Im grossen, weichen Bett haben wir geschlafen wie die Murmeltiere. Unsere SuperBowl ist die Überraschung am Frühstückstisch. Heute brauchen wir uns keine Sorgen wegen Resten zu machen. Ratzeputz leergegessen ist die Schüssel 😉
Die beiden Jungs Josias und Nathan lieben Ma’s Früchtebrot. Nicht nur zum Frühstück neben dem Müesli, sondern auch als Pausenbrot werden Stücke mit zur Schule genommen.
Raphaël fährt Veronica und uns im Morgengewimmel zur Umsteige-Bushaltestelle in Mona Vale. Veronica geht zur englischen Sprachschule, wir fahren weiter in die City. Hier ist es nicht so komfortabel mit eigenen Busspuren wie in Brisbane. Doch um diese Uhrzeit ist der Bus relativ leer. Wir können stressfrei bis zur Endhaltestelle mitten in der City sitzen bleiben.
Gelöst schlendern wir bei mildem Wetter dem Hafen entgegen. Wir nehmen es gemütlich; Harbour Bridge und Opera sind auch noch später da. Ein Kaffee zur Stärkung für den langen Tag muss schon sein. Auf dem Weg zum Hafen sehen wir als erstes ein riesiges Kreuzfahrschiff dort vor Anker liegen.
Die Royal Princess ist 330 m lang, knapp 70 m breit und 19 Decks hoch! Ist sie ausgebucht sind bei 1’346 Crew-Mitgliedern 3’560 Passagiere an Bord (4’906 gesamt). Mächtig nimmt sie einen grossen Teil des Hafens für sich ein. Im Vergleich zu ihr erscheint uns alles andere zwergenhaft. Von hier aus haben wir einen ersten Blick auf die weltberühmte Oper von Sydney.
Sydney Opera House Das Opernhaus von Sydney ist eines der markanten und berühmten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Sydney. Es geht auf den Entwurf des dänischen Architekten Jørn Utzon (1918–2008) zurück. Nach einer 14-jährigen Bauzeit 1959-1973 wurde es von Elisabeth II., der damaligen Königin Australiens, eröffnet. Ursprünglich war als Fertigstellungstermin der 26. Januar 1963 geplant. Der ursprünglich angesetzte Baupreis wurde um das Fünfzehnfache überzogen, die Fertigstellung konnte nur mit Hilfe einer eigens dafür ins Leben gerufenen Lotterie realisiert werden. Das Gebäude ist 184 Meter lang, 118 Meter breit und bedeckt eine Fläche von etwa 1,8 Hektar. Sein unverwechselbares Dach ragt 67 Meter hoch auf und ist mit 1,1 Mio. glasierten, weissen, glänzenden Keramikfliesen verkleidet. 580 Pfähle, die 25 Meter tief im Boden verankert wurden, tragen das etwa 160.000 Tonnen schwere Bauwerk. Das Opernhaus enthält fünf Theater mit insgesamt 5541 Sitzplätze. Die Stromversorgung wäre ausreichend für eine Stadt mit 25.000 Einwohnern und umfasst 645 Kilometer an elektrischen Kabeln, mit denen unter anderem über 6000 Leuchten mit Strom versorgt werden. |
Statt wie viele der weltberühmten Oper entgegenzusteuern, machen wir es umgekehrt. Mit dem Lift fahren wir nach oben auf den Cahill Expressway, um von hier ein eindrucksvolles Panorama über den Hafen, die Oper und Harbour Bridge zu haben. Selbst von hier oben aus der Entfernung sieht die Royal Princess wie ein riesiges Raumschiff aus.
Schrittweise nähern wir uns dem Opernhaus. Zuerst über den über der Stadt gelegenen königlich Botanischen Garten, danach von unten Stufe für Stufe über die breiten Treppen zum Opernhaus hinauf. Mit etwas Glück können wir ein paar Fotos machen, ohne direkt ganze Menschenhorden mitzufotografieren. Wir möchten es uns nicht vorstellen, wie es sein könnte, wenn Sydney zur Weihnachtszeit von Menschenmassen erdrückt wird.
Nach einer kleinen Stärkung beenden wir unseren kurzen Tagesausflug, um mit der Fähre rüber zur Manly Beach zur fahren. Von dort aus nehmen wir den Bus zurück nach Avalon Beach.
