Ob es da ab und zu gewisse Ähnlichkeiten mit dem Enkelchen gibt? Jo schläft den Schlaf der Gerechten…
Da lacht sich sogar das Enkelchen ins Fäustchen…
Bevor es so richtig heiss wird, machen wir uns auf den Weg in den Tully Gorge National Park. Dort in der Day Use Area wollen wir entspannt unser Zmorge mit einem zweiten Kafi geniessen, bevor wir uns auf den «Butterfly Walk» aufmachen.
Zum Tully Gorge Nationalpark sind es gemütliche 45 km. Kaum sind wir nach dem Einkauf aus der Stadt raus, sind wir auch schon allein unterwegs. So können wir es gemütlich mit dem Cruisen nehmen. Im Nationalpark fahren wir die Strasse bis zum Ende, wo die Kraftwerksstation das Wasser des Tully Rivers Energie erzeugt. Weit oben, auf dem Plateau der Table Lands, ist ein Stausee. Statt auf einer Staumauer stehen wir vor einem schmucklosen Werkszaun, der das Gelände umgibt. Schon hier beginnt das eigentliche Drama des Tages. Zuerst sind es allerdings nur wenige der grossen, blutrünstigen March Flies (eine Art Ross-Brämä), die uns hier belästigen.
An einem der vielen Lookout bewundern wir den noch jungen, aber nicht schmalen Tully River nach der Kraftwerkszentrale. Jetzt geht es ein paar Kilometer zur Day Use Area zurück, die unser eigentliches Ziel im Nationalpark ist. Hier angekommen reiben und sprühen wir uns zur Vorsicht mit einem starken Repellent gegen die lästigen Stech-Insekten ein.
Kaum sind wir aus Eneli ausgestiegen, werden wir auch schon von hunderten dieser Plagegeister überfallen. Tapfer machen wir uns auf, den kurzen Butterfly Walk zu erkunden. Doch Jo’s Fliegenklatsche steht auch im Urwald nicht mehr still. Nein, hier macht es keinen Spass, zu wandern oder zu sitzen. Den Mücken trotzend wird dennoch das Müesli verspeist. Angesichts der Plage verzichten wir jedoch auf den zweiten Kafi.
Etwas fluchtartig verlassen wir diesen ungastlichen Ort. Selbst als wir in Eneli sitzen, geht die Mückenjagd weiter. Im angedachten Campground der nächsten zwei Nächte, keine 25 km Luftlinie von hier und ebenfalls im Regenwald, wird es genauso sein. Die Campground-Reviews der letzten Woche bestätigen dies – die Leute schreiben, dass sie nicht bleiben konnten wegen der vielen aggressiven March Flies. Wir disponieren um. Statt im Wald sich mit den Stech-Insekten herumzuschlagen, bleiben wir doch lieber noch eine zweite Nacht im Tully Caravan Park.
«An einem solch heissen und sonnigen Tag ist ein Bad im Alligator Nest genau das Richtige», denken sich JoMa. Das Alligator Nest ist ein Wasserloch oder besser eine Schwimmstelle im Busch, wo zwei glasklare Bäche zusammenkommen. Alligatoren gibt es da zum Glück keine.
Wir sind nicht die Einzigen, die auf diese Idee gekommen sind, uns eine Abkühlung zu gönnen. Um richtig ins Wasser eintauchen zu können, müssen wir uns schon die richtige Stelle aussuchen. Selten ist es mehr als knietief. Auch hier sehen wir die gierigen Stechmücken nach Opfern suchend über der Wasseroberfläche umherschwirren; an einen gemütlichen Plausch auf der gepflegten Liegewiese ist nicht zu denken…
Wir «flüchten» in die Stadt, um einen Kafi zum Zvieri zu geniessen. Doch der fällt wegen mangelnder Cafés leider aus. Wir schlendern die etwas trostlose Hauptstrasse einmal rauf und runter. Auch die Bäckerei sieht aus, als würde sie gleich schliessen. Die Stühle sind schon hochgestellt und die Bohnermaschine gibt ihr Bestes. Stücklis gibt’s nur noch zum Mitnehmen. Oki, und Kaffee auch nicht mehr. Die Maschine ist schon geputzt.
JoMa überlegen, wie die Reise weitergehen soll. «Fahren wir halt morgen von hier aus los, um den Skywalk in der Nähe des eigentlich reservierten Campgrounds im Busch zu machen», entscheiden sie. Ob wir dort in der Nähe im Campground übernachten, entscheiden wir anhand des Fliegenklatscheneinsatzes. Wenn wir schon beim Ankommen merken, dass dies nichts ist, fahren wir noch etwas weiter zum Bramston Beach Campground ans Meer. Mit Meer haben wir schon gute Erfahrungen gemacht… 😉 Auf jeden Fall gibt’s dort mehr Wind und somit weniger Stechplagegeister.
Im örtlichen Handwerkermarkt tüfteln und überlegen JoMa anschaulich, eine elegante für die allabendliche Bettverlängerung zu finden. Ma – mehr als Jo – ist mit der jetzigen Ausführung nicht zufrieden. Hauptaugenmerk ist, dass das schöne schlichte Design von Enelis Innenleben nicht durch zusätzliche Schrauben, Beschläge, Haken und Ösen verunstaltet wird. So langsam tasten sich die beiden an eine «designorientierte Lösung» heran. Doch muss auch hierrüber nochmals geschlafen werden. Vielleicht fällt über Nacht noch eine bessere Idee aus einem Traum heraus.
So verbringen wir hier eine weitere, so gut wie mückenfreie Nacht…. 😉
Morgen entscheiden wir spontan und situativ, wie es nach dem Skywalk weiter gehen soll.
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