Great Barrier Reef

Veröffentlicht in: Australien | 5

Es verspricht ein schöner, sonniger Tag zu werden; schon am frühen Morgen ist der Himmel wolkenlos. Um 8 Uhr stehen wir mit all den anderen Schnorchelbegeisterten «putzt und g’strählet» am Pier.

Und schon bald geht es los. Einchecken und Ausrüstung in Empfang nehmen. Wie die Mehrheit der Gäste entscheiden wir uns auch wieder für einen kurzen Neoprenanzug. Zusätzlich zu der obligatorischen Taucherbrille mit Schnorchel bekommen wir auch noch Flossen. Ausserdem wird einem ein Medi gegen Seekrankheit (sea sickness) empfohlen, die nicht müde machen sollen. Zum angebotenen Kaffee nehmen JoMa deshalb diese Medis – diese helfen wirklich sehr gut.

  • Die Wavelength 6 ist unser Boot für den Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef

Heute geht es etwas mehr als 1 ½ Stunden mit unserem Boot der Wavelength 6 über die offene See zum GBR, dem Great Barrier Reef. Von der jungen kompetenten Crew erfahren wir etwas über das Reef, die Tour und manch anderes Interessantes. Hier an Bord sind um die 40 Gäste und 6 Crew Mitglieder auf einem zweistöckigen Katamaran, der insgesamt für 100 Passagiere ausgelegt ist. Dies schafft eine entspannte Atmosphäre. Alle haben genügend Platz und Zeit für sich.

Die folgenden Unterwasseraufnahmen von unseren Schnorcheltouren hat das Team von Wavelength gemacht und uns zur Verfügung gestellt. Dankeschön! Es macht uns sehr glücklich, so schöne Erinnerungsbilder zu haben.

  • Die leuchtend blauen Lippen einer Riesenmuschel
    Die leuchtend blauen Lippen einer Riesenmuschel

Drei Schnorchel-Gänge wird es heute geben. Und jeder ist mindestens 45 Min. lang. Was um die 2 ½ bis 3 Std. im Wasser bedeutet. Auch diesmal sind wir froh um den Neoprenanzug. Im Gegensatz zu unserer ersten Schnorcheltour auf Whitsunday Islands, werden hier keine Fische angefüttert. Hier wo wir an Bojen festmachen, ist das Meer um die 6 m tief. Durch die Taucherbrille ist alles zum Greifen nah. Wir sehen das Grosse Barrier Reef mit all seinen Korallen, Fischen, Muscheln und Seesternen etc.

Great Barrier Reef (GBR)

Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist die grösste zusammenhängende Ansammlung von über 2900 einzelnen Korallenriffen der Erde. Es wird auch als eines der sieben Weltwunder der Natur bezeichnet. Im Laufe seiner Evolution ist es auf eine Länge von gut 2300 Kilometern angewachsen.  Es liegt zwischen 30 Kilometern (bei Cairns) und rund 250 Kilometern (bei Gladstone) von der fast parallel verlaufenden australischen Ostküste entfernt. In den Gewässern des Great Barrier Reefs liegen ca. 1000 Inseln. Die Fläche des Great Barrier Reef beträgt etwa 347’800 km² und es kann (im Unterschied zur Grossen Mauer in China) mit blossem Auge vom Weltraum ausgesehen werden.

Das Great Barrier Reef bildet mit seinen 359 Steinkorallenarten die grösste von Lebewesen geschaffene Struktur auf der Erde. Es bietet Lebensraum für eine Vielzahl von weiteren Arten; unter anderem sind dort 80 Arten von Weichkorallen und Seefedern, über 1500 Fischarten, 1500 Schwammarten, 5000 Arten von Weichtieren, 800 Arten von Stachelhäutern wie zum Beispiel Seesternen, 500 verschiedene Arten von Seetang und 215 Vogelarten heimisch.
Ausserdem findet man im Great Barrier Reef sechs von insgesamt sieben weltweit vorkommenden Arten von Meeresschildkröten. Darunter sind auch die vom Aussterben bedrohten unechten Karettschildkröten und die pazifischen Suppenschildkröten, die das Riff zur Eiablage nutzen. Ebenfalls vom Aussterben bedroht sind die dort lebenden Dugongs (Seekühe). Ferner nutzen – neben weiteren dort vorkommenden Walarten – die nahe der Antarktis lebenden Buckelwale die warmen Gewässer zum Gebären ihrer Jungen.

Korallen gehören zu den Nesseltieren und siedeln in Symbiose mit photosynthetisch aktiven Einzellern (Zooxanthellen) auf einer Kalkschicht, die von Jahr zu Jahr wächst.

