Jo klopft den verschlafenden Torsten aus den Federn: Etwas irritiert schaut und fragt dieser, wie spät es denn sei. Jo fragt sich, ob Torsten oder er im Moment der Kranke ist…
Etwas dicker eingepackt als sonst, da die Berge und er Fluss noch nebelverhangen sind, suchen sich JoMa eine Frühstücksmöglichkeit. Das Restaurant von unserer Unterkunft ein paar hundert Meter weit entfernt am Dorfeingang, erscheint hierfür geeignet zu sein. Hier warten wir auf Torsten. Das Frühstücksbuffet sieht zwar reichhaltiger aus, als auch schon, doch so richtig erwärmt es unsere Herzen nicht. Auch ist dafür der Preis «etwas zu hoch». So haben wir wenigstens unserer «Pflicht» genüge getan.
Als die Sonne durch die Wolken bricht, wird es wieder angenehm warm. Es wird beschlossen, den nah gelegenen Aussichtspunkt zu besteigen. Zum Glück ist er nicht weit entfernt. So schleppen wir Verschnupften uns (JoMa) etwas den Berg hinauf. «So eine Erkältung während des Reisens ist grosser Mist», meinen JoMa unisono.
Auch dieser Weg ist wie alle anderen einer über Stock und Stein mit teilweise unsicher aussehenden Holztreppen und Planken. Oben angekommen entschädigt die grandiose Aussicht alle Anstrengungen.
Wir machen eine ausgedehnte Rast. Die arme Ma ist am Ende ihrer Kräfte. Jo geht es wieder etwas besser. Nur Torsten als einzigem der Seilschaft geht es (wieder) gut. So gut, dass er oben auf dem Tanzboden ein paar Stock-Dehnübungen machen kann.
Wieder unten angekommen, wird für morgen das Boot nach Muang Khua reserviert. Wegen eines chinesischen Staudammprojektes kann seit ein paar Jahren der Fluss nicht mehr durchgängig befahren werden. Vor dem Staudamm muss ausgestiegen und in ein Tuk-Tuk umgestiegen werden. Nach dem Staudamm geht’s mit einem anderen Boot weiter. Wir sollen entweder vorher gut essen oder uns einen Snack mitnehmen. Eine Essenspause wird nicht eingelegt! Das Boot legt hier so gegen 12.30 Uhr ab. Nach 6-7 Stunden sollen wir am Abend in Munag Khua anlegen. Gestern hatte es noch 17 Fahrgäste, heute leider niemanden, morgen sollen es mit uns insgesamt 7 Fahrgäste sein, die von hier nach Muang Khua gefahren werden möchten, erzählt uns der Ticketverkäufer. «Sieben», denken wir uns, «da haben wir doch eine reelle Chance einen der bequemeren Sitzplätze zu erhaschen». Dann wird es vielleicht ja doch nicht so anstrengend.
Torsten möchte sich in die schmalen und flachen Fluten stürzen, um sich auf der nah gelegenen Sandbank etwas zu sonnen. Das JoMa Krankenlager zieht sich zur Genesung in den Bungalow zurück. Unterwegs sieht Ma noch eine ältere Frau an einer noch älteren Nähmaschine werkeln. Sie fragt, ob die Dame den Riss am Ärmel ihrer warmen Jacke nähen könne. Sicher, kein Problem, wir könnten sie in einer Stunde wieder abholen.
Am anderen Ende des Dorfes wird lautstark Karaoke zum Besten gegeben. Dorthin zieht es uns nicht zum Znacht. In einem kleinen und doch gut besuchten Resti lassen wir uns nieder. Andere Gäste antworten Jo, dass es hier gutes Essen gibt. Hier ist es eine «One-Woman-Show». Der Sohnemann verteilt zwar die Speisekarten, mehr aber auch nicht. Nach unserer Bestellung warten wir noch eine gute Stunde auf unser Essen (welches später ausgesprochen gut schmeckt!). Die Zeit bis dahin wird mit einem Snack aus einem Lädeli von nebenan und ein paar ABC Stadt Land Fluss Spielen vertrieben.
Das Krankenlager zieht sich in seine Kemenate zur Ruhe zurück. Die Nacht bringt leider noch keine Linderung…
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