Anscheinend sind wir von Laos die harten Betten schon so gewohnt, dass wir auf dem noch unnachgiebigeren Bett hier im Hotel wunderbar geschlafen haben. Jedenfalls was das Bett betrifft. Leider hat uns die leidige Erkältung immer noch im Griff. Ma wurde in der Nacht von so mach schlimmen Hustenanfall durchgeschüttelt.
Den frühen Kafi hier im Hotel gibt es nicht so früh wie erhofft, sondern erst um 8 Uhr. Das nur wenige Schritt weit entfernte kleine Café Kalae entschädigt dafür um so mehr. Hier gibt es nicht nur vorzüglichen Kaffee, nein auch Jo’s Früchtemüesli mit Joghurt und Ma’s Avocadosalat sind ganz besonderen Art. Nirgends in Laos gab es vergleichbares Wohlschmeckendes und Ansehnliches. Weder Salat noch Früchtemüesli wurden bisher so hübsch präsentiert. Hier isst das Auge im wahrsten Sinne des Wortes mit!
Solche Köstlichkeiten dürfen und können nicht heruntergeschlungen werden. So ist es nur natürlich, dass wir über dieses kulinarische Verwöhnprogramm mit unseren Nachbartischen ins Gespräch kommen. Immer wieder werden Gemeinsamkeiten entdeckt. Der Australier, der jetzt schon seit 3 Jahren in Asien auf Reise ist und hier in Chiang Rai eine Aufenthaltsgenehmigung hat, war auch schon ganz in der Nähe von Sisaket unterwegs (wir erinnern uns: In der Nähe von Sisaket waren wir vor 2 Monaten auf Dieter & Orawans Hochzeit eingeladen). Dabei verirrt man sich eigentlich nicht in diese Gegend im Nordosten. Was für ein Zufall! Er reist durch die Lande, um für sich herauszufinden, wo er sich auf Dauer mit seiner möglichen Mrs. Right niederlassen könnte.
Die pensionierte Lehrerin, die später auf demselben Platz sitzt und sich auch ihr Essen schmecken lässt, stammt ebenfalls aus Australien. Keine Stunde von Canberra entfernt. Sie weiss auch nicht, warum die Häuser in Australien nicht isoliert sind. Schliesslich friert man in Canberra im Winter ganz ordentlich. Sie ist Englischlehrerin und hat immer mehr mit der Nuschelei, den Slangs und den «sprachökonomischen» Abkürzungen zu kämpfen. Z.B.: Nicht gerade beste Laune, wenn man hungrig ist, heisst bei ihren jungen Schülern «hangry» (hungry für hungrig, angry für verärgert, wütend). Wer soll da noch mitkommen… Oder werden wir einfach alt?!
Nur einmal die Ecke rum stehen wir auch schon vor dem goldenen «Chiang Rai Clock Tower». Doch wie das in asiatischen Städten so ist, hängen hunderte Stromkabel vor dem Fotomotiv. Schliesslich findet Jo jedoch auch dafür eine Lösung bzw. einen Blickwinkel, das Motiv ohne Kabel abzuknipsen. Wurde uns im Café Kalae gesagt, dass es eine Tuk-Tuk Fahrt zum Wat Rong Khun, dem Weissen Tempel für 400 Bath gibt, wird uns diese Fahrt für 300 Bath offeriert. Das nehmen wir doch noch so gerne an. Hin- und Retour, insgesamt 1 Stunde und noch 1 Stunde Wartezeit des Fahrers. Mehr können wir nicht verlangen.
Der Weisse Tempel ist wirklich weiss wie weisse Colgate Zahnpasta. Gerade so, als würde er jede Nacht von kleinen Kölner Heinzelmännchen auf Hochglanz poliert. Es tut schon fast in den Augen weh, so gleissend hell ist er im Sonnenlicht. Und weil er so ist wie er ist, ist er auch ein Touristenmagnet erster Klasse. Wir glauben, dass wir noch Glück haben. Es sind nicht so viele Gäste da, wie befürchtet oder wie wir später auf einigen Luftbildern sehen können.
Die Hauptattraktion ist der eigentliche Tempel mit seinen Millionen kleiner Spiegelscherben, die in den weissen Putz mit eingelassen sind. Aber auch die Nebengebäude sind nicht minder sehenswert. Wie überall auf dieser Welt sind solche Sehenswürdigkeiten sehr beliebte Fotomotive – in Zeiten von Social Media und Digicams wahrscheinlich umso mehr. Wo früher noch ein normales Selfie ausreichte, werden heutzutage aufwendige Videodrehs gemacht. Oft wird dazu sogar traditionelle Kleidung ausgeliehen. Jede Einstellung wird zigmal wiederholt, bis auch der letzte Zweifel «ausgedreht» ist. Dabei ist dann eine stattliche Anzahl von «MitarbeiterInnen» zugegen. Hin bis zu Bodyguards, die den Bereich «etwas abschirmen», so dass wenigstens ein Paar schöne Aufnahmen machen kann. Doch genug davon… Für uns ist die Stunde Wartezeit unseres Fahrers ausreichend. Wir dürfen uns nicht beklagen. Mit unseren Fotos sind wir mehr als zufrieden.
