Wir lassen den Tag vor sich – und vor uns – hindümpeln. Bevor wir uns am Mittag aufmachen, um uns für die morgige Busfahrt nach Vientiane mit etwas Proviant in Form von Snacks und Guetsli zu versorgen, fragt Jo, ob vielleicht die Wäsche, die wir gestern aufgegeben haben, schon fertig ist. «Oh no, tomorrow», ist die Antwort der jungen Dame hinter der Rezeption. «But we leave tomorrow at 8.30 a.m. with the bus to Vientiane», meint Jo nur dazu. Eigentlich sollten sie dies im Hotel wissen… Die Angestellte versichert uns, dass die Wäsche morgen früh um sieben parat sein wird. «Wenn das mal gut geht», denkt sich Jo. «Sonst müssen wir nasse Wäsche einpacken.» Also ist heute unser Wäsche-auf-Morgen-Vertröstungs-Tag…
Jetzt schlendern wir in der warmen, fast heissen Sonne durch die Strassen und halten Ausschau nach einem geeigneten Lädeli für eine «Marschverpflegung». Diese kleinen familiären «Garagenlädeli» bieten, falls überhaupt, meist nur Chips und Süsses an. So schlendern wir hier in der knapp 40’000 Einwohner Stadt durch das teilweise etwas in die Jahre gekommene Kolonialzeit-Viertel der Stadt.
In einem kleinen Supermarkt finden wir so ungefähr, was wir uns vorstellen. Jetzt meldet sich der kleine Zwischendurch-Hunger. Das Rad müssen und wollen wir dafür nicht neu erfinden. Im kleinen Hotel-Resti auf der anderen Strassenseite wird es wohl etwas für uns geben. Oder auch nicht, weil es noch nicht geöffnet hat. Nun denn… Einmal links um die Ecke schon sitzen wir am Tisch und werden auch gleich bedient. «Nur was Kleines, sonst haben wir zum Znacht keinen Hunger mehr», meint Ma. So werden es ein Salat und ein paar Frühlingsrollen. Aber auf den süssen Mongo Sticky Rice können wir nicht verzichten 😉
Vor dem Apéro müssen noch ein paar Hausaufgaben gemacht werden. Unser Zimmer geht diesmal nicht wie beim ersten Aufenthalt nach vorne zur Strasse, so «geniessen» wir die Aussicht bei den Hausaufgaben nach hinten raus.
Auch wenn es heute der Wäsche-auf-Morgen-Vertröstungs-Tag ist und wir noch nicht richtig packen können, bereiten wir so gut wie möglich alles vor. Für morgen wird schon mal ein Wecker gestellt, sonst verschlafen wir noch…
Gestern hatten wir mit Torsten noch ein kurzes Telefonat, um noch die letzten Details anzureissen. Doch es ist schon alles geregelt. Wir schauen, dass wir für ihn am Samstag in Vientiane am Flughafen Spalierstehen können.
Wie so oft, wenn wir essen gehen, lernen wir andere Reisende kennen. So auch heute. Carlo aus Verona in Italien ist ein interessanter Tischnachbar, mit dem wir uns gerne und viel unterhalten. Wenn wir den Loop in 12 Tagen machten, so war er 2 Tage unterwegs, allerdings nur von Thakhek bis nach Thalang und retour. Aber das fand er schon sehr beeindruckend. Wir finden es beeindruckend, dass er, wie schon sein Vater und sein Grossvater orthopädischer Chirurgie studiert hat. Sein Grossvater sei eine grosse Koryphäe auf diesem Gebiet gewesen und auch sein Vater sei ein bekannter Experte. Er selber hat sich unter anderem in der Schulthess Klinik in Zürich und in New York weiterbilden lassen. Er wird die Familientradition auf jeden Fall fortführen. Es ist schön zu hören, dass es eine wundervolle und respektvolle Zusammenarbeit mit seinem Vater gibt.
So wie bei uns ist auch sein morgiges Ziel Vientiane. Doch im Unterschied zu uns nimmt er den Nachtbus. Noch heute Abend um 22:30 Uhr geht es für ihn los nach Vientiane. Morgen so gegen 7 Uhr steigt er dort um, um später dann irgendwann am Nachmittag in Vang Vieng seine Zelte aufzuschlagen. Insgesamt wird seine Fahrt um die 15 Stunden dauern. Er kann uns dann schon mal berichten, wie es dort oben im Norden von Laos ist.
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