Am frühen Morgen kommt die Sonne noch nicht so recht durch das Morgengrau des Morgennebels. Es war schön, eine Nacht ohne all die künstliche Beleuchtung zu haben. Auch wenn wir beide schon lange nicht mehr den erholsamen durchgängigen Schlaf in der Nacht geniessen können, hilft so etwas doch schon sehr.
Beim Zmorge wird beschlossen, ab jetzt die SuperBowl nicht mehr ganz so üppig zu zelebrieren. Etwas massvoller zum Zmorge soll für unsere Rettungsringe um die Bäuche etwas abträglicher sein. Jo, der für die Zutaten der SuperBowl verantwortlich ist, will schon heute beim nächsten Poschte das Einkaufswägeli achtsamer füllen.
So kurvenreich wie die gestrige Fahrt aufgehört hat, so kurvenreich geht es heute weiter. Statt der schon bekannten Kängurus, springen heute ein paar Hirsche quer über die Strasse. Das Junge, das plötzlich vor uns auf der Strasse steht, weiss zuerst nicht so recht wohin, zurück, oder doch der Mama folgen? Das letztere ist der bessere Entscheid. Nur noch die weissblitzenden Hinterteile sehen wir im Gebüsch verschwinden.
In Jindabyne, das uns sehr an Banff in Kanada erinnert, mit all seinen Skigeschäften und Verleihen, ist heute unser Mehrzweck-Halt. Gestern bemerkte Ma beim Nachschenken, dass unsere Kafi-Thermosflasche nicht dicht ist. So füllen wir den Kühlschrank, schauen nach einer neuen Thermosflasche (am liebsten von Yeti) und lassen etwas Luft aus unserem Tank heraus.
Günstig wird heute alles nicht. Die YETI French Press, die es Jo ja schon einmal angetan hatte, ist schwer wie ein Vorschlaghammer und für den täglichen Wachmach-Kafi zu klein. Die benötigte Thermosflasche ist zwar auch nicht vom Zwergenwuchs und Leichtgewicht, aber sie entspricht dem, was wir benötigen. Also her damit!
Für die Tanke drehen wir eine kleine Ehrenrunde durch die Stadt, bevor wir uns in die Snowy Montanis aufmachen können.
Es gab schon mehrere Hinweisschilder, dass noch die «Eintrittsgebühr» für den Nationalpark bezahlt werden muss. Wie in den grossen Nationalparks der USA, steht am Parkeingang ein Wärterhäuschen, in dem eine burschikose Parkrangerin uns mehr als geschäftsmässig abfertigt. Für gesamt 8 Tage/Nächte entrichten wir unseren Obolus.
Sind wir zwischendurch schon bis auf 1’300 m hinaufgekrochen und bis hier wieder auf 950 m herunter gegondelt, müssen wir nun zum DEAD HORSE GAP rauf, der auf 1’582 m liegt. Auf diesem Pass ist der grössere Teil der Tagestour bewältigt, doch der letzte Teil hat es nochmals in sich. Langsam, bedächtig und stetig geht es mehr rauf als runter. Fast unbemerkt sind wir über den Pass. Ausser einem kleinen Schotterparkplatz weisst nichts darauf hin, dass man nun «über den Berg ist». Unser nächster Campground liegt im Kosciuszko Nationalpark.
Steil und kurvenreich geht der «Alpine Way» nach dem Dead Horse Gap hinab, wieder auf 500 m. Als wir im Tom Groggin Campground ankommen, sehen wir, dass noch ziemlich viel Platz frei ist. Da es hier keine zugeordnete Site gibt, kann man seinen Platz selber wählen. Wir finden ein tolles Plätzchen direkt am Fluss! Es hat soooo viele Wallabies und Kängurus auf diesem Campground.
Die Nachbarn zeigen uns, wo es weiter flussabwärts noch eine tolle «Swimming Hole» gibt. Morgen werden wir ein erfrischendes Bad nehmen.
Als Jo nach dem Znacht im Fluss den Abwasch macht, schwirren sogleich tausende Eintagsfliegen um seine Stirnlampe. Heute Nacht soll ein Blutmond zu sehen sein. Noch ist von diesem nichts zu sehen. Vom Mond schon, doch nichts von dem einzigartigen Naturereignis. Auch als Jo in der Nacht wach wird, den Mond betrachtet ist nichts Ungewöhnliches zu sehen. Es ist schon wunderbar genug, hier an diesem Ort, mitten in der Natur, übernachten zu dürfen!
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