Leider zeigt sich heute morgen zum Abschied kein Platypus mehr im Bach. Irgendwie sieht es auf dem Thermometer kälter aus als es eigentlich ist. 8 °C sind dann doch wärmer als man denkt. Der erste Kafi wird dennoch im Innern von Eneli genossen…
Über einen Schlenker nach Sheffield führt uns unser Weg heute in die kühleren Gefilde des Cradle Mountains Nationalparks.
Auch wenn wir erst einige wenige Tage hier in Tasmanien unterwegs sind, fällt uns doch bei jeder Autofahrt der viele «Roadkill» an toten Tieren an und auf den Strassen auf. Waren es in Australien meist Kängurus, sind es hier oftmals Opossums und andere kleinere Tiere. Im Gegensatz zu Diheime in der Schweiz, werden die Strassen hier nicht geräumt. Wir haben schon Tierkadaver gesehen, die nicht mehr zu bestimmen waren.
Ausserdem sehen wir immer wieder grosse Narben an Hügeln und in Wäldern: Hier wird industriell Holz „geerntet“.
Die wärmstens empfohlene pittoreske kleine Ortschaft Sheffield, die auch ein Anziehungspunkt für ganze Reisegruppen ist, erscheint uns eher hochgelobt. Was es hier wohl hat, sind eine Vielzahl grösserer Wandgemälde, die viele Hauswände und Mauern schmücken. Ansonsten ist es ein Städtchen, wie wir es schon gesehen haben.
Ausser im IGA zum Einkaufen, gönnen wir uns in der Bakery, die gleichzeitig auch ein Café, Schnellrestaurant und Gelateria (leider geschlossen) ist, einen weiteren Kafi und ein ausgedehntes Breakfast. Dem kleinen, gut versteckten «Bottle Shop» statten wir auch noch einen kurzen Besuch zwecks Bier- und Rotwein-Einkauf ab. Von den 80 km, die heute gesamthaft zu fahren sind, ist schon ein Drittel geschafft. Auf diesen engen und recht kurvenreichen Strassen können wir es nicht glauben wie man hier 100 km/h fahren kann. Jedenfalls ist es oftmals so ausgeschildert. Wir benötigen für die zweite Hälfte gut 45 min. Beim Discovery Cradle Mountain Park angekommen, checken wir erst im Campground ein. Upps, hier auf knapp 900 m ist es merklich kühler als «unten», im Mittelland.
Um uns schon etwas für morgen vorzubereiten, fahren wir noch im Visitor Center vorbei. Hier informieren wir uns über die möglichen Touren, die wir machen können und lassen uns über die Shuttle Busse aufklären. Wir denken, dass es für uns eine Kombination aus mehreren wird. Entsprechend des Wetterberichts ist es wohl besser, auch die Regenjacken einzupacken.
Es ist erst früher Nachmittag, so entschliessen wir uns, noch ein paar kurze Spaziergänge zu unternehmen. Wir sind noch nicht richtig losgeschlendert, so können wir auch schon 2 kleinere Wombats beim friedlichen Fressen beobachten. Sie sind so damit beschäftigt, dass sie anscheinend alles andere um sie herum vergessen. Oder sie sind schon an die täglichen Touristenscharen gewöhnt.
Nur wenige Schritte weiter meinen wir in einen Zauberwald eingetaucht zu sein. Alles ist mit grünem Moos und Flechten überzogen. Immergrüne Farne, Sträucher und Buschgras spriessen nur so aus dem Boden. Ab und zu bricht die Sonne durch das Blätterdach. Diese Szenerie könnte einem Fantasyfilm entsprungen sein. Statt der angegebenen 45 min. sind wir bereits nach einer halben Stunde wieder am Ausgangspunkt. So entschliessen wir uns, noch einen weiteren Spaziergang den «Enchanted Forest Walk» anzuhängen. So haben wir heute doch noch etwas unsere alten Knochen bewegt.
Im Campground sieht es eher wie in einer Baustelle aus. Abgeholzte und umgestürzte Baumstümpfe trennen die einzelnen Stellplätze voneinander ab. Gerade so, als wären sie von einem Bulldozer beiseite geschoben worden. Unser Stellplatz ist gleich bei der grossen und gut ausgestatteten Camp Küche, welche wir heute auch nutzen werden. Es ist doch etwas zu ungemütlich kühl, in Eneli zu kochen und zu speisen. Zumal es in der warmen Camp Kitchen auch genügend Platz hat, dass wir auch gleich unsere Hausaufgaben für das Reisetagebuch erfüllen können.
Kaum schwingt Ma in der noch leeren Küche den Kochlöffel wird es auch schlagartig voll. Vor den Kochstellen und den Spülbecken bilden sich schnell regelrechte Warteschlangen. Hier kocht wohl jemand sein Essen mit reichlich Chili: Plötzlich fangen wir alle an zu husten… Auch wenn es mit Aufwand und Schlepperei verbunden ist, nicht am «heimischen Herd» zu kochen, ist es heute doch eindeutig der richtige Entscheid.
Morgen heisst es für uns Faulpelze mal wieder früh aus den Federn zu kommen. Schliesslich sind wir ja nicht zum Spass hier oben. Wie es morgen auskommt? Davon später…
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