Heute darf Jo wieder seine MidiBowl präsentieren. Auch der selbstgebrühte Kafi gehört zu unserem Zmorge. Ausser Scout ist heute niemand aus der Familie zu Hause. Und es ist auch nicht so, dass er ständig die Nähe sucht, sondern er ist gerne für sich. Aber manchmal kommt er sich doch ein paar Streicheleinheiten erbetteln 😉
Kurz vor ein Uhr sind wir in der City. Die Zeit bis zum zeitlich reservierten Eintritt vertreiben wir uns in einem Café am Yarra River mit einem Cappuccino und einem Espresso. Was Jo mal wieder eine Lehre ist. Von vielleicht 100 getrunkenen Espressi ist einer gut – und dieser hier ist nicht der eine…
Die Kunstausstellung, für die JoMa heute extra noch einen Tag in Melbourne verlängert haben, ist eine Sonderausstellung in der NGV (National Gallery of Victoria) über das Schaffen der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama. Es ist eine Retrospektive über ihr Schaffenswerk von den frühen 1950ern, als sie nach NYC emigrierte, bis in die jetzige Zeit.
Yayoi Kusama (*1929, Japan) ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen der Gegenwart. Ihre Werke reichen von Malerei über Skulpturen bis hin zu Installationen und spiegeln oft ihre psychischen Erfahrungen wider. Bekannt ist sie für ihre ikonischen Punkte („Polka Dots“) und Spiegelräume („Infinity Mirror Rooms“), die Unendlichkeit und Selbstauflösung thematisieren. In den 1960er Jahren zog sie nach New York, beeinflusste die Pop-Art und Happenings, bevor sie nach Japan zurückkehrte. Seit 1977 lebt sie freiwillig in einer psychiatrischen Klinik und arbeitet weiterhin künstlerisch. Kusama hat weltweite Ausstellungen und beeinflusst Mode, Design und Popkultur. Ihre Werke brechen regelmässig Auktionsrekorde und Museen, wie das eigene Yayoi Kusama Museum in Tokio, ziehen zahlreiche Besucher an. Ihre Kunst feiert Leben, Farbe und Unendlichkeit, während sie gleichzeitig ihre tiefen persönlichen Kämpfe verarbeitet. |
Kaum sind wir wieder zurück in Alphington bei der Familie Lueth, trudeln auch schon alle anderen ein. Vor dem Znacht werkelt Jo noch etwas am «Schuhschrank» in Eneli herum. Schuhschrank? Bisher noch nicht gehört. Gab es ja auch bis dato nicht. Aber jetzt können wir abends unsere Schuhe aufbewahren, ohne dass wir, wie bisher, im Dunkeln darüber stolpern müssen.
Nach dem Znacht fährt Detlev mit uns und Scout kurzentschlossen noch in den Yarra Bend Park. (Der Yarra River entspringt 240 km von hier in den Yarra Rangers, fliesst durch Melbourne und ergiesst sich im Hafen in die Port-Phillip-Bucht. Also ein recht kurzer, aber mächtiger Fluss.)
Hier im Park können wir mit hereinbrechender Dunkelheit das allabendliche Schauspiel des Flugs der riesigen Fledermäuse erleben. Im Grunde genommen sind es keine Fledermäuse, sondern Flughunde.
Fledermäuse und Flughunde: Fledermäuse sind meist kleiner als Flughunde und orientieren sich mithilfe von Echoortung. Im Gegensatz dazu verlassen sich Flughunde vor allem auf ihre grossen Augen und ihren ausgeprägten Geruchssinn. Auch ihre Ernährungsweise unterscheidet sie: Die meisten Fledermäuse ernähren sich von Insekten, einige aber auch von Früchten oder sogar Blut, während Flughunde fast ausschliesslich Pflanzenfresser bzw. Vegetarier sind und eine wichtige Rolle bei der Bestäubung tropischer Pflanzen spielen. Optisch sind Flughunde oft deutlich grösser als Fledermäuse und haben eine fuchsähnliche Schnauze, was ihnen ihren Namen einbrachte. Fledermäuse haben eine Grösse von 2-15 cm und grosse Ohren, die sie für die Ortung benötigen. Flughunde sind bis zu 40 cm gross, können eine max. Spannweite von 170 cm erreichen. Ihre Lebensräume unterscheiden sich ebenfalls: Fledermäuse kommen fast überall auf der Welt vor, selbst in gemässigten und kalten Regionen, während Flughunde auf die warmen Tropen und Subtropen beschränkt sind. So sind beide Gruppen perfekt an ihre jeweilige Umwelt angepasst. |
Wir werden noch einen kleineren Loop durch das Landesinnere in die «Grampians» machen, bevor wir in 10 Tagen in Geelong die Fähre nach Tasmanien nehmen.
Schreibe einen Kommentar