Wir meinen fast, dass es hier im Nationalpark die Nacht wärmer war, als in Canberra. Es war wieder etwas beengter und aufwändiger ins Bettchen zu krabbeln…
«Es ist schon fast halb acht. Jetzt aber los!», ruft Ma aus, als sie auf die Uhr schaut. Jo ist noch etwas für mehr «lass mich erst mal richtig wach werden». Heute ist zwar ZoSa aber bis dahin ist ja noch Zeit. Berni hat aus Tsüri schon die Einladung verschickt. Hier im Park schwächelt der Empfang etwas, aber wir versuchen es trotzdem – die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ma wünscht sich zum Zmorge ein leckeres Komfibrot. So bleibt Jo die Müesliarbeit erspart. Obwohl, so ganz ohne geht auch nicht. Er macht für sich eine Spar- und Light- Version 😉
«Welchen Wanderweg nehmen wir?» fragt Ma in die Jo-Runde. «Den pinken.» «Den gibt’s nicht.» «Eben » «Also dann den Grünen.» Der ist als moderat und mit knapp 7 km auch die richtige JoMa-Kragenweite für den heutigen Wandertag. Beim Abwasch fragt Jo ein junges Pärchen auf dem Campground, ob sie schon einen der Trails gemacht haben. «Nach dem Frühstück», ist die Antwort. Dann die übliche Frage, woher man kommt. Sie beide von hier, wobei er in Basel gross geworden ist. Grüezi sagen wir da mal 😉
Vormittags geht’s los. Es wird merklich wärmer und sonniger. Schon bald kommen JoMa etwas ins Schwitzen, auch wenn es überwiegend flach ist. Das erste Känguru doingt schon aufgeschreckt davon. Doing, doing, doing, bis es schon bald im dichten Gestrüpp und Buschwerk verschwunden ist. Wir folgen weiter den kleinen grünen Plaketten, die in unregelmässigen Abständen an Bäumen platziert sind. Ein paar inoffizielle Lookouts bieten immer mal wieder eine beschränkte Aussicht auf das Land hier im und um den Park herum. Wir sehen dicht bewachsenes Land mit Eukalyptusbäumen, Buschwek und immer mal wieder leuchtenden Akazien dazwischen. Ein enger dicht bewachsener Canyon auf dessen Grund für ins unsichtbar der Bungonia Creek durchfliesst. Das zweite Känguru, das wir sehen, lässt sich durch uns nicht stören und bleibt ruhig im dichten Buschwerk liegen.
Bei den «offiziellen» Jerrara und Adams Lookouts bietet sich uns dann eine bessere Aussicht über das Land. Auf der anderen Canyonseite sehen wir einen Tagebau. Dort wird schon seit 1871 Kalkstein abgebaut. Dieser wird zur Zementherstellung verwendet. Der Tagebau spielt für New South Wales (NSW) und Australia Capital Teritorry (ACT) eine wichtige Rolle. Wie eine offene Wunde erscheint uns der orange ockerfarbene Abbau in der grünen Landschaft.
Immer wieder hören wir uns noch unbekannte Vögel in dem Bäumen zwitschern. Ma macht das eine und andere Pflanzenfoto zur Bestimmung um was für eine Pflanze es sich handelt. So sehr wir auch unsere Hälse recken und im Schritt verharren, andere Tiere sehen wir keine – insbesondere die Koalas machen sich rar.
Das junge Paar vom Morgen treffen wir noch zweimal. Sie haben halt die jüngeren Beine. Auf dem Weg sind 2 Höhlen ausgeschrieben. Wir schauen in den schwarzen Eingang und belassen es dabei.
Als der Stellplatz wieder erreicht ist, denkt sich Jo, dass ihm das ständige Frisur-schön-legen jeden Morgen zu mühsam wird. Also, ab mit der Frisur. So einen Schnitt wie in Belize beim «Missunderstood»-Friseur bekommen wir auch hin. Einfach den Bartschneider auf die längste Einstellung und ab damit. Der Gedanke war vielleicht nicht schlecht. Aber in der Ausführung scheitert es schon im Ansatz. Auch wenn sich Ma noch so Mühe gibt, es klappt einfach nicht. Tja, bleibt dann doch nur der Gang zum Friseur.
Das hätte eigentlich eine Vorher-/Nachher-Bild werden sollen. Doch vor dem Härlidieb ist nach dem Härlidieb 😉 Dann bleibt eben doch nur der Besuch beim Coiffeur…
Noch ist es angenehm warm und sonnig. Nach und nach schieben sich immer mehr Wolken vor die Sonne und der Wind kommt in Böen daher. Ob wir das Zoom draussen machen können, wird sich noch zeigen müssen.
Abends beraten wir noch, wie weit wir morgen fahren möchten. «Machen wir mal Strecke und geben Gas», ist das JoMa Ziel. Wieviel Strecke, sehen wir dann morgen, je nachdem, wie es läuft. Aber FRÜH aufstehen auf jeden Fall!
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