Dass wir während der Nacht schlecht schliefen, zieht sich durch den ganzen Tag. Die sonst so gute Laune mag nicht so recht aufkommen. Zu allem Übel ist der Morgen auch noch regnerisch grau. Da hilft auch der Kafi nicht so richtig….
Ma disponiert kurzerhand unsere heutige Route etwas um. Statt zu den empfohlenen Blue Pools (es soll eh den ganzen Tag regnen) geht’s noch etwas weiter in grobe Richtung Melbourne. Haben wir heute mehr zu fahren, haben wir morgen weniger. Auch keine schlechte Idee. Doch sind es dann knapp 300 km, die wir und Eneli zu bewältigen haben. Dafür machen wir uns auch nicht so spät auf die Socken. Für den heutigen Campground hatte sich Ma schon früher interessiert. Es ist ein einfacherer, nahe der kleinen historischen Goldgräberstadt Walhalla gelegen.
Der erste Teil der Fahrt bis nach Omeo könnte auch unserem Mae Hong Son Loop in Thailand entsprungen sein, so kurvenreich ist das Stück. Statt die erste Tanke in Omeo zu nehmen, sehen wir ein kleines hübsches Café, was uns magisch anzieht. Leider hält weder der Kafi noch der Himbeerkuchen, was er verspricht. Dafür können wir allerdings ein paar Dinge erledigen. So kündigen wir uns für morgen Nami bei Detlev an. Ausserdem muss Ma etwas für ihre Arbeit erledigen.
Ab jetzt sind wir auf einer Schnellstrasse unterwegs. Wir lassen es nicht krachen, kommen aber gut voran. Nach gut der Hälfte der Strecke legen wir in Bairnsdale den Tankstopp ein. Zumal es hier auch um gute 9 Cent der Liter günstiger ist.
Hier in Victoria sind wir anscheinend in der Mitte von überall: An verschiedenen Stellen sehen wir Hinweisschilder, dass wir hier «in the middle of everywhere» sind. Dieser Slogan kommt uns doch bekannt vor!
Kurz nachdem wir für die letzten 45 km von der Schnellstrasse auf die Strasse nach Walhalla abgebogen sind, halten wir beim Tyers Lookout an. Von hier oben haben wir einen weiten Blick auf die Ebene des nördlichen Gippslands. Zur Linken sehen wir in weiter Entfernung ein grösseres Kohlekraftwerk, in der Mitte eine Kupfermine und links wieder ein grösseres Kohlekraftwerk. Wirklich toll sieht das nicht aus.
Von fast Meereshöhe kurven wir uns jetzt wieder auf gut 400 m.ü.M. hinauf. Die Strasse ist schmal und nicht gerade im besten Zustand (wie so viele Strassen hier in Victoria). Als wir schon fast durch das kleine historische Städtchen durch sind, verpassen wir fast die Zufahrt zum Campground. Mit knapp 10 Stellplätzen ist dieser auch nicht gerade gross. Für unsere kleine Eneli finden wir noch ein Plätzchen. Wir sind es nicht mehr gewohnt, so dicht an dicht aufeinander zu hocken, dass man dem Nachbarn schon in den Suppentopf schauen kann. Es ist ein schöner kleiner Platz mit vielen Laubbäumen, von denen schon einige herbstliche Farben angenommen haben.
Heute brauche wir zum Znacht unsere Reste auf. Schliesslich sind wir die nächsten Tage bei Detlev und Familie zu Besuch…
Schreibe einen Kommentar