Wieder in der Stadt zurück, der Weisse Tempel liegt etwa 18 km ausserhalb, schlendern wir auf der Suche nach einem netten ruhigen Café etwas durch die Strassen. Beim Cat ‘n’ Cup Café bleiben wir stehen. Von innen sieht uns eine dieser (schrecklichen) Sphynks Katzen an. Genau, es sind diese, die kein Fell und keine Schnurrbarthaare haben. Es ist eine überzüchtete Rasse, die keine sehr hohe Lebenserwartung aufweist, aber für allergische Katzenliebhaber gezüchtet wurde. Ausser diesen einen Katzenrasse tummeln sich im Café auch noch verschiedene andere Katzen. Eine sieht aus wie unser lieber Barny. Da müssen wir rein!
Der Raum ist gepflegt und die Katzen haben viele Rückzugs-, Kletter- und Spielmöglichkeiten. Für die Café-Besuchenden gibt es klare Verhaltensregeln: Kein Füttern, kein Drücken und Zerren der Büsis. Die Vierbeiner sind eher zurückhaltend im Kontakt mit den Besuchenden – ausser es wird etwas lecker Duftendes serviert 😉
Als nach einer Weile eine Angestellte mit den Katzennäpfen hereinkommt, sind plötzlich alle 13 Büsis auf einen Schlag parat zum Essenfassen. Uns wundert es, dass alle so friedlich miteinander auskommen.
Nachdem wir unsere etwas überteuerten Getränke ausgetrunken und wir uns genügend an den Vierbeinern sattgesehen haben, machen wir in der Hotelterrasse noch ein paar Hausaufgaben: Jo etwas für das Reisetagebuch, Ma für unsere Buchhaltung. Nach mehrmaliger kritischer Begutachtung kommt sie zu dem Schluss, dass alles i.O. ist. Alles im grünen Bereich, sozusagen 😉
Wohlwissend, dass in thailändischen Restaurants die Küche nicht immer bis in alle Nacht geöffnet ist, marschieren wir strammen Schrittes durch die nahgelegenen Strassen. In einen Burger Restaurant werden wir fündig. Hier scheint die Küche noch länger geöffnet zu sein. Als wir um kurz vor 10 Uhr gehen, werden andere Gäste noch bedient. Da wir gerade in der Nähe sind: Der goldene Uhrturm ist auch bei Nacht ein eindrückliches Fotomotiv:
Morgen geht’s für uns weiter nach Chiang Mai, mit mehr als 127’000 Einwohnern ist dies nach Bangkok die zweitgrösste Stadt Thailands.
Heidi
Gute Besserung🍀🍀🐈🐈⬛🐱🍀🍀
Mo
Dankeschön! 🤒🧣😘
Uli
Hoi Madeleine und Jost. Cesare hat mir kürzlich den Link zu eurem Reiseblog gegeben. Und jetzt habe ich gerade einen ganzen „Lese-Marathon“ hinter mir. In knapp 2 Wochen habe ich eure fast 2-jährige Reise verfolgt, so spannend war es. Tolle Fotos/Videos, interessant, informativ und lebhaft beschrieben. Super! Besonders interessant waren für mich die Gegenden, in denen wir auch schon gewesen sind, z.B. die NPs in USA. 2008 waren wir in Arizona, am Arches gab es damals noch keine Warteschlangen und sowas wie „Online-Reservation von Time Slots“ existierte im Wortschatz vermutlich noch gar nicht….! Die Fahrt durchs Monument-Valley konnten wir leider nicht machen, da dort gerade ein Marathon stattfand! 1999 waren wir in Sydney, Cairns und Port Douglas, und beim Lesen eures Blogs kamen immer wieder schöne Erinnerungen hoch. Ich freue mich schon auf eure nächsten Blog-Einträge. Euch wünsche ich weiterhin gute Fahrt und bleibt (oder werdet) gesund. Liebe Grüsse an eure Zoom-Partner und – wenn ihr zurück in Australien seid – auch an Celeste. Alles Gute und beste Grüsse aus der winterlich kalten Schweiz. Uli
Mo
Wow, es freut uns sehr, dass dir unser Reiseblog gefällt und dass wir alte Reiseerinnerungen wecken konnten. Herzlichen Dank für den lieben Kommentar. Das bestärkt uns immer wieder, auch bei „Durchhängen“ weiterzumachen 😉
Wir hoffen, es geht euch gut und euer nächstes Reisli ist auch schon wieder in der Planung!
Vielleicht könntet ihr uns noch ein paar Tips zu Polynesien / Tahiti geben – eilt noch nicht, ev. machen wir nächsten Winter von Neuseeland einen Abstecher dahin, um unsere Reisebekannten Jacques und Géraldine zu besuchen (https://bielitzer.ch/travels/2024/05/06/tag-des-wiedersehens/), falls sie dann noch da sind…
Uli
Leider kann ich euch für Polynesien kaum Tips geben. 1994 (!) waren wir auf der Rückreise von NZ ein paar Tage in Tahiti und Moorea. 2 Übernachtungen in Papeete und dann mit den Flugzeug hinüber nach Moorea für 4 Tage. Moorea war unser erster „richtiger“ Südsee-Kontakt und wir waren begeistert. Ich weiss noch, dass wir ein Velo gemietet haben und einige kleinere Touren auf der Insel gemacht haben, ansonsten haben wir die wunderschönen Strände und das glasklare Wasser genossen und uns von der vorherigen Reise in NZ und Hawaii „erholt“. Wie es heute auf den Inseln aussieht, kann ich nicht sagen. Aber ihr werdet es sicher herausfinden…! Viel Spass.
Mo
Ups, ja, das ist schon länger her. Aber trotzdem vielen Dank für die Infos. Wir werden sehen, ob uns die Zeit und das Kleingeld reicht, für einen Flug nach Tahiti.