Ein besonderes Ereignis stellt die jährliche farbenprächtige Korallenblüte dar, die der Vermehrung der Korallen dient. Diese findet am Great Barrier Reef während des australischen Frühjahrs im November statt und richtet sich nach einem von der Natur streng vorgegebenen Zeitplan. Die den Zeitpunkt beeinflussenden Faktoren sind die Wassertemperatur von etwa 27 °C, die Tageslänge und die Mondphase. Nur ein minutiös aufeinander abgestimmter Ausstoss der Eizellen und Samen in grosser Menge gewährleistet unter den durch Fressfeinde und starke Meeresströmungen verursachten schwierigen Bedingungen eine erfolgreiche Fortpflanzung der Tiere

Die durchschnittliche Meerwassertemperatur in der Region ist rund 1,5 °C höher als vor 150 Jahren. Das Great Barrier Reef hatte 2020 laut mehreren veröffentlichten Studien mehr als die Hälfte seiner Korallen aufgrund hoher Wassertemperaturen infolge der globalen Erwärmung verloren. Dieses «Ausbleichen» oder «Bleaching» ist bis zu einem gewissen Grad reversibel. Die Korallen nehmen bei sinkenden Temperaturen «ihre» Zooxanthellen wieder auf. Allerdings hat die Kadenz solcher Bleachings in den letzten Jahrzehnten leider zugenommen.

 

Zwischen den Schnorchelgängen gibt es Nahrung für Geist und Körper: Interessante Vorträge einer jungen Meeresbiologin sowie Kaffee, Getränke, Snacks und Sandwiches halten alles in Schwung. Bei einem der Schnorchelgänge sieht Jo eine kleinere Meereschildkröte, wie sie mit den vorderen Beinen paddelnd über den Meeresboden hinweg gleitet. Manche der grossen Weichkorallen sehen aus wie überdimensionierte menschliche Gehirne mit ihren Windungen und Spalten. Über 1 m grosse Riesenmuscheln mit ihren welligen Mantellippen schillern in faszinierenden Farben. Ma erzählt, dass sie sogar einen kleineren Riffhai und eine grosse Meeresschildkröte zu sehen bekam – und auch Nemo gefunden hat!

  • Ein kleiner, fast durchsichtiger Halsband-Schleimfisch
    Ein kleiner, fast durchsichtiger Halsband-Schleimfisch

Auf der Rückfahrt zum Hafen schlafen die meisten Passagiere ob der anstrengenden Schnorchelei. Pünktlich zum Zoom sind wir wieder zurück bei Eneli.

Zum Znacht beschliessen wir nochmals auswärts essen zu gehen. Statt der angedachten Pizza gibt es Gesundes aus der vietnamesischen Küche. Ein Glacé zum Dessert rundet das Znacht ab.

Mühevoll machen wir uns noch an ein paar Hausaufgaben, die wir aber vor lauter Müdigkeit bald wieder abbrechen. Morgen ist auch noch ein Tag…

 

 

 

 

 

5 Antworten

  1. Michaela & Bruderherz

    Wie im Kino:Findet Nemo.
    Wieso einen Neoprenanzug?
    Das war bestimmt ein besonderes Erlebnis.
    Ich werde dich für den nächsten Asterix und Oberlix Film vorschlagen wegen dem Findling tragen.

  2. Heidi

    🐢🥰🥰🦈 Sehr schön. Ja schnorcheln macht echt Spaß.
    Schöne Erinnerung.

  3. Gaby

    Als Medi verteilen sie in der Regel Ingwer-Tabletten, die bekommt man auch bei Cooles oder Woolworth (lasse ich mir jeweils „liefern“, wenn Besuch aus Downunder kommt, helfen generell gut bei Reisekrankheit oder Unwohlsein). Etwas „chemischeres“ / „stärkeres“ dürfen sie vermutlich nicht einfach so abgeben.

    Habt Ihr auch Wale und Delphine gesehen? Unvergessen unser GBR Schnorchelgang 2007, als ein riesiger Minke Whale unter uns durchschwamm. Es war irgendwie surreal…

  4. Mo

    Dies ist der einzige Wermutstropfen – die Wale sind bereits gegen Süden gezogen und Delphine haben sich rar gemacht… Vielleicht ein anderes Mal!

    Das Medi heisst TarvaCalm (sie haben einzelne Tabletten für 1 AUD / Stk. verkauft), 300 micrograms Hyoscine hydrobromide. Hat super gewirkt und überhaupt nicht „dizzy“ gemacht. Die einzige „Nebenwirkung“: Es entwässert etwas und macht Durst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert