Noch vor der Schule schaut sich Ruben einen Fussballmatch «seines» Fussballclubs im Fernsehen an: Manchester City ist der Verein, für den sein Herz schlägt. Für uns eine neue Erfahrung, in morgendlicher Frühe schon den TV-Screen anzumachen. Erstens besitzen wir keinen TV und zum anderen würde es uns auch nicht in den Sinn kommen. Wenn wir es genau betrachten, ist jedoch unser Nachrichtenkonsum am Morgen auf dem Handy auch nichts anderes…
Detlev kann heute von zu Hause aus arbeiten; er bringt Ruben nur schnell zur Schule, zum zweiten Kafi ist er wieder zu Hause. Während Jo seine liegengebliebenen Hausaufgaben für das Reisetagebuch nacharbeitet, geht Ma fürs Znacht einkaufen. Gestern haben wir beschlossen, dass wir heute unsere lieben Gastgeber und Freunde verwöhnen möchten. «Älpler-Maccaroni» mit Apfelmus (selbstgemacht von Iris in Wangaratta) und Salat stehen auf dem Speiseplan.
Als Ma wiederkommt, ist Jo auch so gut wie fertig mit seiner Nacharbeit. Gleich machen wir uns auf zum Shoppen in der City: Da stehen ein paar Anziehsachen auf der Einkaufsliste. Detlev gibt uns noch ein paar gute Tipps, wo wir passende Läden finden könnten. Von hier mit dem Zug bis zur schon bekannten Endstation Flinders Street – und schon sind wir mitten im Getümmel. Heute ist Montag. Montags ist die City oftmals leerer als an den anderen Tagen. Viele arbeiten vom Homeoffice aus. Vom Bahnhof sind es nur wenige Schritte bis zum ersten Lädeli. Jo sucht ein paar Baumwoll T-Shirts. Am liebsten ganz einfache, ohne Schnickschnack und ohne grosse Werbeaufdrucke. Und das natürlich auch zum kleinen Preis. Wobei ja auch die Shirts hier in den Outdoorläden, wie alle anderen auf der Welt meist aus China, Bangladesch oder Vietnam kommen. Machen wir uns nichts vor. Und nur weil das XYZ draufsteht einen horrenden Preis bezahlen? In einem kleineren Outdoorladen werden wir mit einer Verkaufsaktion überzeugt (kaufe zwei, eines gibt’s gratis dazu) und auch im H&M werden wir fündig. Ma findet bei Katmandu, nicht in Katmandu, für sich ein dickes rotes «Baumfällerhemd» in der Herrenabteilung. Das hat sie sich schon lange gewünscht!
Ma wird wegen Hunger und Durst etwas „uuhliedig“. Doch leider haben die meisten Cafés am Nachmittag geschlossen – und für eine Bar ist es noch etwas zu früh. Nah am Bahnhof finden wir beim Sushi-Fastfood etwas gegen den kleinen Hunger.
Kaum sind wir bei unseren Gastgebern angekommen, stürzt sich Ma auch schon auf die Vorbereitung für das Znacht. Dieses findet grossen Anklang bei der Familie Lueth. Die Teller werden fein ausgeputzt. Ruben nimmt sich eine zweite Portion, was einem Ritterschlag gleichkommt!
Zum Ausklang des Abends werden uns die Ferienfotos von der gemeinsamen Europareise gezeigt. Ganz besonders hat es der ganzen Familie inklusive der Jungs im Tessin gefallen, aber auch Rom steht hoch im Kurs.
Jo kann für morgen noch 2 Tickets für die Sonderausstellung über Yayoi Kusama in der NGV (National Gallery of Victoria) ergattern. Wir dürfen bei unseren lieben Gastgebern verlängern und einen Tag länger als geplant bleiben, um in der City in Ruhe diese Ausstellung besuchen zu können.
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