Es ist wie verhext. Auch heute kommt ein plötzlicher Regenschauer über uns, der dem gemeinsamen Zmorge mit Manfred und Emma ein jähes Ende bereitet. Jo hat extra noch unser Beil mitgebracht. Er ist überzeugt, dies als Keil einzusetzen, um den Holzklotz der beiden damit zum Spalten zu bringen. Doch all seine Holzfällerkünste versagen hier. Bestimmt tut der plötzlich einsetzende Regen sein Übriges hinzu…
Als der kurze kleine Wolkenbruch wieder vorbei ist, machen wir uns zuerst auf den Weg, Ma’s Laptop aus Pambula gegen eine kleine Gebühr von 50 AUD auszulösen 😉
Zurück in Eden denken wir, dass wir zuerst zum Aussichtspunkt und Besucher Center fahren. Dort sollen Elektrovelos zum Verleih stehen (Jo hat schon vor 3 Tagen dorthin eine E-Mail geschrieben, allerdings keine Antwort erhalten). Der Lookout bietet Aussicht auf die Bucht der Twofold Bay und das offene Meer. Wir folgen einem kleinen Weg der Küste entlang und geniessen verschiedene Aussichten.
Bob, einer der Angestellten im Visitor Center, ist mit unseren Fragen nach mehrtägigem Ausleihen von Fahrrädern sichtlich überfordert. Zum einen übergeht er Jo’s Frage, warum er keine Antwort auf seine E-Mail erhalten hat, zum anderen wird er etwas hektisch auf die Frage, wie es denn jetzt damit aussieht. Etwas hilflos blättert er immer wieder in seinem Ordner (in der Regel werden kann man hier Räder nur stundenweise ausleihen und es hat auch keine Nicht-Elektroräder). Seine Kollegin zu fragen, kommt ihm anscheinend nicht in den Sinn… Seine kreative Antwort: Ich könnte euch privat ein Velo ausleihen, aber leider nur eines. «Okay, lassen wir das» sagen wir uns.
Die Leere im Kühlschrank beseitigen wir schnell im örtlichen Supermarkt. Auf dem Weg zum Campground zurück, hören wir plötzlich kurz ein Scheppern und sehen dann im Rückspiegel etwas unter Eneli auf die Strasse purzeln. «Ist das von uns oder lag das schon da?» fragt Ma. «Sehen wir gleich» sagt Jo, fährt link ran und geht die paar Meter zurück. Auf dem Metalldeckel prangt ein grosser TOYOTA Aufkleber. Also wird er wahrscheinlich von uns sein. Nach der Kurzbeschreibung hat er etwas mit dem Luftfilter zu tun. Jo’s kurzer Blick unter Eneli bestätigt dies. Doch es scheint keine grosse Sache zu sein. Es braucht nur eine Unterlegscheibe und eine passende Mutter. Dann ist alles wieder geritzt.
Hier im Ort gibt es einige Autoreparatur-Werkstätten. Die erste scheint schon geschlossen zu haben – wie immer bei solchen Dingen, ist es NATÜRLICH Freitagnachmittag, diesmal zum Glück erst halb zwei. Ma wird trotzdem etwas nervöser. Ein Baumarkt scheint die rettende Lösung zu sein. Ein Landmaschinen-Service, dessen Tore weit aufstehen und aus dessen Halle auch laute Musik dröhnt, ist einsam und verlassen – niemand antwortet Jo auf seine Rufe. Auch möchte er nicht einfach in den Regalen und Schachteln umhersuchen. Er muss die Gewindegrösse wissen. Beim Baumarkt einfach etwas auf Verdacht kaufen macht ihn nicht glücklich – insbesondere, da er ja nur EINE Mutter braucht. Ein paar hundert Meter weiter bekommt er die passende Mutter in einem Autoersatzteil-Geschäft in die Hand gedrückt. Nach der kurzen Reparatur vor Ort auf dem Parkplatz fragt er den freundlichen Mitarbeiter, ob sie eine Kaffeekasse, bzw. TipBox, wie es hier heisst, hätten. «No» bekommt er zur Antwort. Der Ersatzteilverkäufer ist froh, uns so einfach geholfen zu haben und wünscht uns noch eine tolle Reise. Wir freuen uns sehr, dass es so etwas noch gibt! Wie der Garagist Steve, der uns einmal in Idaho an einem Freitagabend geholfen hat…
JETZT muss etwas gegessen werden, als wir im Campground neu eingestellt sind. Brot und Chäs erscheint uns jetzt das Beste.
Ma’s Arbeiten mit dem neunen Laptop ist mühsam, zeitraubend und nervend. Nach ein paar Stunden dieser mühsamen Arbeit, kommt Ma entnervt vom Campground-Hotspot zurück und beendet ihr Tagwerk.
Zum Sonnenuntergang muss jetzt ein kühles Bier her! Da sagt Jo nicht nein 😊
Valentin Cesare gessler
Radeski marsch wäre auch für die Löffler