Elefantentag und Silvester

Veröffentlicht in: Asien, Laos | 1

Nach dem Zmorge haben wir schon die Befürchtung, dass wir zum Elefantentag vergessen wurden. Unsere Hoteladresse ist nicht so einfach zu finden. Doch dann steht der Minibus schon vor der Türe. Jo weiss nicht, ob er den Programmpunkt Baden am Wasserfall mitmachen möchte. Wenn nicht, liegt es sicherlich nicht an seinen Schwimmkünsten, sondern eher an der laufenden Nase, dem Hals- und Kopfweh. Kurzgesagt: Erkältung. Zusätzlich zu diesen Vorzeichen ist es heute sehr bedeckt und frisch. Wir sind in unserer Gruppe 8, einschliesslich Joy, unserem Guide.

Zur Begrüssung im Resort gibt es, wenn man will, einen Kafi zur Begrüssung und ein paar Erklärungen über die hier heimischen Elefanten. Z.B. dass sie aus Sicherheitsgründen für die Arbeit mit Touristen ausschliesslich Weibchen haben. Weibchen besitzen im Unterschied zu Männchen keine grossen Stosszähne. Und dass sie täglich ca. 300 l Wasser und 200 kg Futter benötigen. Wilde Elefanten legen normalerweise um die 25 km täglich für Futter und Wassersuche zurück. Während grosser Trockenheit können sie auch bis zu 100 km täglich zurücklegen. Das Zentrum hier wurde ursprünglich von einem Deutschen gegründet, dessen Traum es war, eine Zufluchtsstätte für «ausgediente» Elefanten aus der Forstwirtschaft im Norden Laos zu schaffen. Finanzieren sollte sich das Ganze autark durch die Öffnung für Touristen.Zur Einstimmung dürfen die Elefantendamen nun mit Bananen gefüttert werden. Elefanten können weder besonders gut sehen noch besonders gut hören, aber ihr Geruchssinn ist dafür sehr ausgeprägt. Kaum riechen sie eine Banane kommt der Rüssel auch schon nach vorne. Wie eine sich windende Schlange umfasst er die kleine Banane, um sie anschliessend in seinem Schlund verschwinden zu lassen. Manche sind auch so geschickt, dass sie mehrere sammeln und sie dann als grossen Happen auf einmal verschlingen. Jo ist mehr als nur erstaunt, wie feinfühlig, beweglich und kraftvoll der Rüssel sich bewegt – gerade so, als würde er ein Eigenleben haben.

Noch bevor wir mit den Elefanten, den Mahuts und Joy durch den Dschungel wandern, lernen wir ein paar Grundbegriffe der Elefantenverständigung. Danach geht es auch schon los. Doch zuerst dürfen wir Menschen mit einem Long Boat (trockenen Fusses) über den angrenzenden Fluss. Unsere beiden jungen Chinesen sind darüber gar nicht erbaut. Der junge Mann wird doch sicherlich seine Frau aus den Fluten retten, sollte es von Nöten sein. «Oh no no, I can’t swim», ist seine heldenhafte Antwort. «Das ist ja ein toller Hecht», denkt sich Jo. Doch alles geht gut! Wohlbehalten kommen wir am anderen Ufer an. Ein paar Minuten später kommen auch schon die Elefanten, mit ihren Mahuts auf den Rücken, quer durch den Fluss gestapft.

 

Wer jetzt denkt, dass die Elefantendamen aufs Wort hören, irrt sich gewaltig. Wenn etwas Fressbares vor den Rüssel kommt, wird eine Fresspause eingelegt oder vom Weg abgewichen. Gar nicht zimperlich wird an den Pflanzen herumgerissen und herum gezupft. Dabei wackelt das Buschwerk wie in einem schweren Sturm. Hier im Resort sollen die Elefanten ihre eigene Natur ausleben dürfen und werden zu nichts gezwungen, so wie dies noch bis vor 40 Jahren üblich war.

