In der Nacht war es fast unerträglich heiss und schwül – kein Lufthauch weit und breit. JoMa haben kaum ein Auge zugetan. Draussen ist es noch dunkel, als Jo aufsteht und sich eine Duschi gönnt. Er setzt sich vor Eneli und macht noch ein paar Hausaufgaben zu Ende. Vögel scharren im Laub nach Nahrung und tanzen so um ihn herum.
Gemeinsam setzten sich JoMa mit den Kafibechern an den ruhigen Strand. Das Meer hat sich noch etwas weiter zurückgezogen. Heute ist der Himmel mit dunklen Regenwolken grau verhangen. Statt einer angenehmen Morgenkühle ist es jetzt schon schwül-warm.
Mit Cape Tribulation verlassen wir den nördlichsten Punkt unserer diesjährigen Australienreise. Von hier bis zur nördlichsten Spitze Australiens, der Ortschaft Bamara, sind es nur noch knapp 800 km. Also nicht mehr ganz so weit…
Auf dem Rückweg halten wir diesmal am Madja Boardwalk, den wir auf dem Hinweg irgendwie verpasst haben. Heute erleben wir den Regenwald im leichten Regen. Der Mangrovenwald ist auch bei Ebbe am Boden voller Leben. Kleine Krabben laufen seitwärts umher. Winzige Lungenfische springen durch den sumpfigen Untergrund, Fische im Wasser schnappen nach fliegenden Mücken an der Wasseroberfläche.
Auf dem kurzen Weg wechselt der Regenwald öfters sein Gesicht. Von licht bis düster und dicht. Wir sehen, wie langsam die Flut einsetzt und die Pegel sich in den einzelnen Wasserläufen wieder füllen.
Nichts ist so alt wie die Planung vor 2 Minuten. Kurzentschlossen steuern JoMa einen anderen Campgingplatz an, als ursprünglich angedacht. Er ist zwar noch etwas weiter weg, aber durchaus gut zu erreichen. Ein Platz in einem Pfadi-Camp direkt an einem See! Ohne Crocs. Zum Schwimmen!
Auf dem Weg zu diesem Camp Barrabeen machen wir jedoch zuerst einen Schlenker, nochmals am Daintree Riverbank Campground vorbei. Hier haben wir ja gestern etwas Küchenequipment vergessen, von dem Jo jedoch leider nur die Hälfte wieder findet. Die 2 Schüsseln sind noch da, die 2 Löffel haben neue glückliche Besitzer gefunden. «Da war der Umweg nur die halbe Miete wert», entfährt es Ma nach dieser Botschaft von Jo.
Im Crocodile-Café gegenüber gibt es die erste Stärkung das Tages. Wir lassen uns das Frühstück schmecken.
In Mossman biegen wir in Richtung Tablelands ab. Zu den Tablelands geht es von Meereshöhe auf gut 400 m hinauf. Ab hier geht es von der Küstenstrasse ab ins Hinterland. Waren vorher noch viele Touristen in ihren Campern, Leihfahrzeugen und Wohnwagen unterwegs, sind wir nun allein auf der Strasse. Diese Gegend scheint eher weniger attraktiv für Touristen zu sein. Für uns ist es jetzt genau das Richtige. Weg von den vollen Campgrounds und den Touristenströmen auf den Strassen und in den Städten. Eneli meistert den steilen Anstieg mit ihrer eigenen Gelassenheit. Hier ist es NICHT wie der Name vermuten lässt Tischeben, aber es ist grösstenteils eine «Hochebene».
Unser Camp Host am Camp Barrabadeen empfiehlt uns, nicht die reservierte Campsite zu nehmen, sondern eine, in der wir Eneli besser in die Waagerechte bekommen. Ein kurzer Schwumm im angenehmen Lake Tinaroo bietet etwas Abkühlung. Hörten wir noch in der Nacht und am Morgen das Rauschen des Meeres, sind es jetzt die kleinen kurzen Wellen am Stand, die in der Nacht zu hören sind. Eine angenehm kühle Brise streift durch die Bäume. Diese Nacht wird bestimmt um einiges angenehmer als die letzte…
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