Zum Zmorge um 7 Uhr ist im Frühstückraum schon recht viel los. Ein wildes Durcheinander und Schlangestehen vor dem Buffett. Uns beiden steht am frühen Morgen noch nicht so recht der Sinn nach warmen Suppen mit Fleisch und Gemüse oder traditionelle Gerichte, die wir eher zum Zmittag oder Znacht verspeisen würden…
Pünktlich um 8.30 Uhr werden wir vor unserem Hotel zur Tagestour abgeholt: Eine lustige, junge gemischte Truppe sitzt bereits im Minivan der „Champa Charming Tour“. Unser Fahrer, ein junger vorsichtiger und höflicher Mensch, weist uns die Plätze ganz vorne neben ihm an. Er sagt von sich selbst: «I’m happy!» Man merkt es ihm an, dass er glücklich und zufrieden ist. Er trällert ein paar Lieder, während er uns tiefenentspannt durch die Gegend chauffiert. Das Ziel ist, dass wir auf dem Bolaven-Hochplateau Näheres über Tee und Kaffee kennenlernen, drei Wasserfälle bestaunen dürfen und bei einem dieser Wasserfälle auch ein kühles Bad nehmen dürfen. Zwischendrin gibt’s noch eine Mittagspause und zum Sonnenuntergang der Besuch des goldenen Buddhas <– richtig, da waren wir gestern schon!
Langsam, aber stetig fahren wir bergauf. Schon bald halten wir an einer kleinen, familiären Teeplantage. Diese macht auf uns einen etwas zerrupften und vernachlässigten Eindruck. Erst schlendern wir ohne Begleitung durch die kleine Teeplantage. Schon bald finden wir uns beim Eingang wieder ein. Unser Fahrer schildert uns in wenigen Worten die Verarbeitung. Vom Pflücken der Teeblätter (immer nur die drei jüngsten und grünsten), über das Trocken, Fermentieren, Rollen und Rösten; und wie oft der Tee im Jahr geerntet werden kann. Nach einer kleinen Tee-Degustation sitzen wir auch schon wieder im Minibus. Und weiter geht die Tour.
Es geht weiter zum Tad Gneuang Wasserfall. Der Weg zum Wasserfall ist mit an Schnüren befestigten Korbflechtarbeiten geschmückt. Diese hängen über uns wie mehrere Lichterketten. Den Wasserfall kann man sowohl von oben als auch von unten bewundern. Es gibt einen Aussichtspunkt und einen kleinen Rundweg, von wo aus man die Wasserfälle bestaunen kann. Hier sehen wir auch die grossen Seidenspinnen mit ihren grossen Netzen überall in den Bäumen um uns herum.
Weiter geht die Fahrt nun zum Tad Fane Wasserfall – eigentlich zwei einzelne Wasserfälle, die sich rauschend und Gischt spritzend ca. 120 m in die Tiefe stürzen. Wer mag, kann hier an mit der Zip-Line über die Wasserfälle gleiten. Drei aus unserer Gruppe wagen diesen Nervenkitzel, während wir ihnen zuschauen und genüsslich einen herrlichen Cappuccino geniessen.
Jetzt weiter zum Zmittag in einem kleinen Local Food Restaurant. Wer mag, kann sich nach dem Zmittag beim Tad Champee Wasserfall eine Abkühlung gönnen und einen Sprung in die kalten Fluten wagen. Während Jo am Ufer wartet, kühlt sich Ma unter dem Regenbogen der Gischt des Wasserfalls im Wasser ab.
Nach einer guten Stunde fahren wir weiter, um vom Kaffeeanbau Wichtiges zu erfahren. Naja! DAS hatten wir uns alle in der Gruppe etwas anders vorgestellt. Wir halten kurz am Strassenrand an und stehen auch schon in der unscheinbaren Kaffeeplantage des Sanga Hostels. Hier erklärt uns unser Fahrer in noch wenigeren Worten das Wichtigste zum Kaffeeanbau auf dem Bolaven Plateau. Unbemerkt sind wir bereits von etwas mehr als 1000 m.ü.M. auf 970 m.ü.M. heruntergefahren. Eine dicke Jacke, wie uns jeder angeraten hatte mitzunehmen, brauchen wir den ganzen lieben langen Tag nicht. Für uns sind die kühleren Temperaturen mehr als angenehm!
Zurück in Pakse geht es nochmals über die Lao-Nippon Bridge zum schon bekannten grossen goldenen Buddha. Diesmal wissen wir schon um die vielen und teilweise sehr steilen Treppenstufen. Aber Mr. «Happy» will uns partout nicht hochfahren. Also gibt es auch heute ein kleines Workout die Treppen hoch. Heute ist es wesentlich angenehmer hier oben. Somit geniessen wir auch mehr den Ausblick auf die Stadt.
Wir steigen mit Annci und Hannes vor dem Sanga Hostel aus. Hier reservieren wir vier uns einen Bus nach Thakhek. Wir haben auch wirklich Glück: Uns werden sogar Tickets für die schnellere Verbindung beschafft. Statt mit dem grossen Local Bus, der an jedem dicken Baum hält und entsprechend lange braucht, fahren wir mit dem Minibus. Wir müssen zwar einmal umsteigen, sind aber immer noch um Stunden früher in Thakhek. Während wir auf unsere Tickets warten, verkürzen wir uns die Zeit mit dem gemeinsamen Znacht im Hostel (kennen wir schon, wir waren schon vor 2 Tagen hier zum Speisen).
Später am Abend, als schon das Gröbste für die morgige Busfahrt zusammengepackt ist und wir uns unter der Dusche erfrischt haben, gibt es noch einen Videocall mit Michael und Ulla aus der alten Heimat in Deutschland. Recht bald danach fallen uns müde die Augen zu. Draussen vom «Weihnachtsmarkt» dröhnt noch die Musik zu uns herein…
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