Ma begleitet Detlev am Morgen auf einen Hundespaziergang und lernt so den Weg zum Bahnhof, als auch zu den Einkaufsläden, inklusive Früchte- und Gemüseladen, Metzg und Bäckerei, kennen. Dazu erzählt Detlev ihr viel Wissenswertes über den Vorort «Alphington». Auch wenn Ma mit Detlev einiges für das Müesli einkauft, bleibt es heute bei Brot und Chäs. Dies ist einfach dem Umstand geschuldet, dass die Zubereitung eines guten Müslis seine Zeit braucht… So ein schmackhaftes Brot ist aber auch nicht zu verachten!
Detlev führt uns heute aus. Nicht im wörtlichen Sinne, aber er ist heute unser Guide. Heute ist Samstag, da hat der Holzgrosshändler hier im Quartier nur bis zum Mittag geöffnet. Jo möchte in «seinem» ausziehbaren Stauraum unter dem Bett ein Zwischenbrett einbauen. Bisher muss er immer in den Tiefen des Stauraums seine Sachen zusammensuchen. Und alles liegt irgendwie wild durcheinander… Natürlich machen sie auch Zuschnitte, doch diese dauern 10 Tage. Uff…, dann machen wir das doch lieber selber. Die Holzplatte ist nicht so gross. Jo kann sie bequem unterm Arm tragen. Das kleine spanisch/portugisische Quartierlädeli, in der die südafrikanische Inhaberin der festen Meinung ist, dass Aromat ein holländisches Erzeugnis ist, gibt es lehrreiche Diskussionen und zu viele feine Sachen für unser leeren Bäuche.
Bei Kaffee und Pastéis de Nata – den typischen kleinen süssen Puddingtörtchen – schmieden wir Pläne, was wir heute alles unternehmen können. Ruben hat von der gestrigen Geburtstagsparty noch ein paar Freunde mitgebracht, die sich erst noch etwas müde auf der grossen Matratze auf dem Stubenboden wälzen, sich dann hungrig über die angebotenen Pizza und Pita Reste von gestern hermachen.
Brom und Jungs kommen nicht mit uns in die Stadt und in die Ausstellung. So zockeln wir allein mit Detlev als unserem Guide los. Mit der Zug geht es ruck-zuck in die City. Detlev hat sichtlich Freude daran, uns etwas von der Stadt zu zeigen. Wir schlendern etwas durch die Strassen und lassen die Stadt mit all ihren – oft sehr «fancy» und «posh» gekleideten Menschen auf uns einwirken. In der City gibt es wahre «Essenshallen»; hier reihen sich Cafeterias, Restaurants und Weinbars nahtlos aneinander. Das Ganze hat einen Charme einer grossen Essensfabrik oder gehobenen Studentenmensa… Entsprechend eng und laut geht es her, als wir uns einen Kaffee zur Stärkung in einer angesagtesten Café-Kette gönnen, in einem «Brunetti».
Der Eintritt in die NGV (National Gallery of Victoria) ist kostenlos, doch leider sind die Tageskarten für die «Yayoi Kusama»-Sonderausstellung schon ausverkauft. Nicht weniger interessiert lassen wir uns von den ständigen Ausstellungen europäischer Künstler durch die verschiedenen Jahrhunderte führen.
Nach dem Besuch der NGV schlendern wir ein paar Querstrassen durch East End. Interessant an Melbourne ist, dass die Stadt viele «Alleys» und «Lanes» hat, so kleine Zwischenstrassen zu den Hintereingängen, die oft Interessantes zu entdecken geben. Die AC/DC Lane, eine solche, nach der australischen Musikgruppe benannte Strasse, hat sich zu einer Street Art Kunstszene mit vielen bunten Graffitis gemausert.
In einer Rooftop Bar lassen wir uns nach den vielen intensiven Eindrücken ein kaltes Bier schmecken (einen Stock tiefer haben Brom & Detlev vor 20 Jahren ihr Hochzeitsfest gefeiert). Nach dieser Erfrischung geht es für uns weiter mit der individuellen Tour durch die Stadt. Natürlich werden wir auch vor die Pforten der Edelwyss Bistro & Bar des SWISS CLUB OF VICTORIA geführt…
Abends, als sich bei uns allen der grosse Hunger einstellt, führt uns Detlev noch zu einem weiteren Geheimtipp aus: Das kleine italienische Restaurant Pellegrinis betreten wir durch eine unscheinbare Seitentür und stehen prompt auch schon mitten in der Küche, in der – wie soll es auch anders sein – es hoch zu und hergeht. Wer hier ein ausgesuchtes Feinschmecker Restaurant erwartet, sollte in einem der angesagten Fresstempel gehen. Hier gibt es typisch italienische Hausmannskost. Die Karte ist klein und übersichtlich. Vom «Küchenchef» werden uns Spaghetti Bolognese und Lasagne empfohlen. Kaum ist die Bestellung ausgesprochen, stehen die Teller auch schon vor uns auf dem Tisch. Zu Gunsten seines Bauchumfanges verzichtet Jo auf das verlockende Tiramisu 🙁
Wieder Diheime einigen wir uns mit dem Familienrat aus Brom, Detlev und George bestehend, noch die beiden MIB (Men in Black) Filme auf Netflix anzuschauen.
Es ist schon Mitternacht, als wir müde in die unser kleines Studio im Garten krabbeln…
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