellst wachsende Stadt in den USA. Mit ihren 620 Tausend Einwohnern wird sie jährlich von mehr als 40 Millionen Touristen besucht. Alles hängt direkt und indirekt mit den Spielcasinos zusammen. In Las Vegas gibt es mit mehr als 150’000 Hotelbetten – mehr als doppelt soviel, wie in New York City. Dort stehen nur ca. 63’000 Betten mehr als 8,8 Millionen Einwohnern und mehr als 60 Millionen Touristen zur Verfügung.

 

Unser Flieger hebt pünktlich am späten Nami ab. Ma kann irgendwann in der Nacht etwas Schlaf finden, während Jo den ganzen Flug über wach ist und sich die Zeit mehr oder weniger schlecht mit dem Filmprogramm vertreibt. Entsprechend ist er auch bei der Ankunft in Frankfurt gerädert. Statt einfach durch den Transit gehen zu können, muss das ganze Prozedere mit Pass- und Sicherheitskontrolle nochmals durchgemacht werden. Besonders Jo’s Handgepäckkontrolle dauert länger. Was bei den sonst so strengen Amerikanern gut über die Bühne gegangen ist, gestaltet sich hier aufwändiger. Sein Rucksack muss dreimal durch den Tunnel geschoben und akribisch durchsucht werden bis alles OK erscheint. Anscheinend erregte ein kleiner Schraubenschlüssel und ein paar Ersatzschrauben und Klemmen für die Wanderstöcke die ganze Aufmerksamkeit des Personals…

Der internationale Teil des Flughafens erscheint uns wie eine Geisterstadt: Lange dunkle, einsame Wege. Absperrbänder, hunderte gestapelter Feldbetten und keine richtigen Wegweiser… Mit einer kleinen Transportbahn werden wir zum anderen Teil des Flughafens gebracht. Nun ist es mit der Geisterstadt schlagartig vorbei – im Kurzstreckenteil ist es umso überfüllter. Flugpassagiere sitzen und liegen auf dem Boden herum, Handgepäck wird irgendwo in der Nähe abgestellt. Immer mehr Passagiere kommen mit der Zeit zu unserem Abfertigungsgate. Trotz anders klingender Ankündigungen starten wir pünktlich. Auch wenn dieser Flug keine Stunde dauert, ist Jo sofort im Tiefschlaf.

Wir sind noch nicht richtig in Züri ausgestiegen, bekommen JoMa auch schon eine elektronische Mitteilung, dass ihr Hauptgepäck aus Frankfurt nicht mitgekommen ist. Na toll!! Aber das kennen wir schon von einer anderen Reise her. Wann es nachkommt wissen wir nicht. Heute ja wohl nicht mehr. Morgen schon eher.

Unser Empfangskomitee aus Moni & Rucki steht schon parat. Bevor wir uns später für die nächsten 2 Wochen bei Rucki in Wetzikon einchecken, stossen wir zuallererst noch hier im Flughafen mit einem kühlen Bier in der Hello Bar auf das freudige Wiedersehen miteinander an!

Bei Rucki & Champa ist schon alles parat. Nach dem Znacht fallen uns allen schon fast die Augen zu.

Nach 441 Tagen geht hier im beschaulichen Wetzikon unsere Reise nach Nord- und Zentralamerika, die letztes Jahr in Los Angeles begonnen hatte, zu Ende.

Wie es uns in den nächsten Wochen ergehen wird, könnt ihr wie gewohnt im Reisetagebuch nachlesen.

  • Empfangskommittee!
    Empfangskommittee!

 

 

 

 

 

 

 

 

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