Nach einer guten halben Stunde verabschieden sich die Elefantendamen mit ihren Mahuts von uns. Wir werden sie später am Nachmittag im Camp nochmals wiedersehen.

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Etwa eine Stunde wandern wir durch den Busch bzw. durch den Teakholz-Wald. Die Mittagsrast machen wir an einem lauschigen Bach. Joy hat für uns Fried Rice, eingepackt in Bananenblätter und je einen Apfel mitgebracht. Nach der Mittagsrast wandern wir eine weitere halbe Stunde zu den Wasserfällen. Es sind schöne Sinterterrassen.

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Jo’s Befürchtung wegen der Erkältung scheint sich leider zu bewahrheiten. Seine Stimme wird immer rauer, die Nase läuft immer mehr und das Kopfweh nimmt immer mehr zu. Aus diesem Grund wagt er sich auch nicht zur Abkühlung in die Wasserbecken der Wasserstufen. Torsten, der Unerschrockene, umso mehr. Schnell zieht er sich im Freiluft-Umkleideraum um und geht auf Entdeckungsreise. Das Wasser ist frisch…

 

Der Weg zurück zum Fluss und zum Long Boat, das uns zum Camp zurück bringt, dauert nicht sehr lange. Wir sind dann doch schon ein wenig erstaunt, wie lange die Rückfahrt über den Fluss dauert. Sind wir wirklich so viel im Dschungel unterwegs gewesen? Anscheinend ja! Für diejenigen, die möchten und sich trauen, beginnt jetzt die Gaudi des Tages: Ein Bad mit den Elefanten im Fluss. Mit ihren Mahuts kommen die Elefantendamen wieder in den Fluss, um sich kräftig abschrubben zu lassen. Das macht allen eine Menge Spass – den Elefanten, den Mahuts und den Gästen! Die Elefanten prusten und tröten vor wahrer Freude. Torsten schrubbt ja fast die Borsten der grossen Bürste ab. Ma ist da etwas vorsichtiger.

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Der Elefantentag geht mit einer weiteren Fütterung mit Leckereien hier im Camp zu Ende. Der Tag hat aufgeklart und die Sonne scheint warm vom Himmel herab. Nachdem wir uns nur kurz umgezogen haben, suchen wir uns ein Café. Doch der spätere Nami ist dafür anscheinend nicht die richtige Zeit. Viele Cafés schliessen gerade für den Rest des Tages ihre Pforten und wünschen uns ein frohes neues Jahr. Nach einigem Suchen finden wir ein ruhiges und für uns bequemes Café. Doch auch hier werden nach nicht allzu langer Zeit die Pforten zugesperrt.

Jetzt beschliessen wir, Torstens Wunsch nach einer Silvester-Pizza nachzukommen. Wir haben Glück und bekommen im «Il Popolo» einen Tisch. Viele andere müssen warten oder gehen wieder. Nach Salat, Pizza und Afrogato merken wir mit nun vollen Bäuchen, dass die Glieder schwerer und die Augen immer kleiner werden. Ma konnte schon seit einigen Nächten nicht richtig durchschlafen, Torstens Erkältung ist noch nicht ganz ausgestanden und Jo’s ist im vollem Gang. Minütlich wird er immer kränker. «Das darf doch nicht wahr sein. Heute ist Silvester und wir drei Musketiere schleppen uns dahin», denken sich alle drei. Also auf und ab ins Getümmel. Doch mit jedem Schritt mehr über den Nachtmarkt und Festplatz fordern die Körper ihren Tribut. So geht die Silvesternacht statt in einem rauschenden Fest, ruhig und mit schniefenden Nasen im eigenen Bett zu Ende.

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Morgen müssen wir relativ fit sein. Wir brechen hier unsere Zelte ab. Erst wartet eine 3- bis 4-stündige Minibusfahrt und anschliessend eine 1- bis2-stündige Bootsfahrt auf uns, um schlussendlich irgendwann am Nachmittag hoffentlich in Muang Ngoy wohlbehalten anzukommen.

 

 

 

 

 

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