Zuerst denken wir, dass wir mit der langsameren Fähre uns gemütlich von Sydney fürs erste verabschieden werden. Doch diese fährt erst in 40 min. So kommt es zu einem schnellen Abschied mit der Express-Fähre. Kaum hat die Fähre den Anleger verlassen und sich auf der Stelle um 180° gewendet, braust sie auch schon mit schäumender Gischt davon. Viel Zeit bleibt nicht mehr für ein letztes Foto von Opera, Harbour Bridge und Skyline. Es ziehen immer mehr dunkle Wolken auf, die uns den Abschied nicht gerade erschweren.
Sydney Harbour Bridge Das Opernhaus von Sydney ist eines der markanten und berühmten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Die Sydney Harbour Bridge wurde am 19. März 1932 offiziell eröffnet. Die Bogenbrücke ist die Hauptverbindung zwischen Sydneys Nord- und Südküste über den Hafen von Sydney (Port Jackson). Von Einheimischen wird sie auch „coat hanger“ zu deutsch Kleiderbügel genannt. Die Brücke wurde 2007 an ihrem 75. Jahrestag als nationales Denkmal in die Australian National Heritage List eingetragen. In der Begründung der australischen Denkmalschutzbehörde steht die Brücke symbolisch für die Entwicklung des modernen Sydneys und international für die glänzende Zukunft Australiens. Neben dem berühmten Sydney Opera House wird dieses Bauwerk meist als weiteres Wahrzeichen Sydneys genannt. Die Spannweite der Sydney Harbour Bridge beträgt 503 m, und der Bogenscheitel erhebt sich 134 m über den Meeresspiegel, wobei diese Höhe aufgrund der Expansion des Stahls an heissen Tagen um 18 cm steigen kann. Im Bogen sind 39’006 Tonnen Stahl verarbeitet. Insgesamt wurden 52’800 Tonnen Stahl verbaut, womit die Brücke eine der schwersten und weitesten Bogenbrücken der Welt ist. Mit ihrer Breite von 50 m ist sie die breiteste Brücke der Welt mit langer Spannweite! Auf ihr befinden sich acht Fahrstreifen, zwei Bahngleise, ein Fahrradweg und ein Fussweg. Eröffnet wurde die Brücke mit sechs Fahrstreifen, zwei Bahngleisen, zwei Strassenbahngleisen und jeweils einem Fuss- und Fahrradweg. Auf der Brücke befindet sich der Bradfield Highway, welcher mit etwa 2.4 km einer der kürzesten Highways in Australien darstellt (der kürzeste befindet sich auf der Story Bridge in Brisbane und heisst ebenfalls Bradfield Highway). Mit den Auffahrrampen beträgt die Bauwerkslänge über alles 1149 m. |
Raphaëls Rat folgend schlendern wir noch etwas an der Manly Beach entlang. Es ist eine stürmische Bucht, die durch Lifeguards beaufsichtigt wird. Alle paar Meter voneinander entfernt sind deren Surfbretter weit sichtbar im Sand aufgestellt. Wir sehen eine kleine Gruppe einer Surfschule am Strand mit Trockenübungen. Gleich nebenan sind mehrere Beachvolleyball-Spielfelder abgesteckt auf denen sich einige Mannschaften spielend gegenüberstehen.
Von hier aus nehmen wir den direkten Bus bis nach Avalon Beach. Jetzt ist Schulschluss und entsprechend voll und langsam kommen wir vorwärts.
Beim Znacht erzählt das Raphaël, dass er eine Tante in Brühl hat. Nein, das gibt es doch nicht. Brühl ist die Stadt in der Jo aufgewachsen ist…
Heute gibt es typisch südamerikanisches mit Tortillas, Guacamole und Bohnenmus. Es lässt sich niemand lange für eine zweite Tortilla bitten. Allen am Tisch scheint es sehr zu munden. Obwohl alle, nach eigenem Bekunden satt und zufrieden sind, steht Ma’s Früchtebrot zum Dessert nicht allzu lange unberührt auf dem Tisch.
Morgen heisst es für uns von unseren neunen Freunden wieder Abschied nehmen. Wer weiss, vielleicht sieht man sich zu Hause wieder?
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